Instrumente und Maßnahmen der Außenhandelspolitik
Die Außenhandelspolitik eines Landes umfasst verschiedene Instrumente und Maßnahmen, die den internationalen Handel beeinflussen und steuern. Diese können sowohl protektionistische als auch freihandelsfördernde Ziele verfolgen.
Zölle sind ein klassisches Instrument der Außenhandelspolitik. Sie werden beim Import bestimmter Güter erhoben und dienen dazu, dem Staat Einnahmen zu verschaffen oder die heimische Wirtschaft zu schützen.
Definition: Zölle sind Abgaben, die auf den Wert importierter Güter erhoben werden und an den Staat abzuführen sind.
Neben Zöllen gibt es eine Reihe von nichttarifären Handelshemmnissen, die den Import erschweren sollen:
- Bürokratische Hürden und technische Vorschriften
- Zeitaufwendige und kostspielige Einfuhrformalitäten
- Mengenmäßige Beschränkungen (Kontingente oder Importquoten)
Example: Protektionistische Maßnahmen wie komplizierte Einfuhrbestimmungen können den Import bestimmter Produkte effektiv behindern, ohne direkte Zölle zu erheben.
Auf der Exportseite kommen folgende Instrumente zum Einsatz:
- Exportsubventionen zur Förderung des Exports bestimmter Güter
- Ausfuhrbeschränkungen oder -verbote für strategisch wichtige oder knappe Güter
- Exportbürgschaften zur Absicherung von Zahlungsrisiken im Auslandsgeschäft
Highlight: Ausfuhrverbote können aus politischen Gründen verhängt werden, wie das Verbot von Waffenexporten in bestimmte Regionen in Deutschland zeigt.
Ein weiteres wichtiges Element der Außenhandelspolitik sind internationale Abkommen. Diese regeln den Handel zwischen Ländern und können sowohl Zoll- als auch Währungsaspekte umfassen:
- Zollabkommen wie das GATT (General Agreement on Tariffs and Trade) zielen auf den Abbau von Handelshemmnissen ab
- Währungsabkommen wie das Bretton-Woods-System geben der Weltwirtschaft eine ordnungspolitische Grundlage
Vocabulary: GATT steht für "General Agreement on Tariffs and Trade" und war ein multilaterales Abkommen zur Regelung des internationalen Handels.
Die Devisenbewirtschaftung ist eine Maßnahme, die von Ländern mit Leistungsbilanzdefiziten eingesetzt wird, um Importe zu kontrollieren. Dabei wird die Zuteilung von Devisen für Importe durch staatliche Stellen reguliert.
Schließlich spielen auch Wechselkurssysteme eine wichtige Rolle in der Außenhandelspolitik. Die Wahl zwischen festen und flexiblen Wechselkursen beeinflusst die Wettbewerbsfähigkeit der Exporte und die Kosten für Importe.
Diese vielfältigen Instrumente ermöglichen es Ländern, ihre Außenhandelspolitik gezielt zu gestalten und zwischen Freihandel und Protektionismus zu navigieren. Die Wahl und der Einsatz dieser Instrumente hängen von den wirtschaftlichen Zielen, der internationalen Wettbewerbssituation und politischen Überlegungen ab.