Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die zentrale Institution für die Währungspolitik in der Eurozone und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Als wichtigste Aufgabe der EZB steht die Gewährleistung der Preisstabilität im Euroraum im Vordergrund, wobei das primäre Ziel eine Inflationsrate von nahe, aber unter 2% ist.
Die Organe der EZB setzen sich aus dem EZB-Rat, dem Direktorium und dem Erweiterten Rat zusammen. Der EZB-Rat ist das oberste Beschlussorgan und besteht aus den sechs Direktoriumsmitgliedern sowie den Präsidenten der nationalen Zentralbanken der Euroländer. Das Direktorium ist für die Umsetzung der Geldpolitik verantwortlich, während der Erweiterte Rat beratende Funktionen wahrnimmt. Die aktuelle EZB-Präsidentin Christine Lagarde leitet seit 2019 die Institution, nachdem sie Mario Draghi in dieser Position ablöste.
Zu den wichtigsten geldpolitischen Instrumenten der EZB gehören die Festlegung der Leitzinsen, Offenmarktgeschäfte und die Mindestreservepolitik. Der EZB-Leitzins ist dabei das zentrale Instrument zur Steuerung der Geldmenge und Inflation im Euroraum. Die Bank überwacht außerdem die Entwicklung der Finanzmärkte, beaufsichtigt Kreditinstitute und unterstützt die allgemeine Wirtschaftspolitik in der EU. Die Geschichte der EZB begann offiziell 1998 als Nachfolgerin des Europäischen Währungsinstituts, wobei sie ihre operativen Tätigkeiten mit der Einführung des Euro am 1. Januar 1999 aufnahm. Heute zählen 20 Europäische Zentralbank Mitglieder zum Euroraum, die gemeinsam die Währungsunion bilden und die geldpolitischen Entscheidungen der EZB umsetzen.