Ursachen für die zweite Globalisierungswelle
Die zweite Globalisierungswelle, die seit Mitte der 1980er Jahre zu beobachten ist, wurde durch verschiedene Faktoren vorangetrieben:
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Deregulierung:
Abbau oder Aufhebung wirtschafts- und wettbewerbshemmender gesetzlicher Regelungen.
Reduzierung von Bürokratie auf Arbeits-, Finanz- und Gütermärkten.
Vereinfachung steuerrechtlicher Regelungen.
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Privatisierung:
Umfangreiche Teil−Privatisierungen ehemals öffentlicher Unternehmen in westlichen Staaten.
Beseitigung von Staatsmonopolen.
Öffnung von Märkten wie Telekommunikation, Energie, Infrastruktur und Transport.
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Liberalisierung:
Abschwächung von Handels- und Personenschranken AbbauprotektionistischerMaßnahmen.
Förderung der Freiheit des Waren- und Dienstleistungsverkehrs, des Kapitalverkehrs, der Personenfreizügigkeit und der Niederlassungsfreiheit für Unternehmen.
Erstmalige umfassende Umsetzung im Europäischen Binnenmarkt.
Diese Maßnahmen förderten den Freihandel und stellten eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Globalisierung dar, trotz bestehender Interaktionshindernisse wie Sprachbarrieren und Kulturunterschiede.
Definition: Freihandel bezeichnet den internationalen Handel ohne staatliche Eingriffe wie Zölle oder Mengenbeschränkungen.
Highlight: Der Abbau protektionistischer Beschränkungen war eine der wichtigsten Voraussetzungen für die zweite Globalisierungswelle.
Allerdings gibt es auch Kritik an diesen Entwicklungen:
- Die Deregulierung führt zu schweren ökologischen Schäden aufgrund wenig geregelter Produktion und Konsum.
- Privatisierungsschübe haben in einigen Fällen zu Mängeln in der öffentlichen Daseinsfürsorge und Infrastruktur geführt z.B.imSchienennetz.
- Die Handelsliberalisierung kann dazu führen, dass entwickelte Wirtschaften stets Vorteile gegenüber weniger entwickelten Ökonomien haben.
Example: Die Privatisierung des Schienennetzes in einigen Ländern führte zu Problemen in der Instandhaltung und Modernisierung der Infrastruktur.
Diese Kritikpunkte verdeutlichen die Komplexität der Globalisierung und die Notwendigkeit, sowohl die Vorteile als auch die Nachteile der Globalisierung sorgfältig abzuwägen.