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Epochen der Stadtentwicklung: Römer- und Mittelalterliche Städte in Europa 🌍

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Die historisch-genetische Stadtentwicklung in Mitteleuropa umfasst vier Hauptphasen: Römerzeit, Mittelalter, Absolutismus und Industrialisierung. Jede Epoche brachte charakteristische Merkmale in Stadtstruktur, Architektur und Funktion hervor.

• Die römische Stadt zeichnete sich durch ein schachbrettartiges Straßensystem und zentrale öffentliche Bauten aus.

• Mittelalterliche Städte entstanden oft um Kirchen oder Burgen herum und hatten enge, verwinkelte Gassen.

• Residenzstädte der absolutistischen Epoche waren symmetrisch angelegt mit Schloss als Mittelpunkt.

• Industriestädte entwickelten sich entlang von Eisenbahnlinien und Industrieanlagen mit klarer Trennung von Wohn- und Arbeitsbereichen.

• Die moderne Stadtplanung zielt auf funktionale Gliederung und Verkehrsoptimierung ab.

1.5.2021

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Typisierungskriterien
Römerstadt
Trier
Köln
Mainz
Koblenz
Grundriss
Genetische Stadttypen in Mitteleuropa
Siedlungsmittelpunkt
Forum
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Die mittelalterliche Stadt als Handels- und Bürgerstadt

Die mittelalterliche Stadt stellt die zweite wichtige Phase in der historisch-genetischen Stadtentwicklung dar. Die Hauptgründungsphase dieser Städte lag zwischen 1150 und 1450.

Definition: Eine Handels- und Bürgerstadt ist eine Stadtform des Mittelalters, die sich durch ihre Funktion als Handelszentrum und die zunehmende Bedeutung des Bürgertums auszeichnet.

Charakteristische Merkmale der mittelalterlichen Stadt waren:

  1. Siedlungsmittelpunkt:

    • Kirche oder Kloster
    • Burg
    • Marktplatz mit Rathaus
  2. Straßensystem:

    • Handelsstraßen für Fuhrwerke, ausgerichtet auf den Siedlungsmittelpunkt
    • Enge, verwinkelte Gassen für Tragetiere und Karren
  3. Befestigung:

    • Ringmauer, meist mit Graben und eingelassenen Toren
    • Eher runde Form der Stadtanlage
  4. Wirtschaftliche und soziale Struktur:

    • Wohn- und Arbeitsstätten unter einem Dach
    • Lage an Knoten- und Handelspunkten

Example: Wo entstanden Städte im Mittelalter? Mittelalterliche Städte entstanden oft an strategisch günstigen Stellen entlang von Handelswegen, in der Nähe von schützenden Burgen oder in landschaftlich attraktiven Gebieten, häufig an Flüssen.

Highlight: Die Lage an Flüssen war für mittelalterliche Städte von großer Bedeutung, da sie sowohl zur Abgrenzung als auch zur Wasserversorgung diente.

Wer gründete Städte im Mittelalter? Städtegründer im Mittelalter waren oft:

  • Adlige Landesherren
  • Bischöfe
  • Klöster
  • In seltenen Fällen auch Kaufleute

Die Merkmale einer mittelalterlichen Stadt spiegeln die damaligen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen wider:

  • Enge Bebauung innerhalb der Stadtmauern
  • Zünfte als wirtschaftliche und soziale Organisationsform
  • Selbstverwaltung durch den Stadtrat
  • Marktrecht und eigene Gerichtsbarkeit

Vocabulary: Zunft - Ein Zusammenschluss von Handwerkern gleicher oder ähnlicher Berufe in der mittelalterlichen Stadt

Diese Strukturen prägten das Stadtbild und die Gesellschaft vieler europäischer Städte bis weit in die Neuzeit hinein. Viele Städte im Mittelalter Deutschland wie Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber oder Lübeck zeigen noch heute deutlich die Merkmale dieser Epoche der Stadtentwicklung.

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Die Residenzstadt des Absolutismus

In der Epoche des Absolutismus, die von etwa 1450 bis 1800 dauerte, entstand ein neuer Typus der historisch-genetischen Stadtentwicklung: die Residenzstadt. Bedeutende Beispiele für Residenzstädte sind Potsdam, Dresden und Karlsruhe.

