Weitere Entwicklungsindikatoren
Neben dem HDI gibt es weitere Wohlstandsindikatoren, die versuchen, ein umfassenderes Bild der Entwicklung und des Wohlstands in verschiedenen Ländern zu zeichnen.
Der Index für mehrdimensionale Armut (MPI)
Der MPI wurde 2010 eingeführt und ähnelt in seiner Struktur dem HDI, geht aber noch detaillierter auf verschiedene Aspekte der Armut ein.
Definition: Der MPI misst die Verwirklichungschancen für Menschen innerhalb eines Landes anhand von drei Dimensionen und zehn Indikatoren.
MPI Indikatoren:
- Gesundheit: Kindersterblichkeit und Ernährung
- Bildung: Einschulungsquote und Schulbesuchsdauer
- Lebensqualität: Zugang zu materiellen Gütern, Fußboden, Strom, Wasser, Toilette und Brennstoff
Highlight: Der MPI bietet eine differenziertere Sicht auf Armut als rein einkommensbasierte Messungen.
Der Happy Planet Index
Der Happy Planet Index ist ein alternativer Entwicklungsmaßstab, der 2006 von britischen Ökonomen entwickelt wurde.
Definition: Der Happy Planet Index misst, wie effizient Länder menschliches Wohlbefinden erzeugen, unter Berücksichtigung ökologischer Grenzen.
Berechnung des Happy Planet Index:
(Lebenserwartung x subjektives Wohlbefinden) / ökologischer Fußabdruck
Beispiel: Länder wie Vietnam schneiden in diesem Index besser ab als Industrieländer wie die USA, da sie ein höheres Wohlbefinden bei geringerem ökologischen Fußabdruck erreichen.
Kritik am Happy Planet Index:
- Kein Land konnte bisher alle drei Kriterien (Wohlbefinden, Lebenserwartung, ökologischer Fußabdruck) erfolgreich erfüllen
- Industrieländer schneiden aufgrund ihres großen ökologischen Fußabdrucks schlecht ab, obwohl sie oft eine hohe Lebensqualität bieten
Highlight: Der Happy Planet Index zeigt, dass wirtschaftlicher Wohlstand nicht automatisch zu nachhaltigem Glück und Zufriedenheit führt.
Diese verschiedenen Wohlstandsindikatoren verdeutlichen, dass die Messung von Entwicklung und Wohlstand komplex ist und verschiedene Aspekte berücksichtigt werden müssen, um ein umfassendes Bild zu erhalten.