Definition: Eine Residenzstadt ist der ständige Wohnsitz (Residenz) eines Herrschers und Sitz seiner Regierung in der Zeit des Absolutismus.

Charakteristische Merkmale der Residenzstadt waren:

  1. Zentrum:

    • Schloss oder Residenz als Mittelpunkt und Machtsymbol
  2. Stadtanlage:

    • Planmäßige, meist symmetrische Anlage
    • Hauptachsen auf die Residenz ausgerichtet
    • Straßen oft strahlförmig zur Residenz angeordnet
  3. Verkehrssystem:

    • Breite Alleen für Kutschen (Karossen)
  4. Grünanlagen:

    • Park- und Gartenanlagen in geometrischen Formen
  5. Befestigung:

    • Vauban'sche Befestigungswerke

Vocabulary: Vauban'sche Befestigungswerke - Ein System von Festungsanlagen, benannt nach dem französischen Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre de Vauban

Die Lage der Residenzstädte wurde sorgfältig gewählt:

  • An günstigen Stellen entlang von Handelswegen
  • In der Nähe schützender Burgen
  • In landschaftlich attraktiver Umgebung, oft an Flüssen

Highlight: Die Residenzstädte des Absolutismus waren Ausdruck fürstlicher Macht und repräsentativer Prachtentfaltung.

Die Stadtplanung in dieser Epoche unterschied sich deutlich von der mittelalterlichen Stadt:

  • Klare geometrische Formen statt organisch gewachsener Strukturen
  • Weitläufige Plätze und breite Straßen statt enger Gassen
  • Repräsentative Bauten als Demonstration fürstlicher Macht

Diese Städte prägten das Bild vieler europäischer Hauptstädte und sind bis heute wichtige Zeugnisse der Stadtentwicklung in Europa.

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Die Industriestadt: Wandel und Wachstum im 19. und 20. Jahrhundert

Die Industrialisierung, die von etwa 1800 bis 1925 die historisch-genetische Stadtentwicklung prägte, brachte einen tiefgreifenden Wandel in der Stadtstruktur mit sich. In dieser Phase können wir zwischen gewachsenen und geplanten Industriestädten unterscheiden.

Merkmale der gewachsenen Industriestadt (1800-1925):

  1. Zentrale Elemente:

    • Industrieanlagen
    • Bahnhöfe
    • Eisenbahnnetz
  2. Straßensystem:

    • Rasterförmiges Straßennetz
  3. Wohngebiete:

    • Mietskasernen für Arbeiter
    • Villengebiete für wohlhabende Bürger
  4. Funktionale Gliederung:

    • Räumliche Trennung von Arbeit und Wohnen, jedoch in relativer Nähe zueinander

Highlight: Die Industrialisierung führte zu einer starken Konzentration auf Bodenschätze und gute Transportmöglichkeiten, was die Standortwahl für Städte stark beeinflusste.

Wichtige Faktoren für die Entwicklung der Industriestädte waren:

  • Neue Produktionsweisen
  • Zunehmende Mobilität
  • Weiterentwicklung von Verkehrstechnologien

Example: Bedeutende Industriezweige, die die Stadtentwicklung prägten, waren die Montanindustrie, die Chemieindustrie und später die Automobilindustrie.

Ab 1850 entstanden zunehmend geplante Industriestädte. Diese zeichneten sich aus durch:

  • Größere Industriekomplexe
  • Planmäßig angelegte Wohnsiedlungen
  • Integrierte Grünflächen
  • Effiziente Verkehrsachsen

Vocabulary: Montanindustrie - Sammelbegriff für den Bergbau und die Schwerindustrie

Nach dem Zweiten Weltkrieg ergaben sich weitere Veränderungen in der Stadtstruktur:

  • Breite Verkehrs- und Geschäftsstraßen für den zunehmenden Autoverkehr
  • Neuplanung komplett zerstörter Städte nach modernen Gesichtspunkten (z.B. Köln)

Die Phasen der Stadtentwicklung Deutschland im 20. Jahrhundert waren geprägt von:

  • Großwohnsiedlungen am Stadtrand
  • Entwicklung von "New Towns" zur Entlastung von Verdichtungsräumen
  • Klare räumliche Trennung von Wohnen und Arbeit
  • Vielfalt an Haus- und Wohnformen
  • Modernes Straßensystem
  • Integration von Sport- und Freizeitanlagen
  • Ausbau von Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen
  • Bereitstellung ausreichender Parkflächen

Diese Entwicklungen führten zu den komplexen Stadtstrukturen, die wir heute kennen, und bilden die Grundlage für aktuelle Herausforderungen in der Stadtplanung wie Nachhaltigkeit, Mobilität und soziale Integration.

Typisierungskriterien
Römerstadt
Trier
Köln
Mainz
Koblenz
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Genetische Stadttypen in Mitteleuropa
Siedlungsmittelpunkt
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Römische Stadtgründungen in Mitteleuropa

Die römische Stadtgründung war der Ausgangspunkt der historisch-genetischen Stadtentwicklung in Mitteleuropa. Bedeutende Beispiele für römische Städte sind Trier, Köln, Mainz und Koblenz.

Der typische Aufbau einer römischen Stadt folgte einem klaren Muster:

Highlight: Das charakteristische Schachbrettmuster des Straßensystems war ein Hauptmerkmal römischer Stadtplanung.

Das Zentrum bildete das Forum als Siedlungsmittelpunkt und Marktplatz. Von dort aus verliefen zwei Hauptstraßen: der Cardo in Nord-Süd-Richtung und der Decumanus in Ost-West-Richtung. Weitere Straßen wurden parallel zu diesen Hauptachsen angelegt, was das typische Schachbrettmuster ergab.

Vocabulary: Cardo - Die Nord-Süd-Hauptachse einer römischen Stadt Vocabulary: Decumanus - Die Ost-West-Hauptachse einer römischen Stadt

Die Stadtmauer verlief parallel zu den Straßen und umschloss das gesamte Stadtgebiet. Innerhalb der Mauern gab es eine klare soziale Gliederung:

Example: Welche Römer lebten in feinen teuren Häusern? Die Oberschicht bewohnte luxuriöse Stadthäuser mit Innenhof, Wohn- und Arbeitsräumen sowie Gärten, während das einfache Volk in Mietskasernen lebte.

Typische öffentliche Einrichtungen waren:

  • Badehäuser
  • Amphitheater
  • Tempel
  • Markthallen
  • Gerichtsgebäude

Die Lage römischer Städte wurde sorgfältig gewählt:

  • Meist an Flüssen für Wasserversorgung, Kanalisation und Transport
  • Im Süden Deutschlands und entlang des Rheins nach Norden
  • In der Nähe von fruchtbaren Feldern

Diese Grundstruktur prägte die römischen Städte in Europa nachhaltig und bildete die Basis für die weitere Stadtentwicklung in den folgenden Epochen.

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Die historisch-genetische Stadtentwicklung in Mitteleuropa umfasst vier Hauptphasen: Römerzeit, Mittelalter, Absolutismus und Industrialisierung. Jede Epoche brachte charakteristische Merkmale in Stadtstruktur, Architektur und Funktion hervor.

• Die römische Stadt zeichnete sich durch ein schachbrettartiges Straßensystem und zentrale öffentliche Bauten aus.

• Mittelalterliche Städte entstanden oft um Kirchen oder Burgen herum und hatten enge, verwinkelte Gassen.

• Residenzstädte der absolutistischen Epoche waren symmetrisch angelegt mit Schloss als Mittelpunkt.

• Industriestädte entwickelten sich entlang von Eisenbahnlinien und Industrieanlagen mit klarer Trennung von Wohn- und Arbeitsbereichen.

• Die moderne Stadtplanung zielt auf funktionale Gliederung und Verkehrsoptimierung ab.

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Die mittelalterliche Stadt als Handels- und Bürgerstadt

Die mittelalterliche Stadt stellt die zweite wichtige Phase in der historisch-genetischen Stadtentwicklung dar. Die Hauptgründungsphase dieser Städte lag zwischen 1150 und 1450.

Definition: Eine Handels- und Bürgerstadt ist eine Stadtform des Mittelalters, die sich durch ihre Funktion als Handelszentrum und die zunehmende Bedeutung des Bürgertums auszeichnet.

Charakteristische Merkmale der mittelalterlichen Stadt waren:

  1. Siedlungsmittelpunkt:

    • Kirche oder Kloster
    • Burg
    • Marktplatz mit Rathaus
  2. Straßensystem:

    • Handelsstraßen für Fuhrwerke, ausgerichtet auf den Siedlungsmittelpunkt
    • Enge, verwinkelte Gassen für Tragetiere und Karren
  3. Befestigung:

    • Ringmauer, meist mit Graben und eingelassenen Toren
    • Eher runde Form der Stadtanlage
  4. Wirtschaftliche und soziale Struktur:

    • Wohn- und Arbeitsstätten unter einem Dach
    • Lage an Knoten- und Handelspunkten

Example: Wo entstanden Städte im Mittelalter? Mittelalterliche Städte entstanden oft an strategisch günstigen Stellen entlang von Handelswegen, in der Nähe von schützenden Burgen oder in landschaftlich attraktiven Gebieten, häufig an Flüssen.

Highlight: Die Lage an Flüssen war für mittelalterliche Städte von großer Bedeutung, da sie sowohl zur Abgrenzung als auch zur Wasserversorgung diente.

Wer gründete Städte im Mittelalter? Städtegründer im Mittelalter waren oft:

  • Adlige Landesherren
  • Bischöfe
  • Klöster
  • In seltenen Fällen auch Kaufleute

Die Merkmale einer mittelalterlichen Stadt spiegeln die damaligen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen wider:

  • Enge Bebauung innerhalb der Stadtmauern
  • Zünfte als wirtschaftliche und soziale Organisationsform
  • Selbstverwaltung durch den Stadtrat
  • Marktrecht und eigene Gerichtsbarkeit

Vocabulary: Zunft - Ein Zusammenschluss von Handwerkern gleicher oder ähnlicher Berufe in der mittelalterlichen Stadt

Diese Strukturen prägten das Stadtbild und die Gesellschaft vieler europäischer Städte bis weit in die Neuzeit hinein. Viele Städte im Mittelalter Deutschland wie Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber oder Lübeck zeigen noch heute deutlich die Merkmale dieser Epoche der Stadtentwicklung.

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Die Residenzstadt des Absolutismus

In der Epoche des Absolutismus, die von etwa 1450 bis 1800 dauerte, entstand ein neuer Typus der historisch-genetischen Stadtentwicklung: die Residenzstadt. Bedeutende Beispiele für Residenzstädte sind Potsdam, Dresden und Karlsruhe.

Definition: Eine Residenzstadt ist der ständige Wohnsitz (Residenz) eines Herrschers und Sitz seiner Regierung in der Zeit des Absolutismus.

Charakteristische Merkmale der Residenzstadt waren:

  1. Zentrum:

    • Schloss oder Residenz als Mittelpunkt und Machtsymbol
  2. Stadtanlage:

    • Planmäßige, meist symmetrische Anlage
    • Hauptachsen auf die Residenz ausgerichtet
    • Straßen oft strahlförmig zur Residenz angeordnet
  3. Verkehrssystem:

    • Breite Alleen für Kutschen (Karossen)
  4. Grünanlagen:

    • Park- und Gartenanlagen in geometrischen Formen
  5. Befestigung:

    • Vauban'sche Befestigungswerke

Vocabulary: Vauban'sche Befestigungswerke - Ein System von Festungsanlagen, benannt nach dem französischen Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre de Vauban

Die Lage der Residenzstädte wurde sorgfältig gewählt:

  • An günstigen Stellen entlang von Handelswegen
  • In der Nähe schützender Burgen
  • In landschaftlich attraktiver Umgebung, oft an Flüssen

Highlight: Die Residenzstädte des Absolutismus waren Ausdruck fürstlicher Macht und repräsentativer Prachtentfaltung.

Die Stadtplanung in dieser Epoche unterschied sich deutlich von der mittelalterlichen Stadt:

  • Klare geometrische Formen statt organisch gewachsener Strukturen
  • Weitläufige Plätze und breite Straßen statt enger Gassen
  • Repräsentative Bauten als Demonstration fürstlicher Macht

Diese Städte prägten das Bild vieler europäischer Hauptstädte und sind bis heute wichtige Zeugnisse der Stadtentwicklung in Europa.

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Die Industriestadt: Wandel und Wachstum im 19. und 20. Jahrhundert

Die Industrialisierung, die von etwa 1800 bis 1925 die historisch-genetische Stadtentwicklung prägte, brachte einen tiefgreifenden Wandel in der Stadtstruktur mit sich. In dieser Phase können wir zwischen gewachsenen und geplanten Industriestädten unterscheiden.

Merkmale der gewachsenen Industriestadt (1800-1925):

  1. Zentrale Elemente:

    • Industrieanlagen
    • Bahnhöfe
    • Eisenbahnnetz
  2. Straßensystem:

    • Rasterförmiges Straßennetz
  3. Wohngebiete:

    • Mietskasernen für Arbeiter
    • Villengebiete für wohlhabende Bürger
  4. Funktionale Gliederung:

    • Räumliche Trennung von Arbeit und Wohnen, jedoch in relativer Nähe zueinander

Highlight: Die Industrialisierung führte zu einer starken Konzentration auf Bodenschätze und gute Transportmöglichkeiten, was die Standortwahl für Städte stark beeinflusste.

Wichtige Faktoren für die Entwicklung der Industriestädte waren:

  • Neue Produktionsweisen
  • Zunehmende Mobilität
  • Weiterentwicklung von Verkehrstechnologien

Example: Bedeutende Industriezweige, die die Stadtentwicklung prägten, waren die Montanindustrie, die Chemieindustrie und später die Automobilindustrie.

Ab 1850 entstanden zunehmend geplante Industriestädte. Diese zeichneten sich aus durch:

  • Größere Industriekomplexe
  • Planmäßig angelegte Wohnsiedlungen
  • Integrierte Grünflächen
  • Effiziente Verkehrsachsen

Vocabulary: Montanindustrie - Sammelbegriff für den Bergbau und die Schwerindustrie

Nach dem Zweiten Weltkrieg ergaben sich weitere Veränderungen in der Stadtstruktur:

  • Breite Verkehrs- und Geschäftsstraßen für den zunehmenden Autoverkehr
  • Neuplanung komplett zerstörter Städte nach modernen Gesichtspunkten (z.B. Köln)

Die Phasen der Stadtentwicklung Deutschland im 20. Jahrhundert waren geprägt von:

  • Großwohnsiedlungen am Stadtrand
  • Entwicklung von "New Towns" zur Entlastung von Verdichtungsräumen
  • Klare räumliche Trennung von Wohnen und Arbeit
  • Vielfalt an Haus- und Wohnformen
  • Modernes Straßensystem
  • Integration von Sport- und Freizeitanlagen
  • Ausbau von Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen
  • Bereitstellung ausreichender Parkflächen

Diese Entwicklungen führten zu den komplexen Stadtstrukturen, die wir heute kennen, und bilden die Grundlage für aktuelle Herausforderungen in der Stadtplanung wie Nachhaltigkeit, Mobilität und soziale Integration.

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Römische Stadtgründungen in Mitteleuropa

Die römische Stadtgründung war der Ausgangspunkt der historisch-genetischen Stadtentwicklung in Mitteleuropa. Bedeutende Beispiele für römische Städte sind Trier, Köln, Mainz und Koblenz.

Der typische Aufbau einer römischen Stadt folgte einem klaren Muster:

Highlight: Das charakteristische Schachbrettmuster des Straßensystems war ein Hauptmerkmal römischer Stadtplanung.

Das Zentrum bildete das Forum als Siedlungsmittelpunkt und Marktplatz. Von dort aus verliefen zwei Hauptstraßen: der Cardo in Nord-Süd-Richtung und der Decumanus in Ost-West-Richtung. Weitere Straßen wurden parallel zu diesen Hauptachsen angelegt, was das typische Schachbrettmuster ergab.

Vocabulary: Cardo - Die Nord-Süd-Hauptachse einer römischen Stadt Vocabulary: Decumanus - Die Ost-West-Hauptachse einer römischen Stadt

Die Stadtmauer verlief parallel zu den Straßen und umschloss das gesamte Stadtgebiet. Innerhalb der Mauern gab es eine klare soziale Gliederung:

Example: Welche Römer lebten in feinen teuren Häusern? Die Oberschicht bewohnte luxuriöse Stadthäuser mit Innenhof, Wohn- und Arbeitsräumen sowie Gärten, während das einfache Volk in Mietskasernen lebte.

Typische öffentliche Einrichtungen waren:

  • Badehäuser
  • Amphitheater
  • Tempel
  • Markthallen
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  • Meist an Flüssen für Wasserversorgung, Kanalisation und Transport
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