Formen und Messbarkeit von Inflation und Deflation
Inflation und Deflation können in verschiedenen Formen auftreten, die sich nach bestimmten Kriterien unterscheiden lassen:
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Erkennbarkeit:
Offen: Preissteigerungen oder -senkungen sind für jedermann ersichtlich.
Verdeckt/Zurückgestaut: Durch staatliche Maßnahmen wird versucht, Preis-änderungen entgegenzuwirken.
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Ausmaß/Geschwindigkeit:
Schleichend: Preisänderungen erfolgen allmählich biszu5.
Galoppierend: Preise ändern sich drastisch biszu30.
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Dauer:
Temporär: Preisänderungen treten nur für einen kurzen Zeitraum auf.
Permanent: Preisänderungen halten über mehrere Konjunkturzyklen an.
Vocabulary: Konjunkturzyklus bezeichnet die wiederkehrenden Schwankungen der gesamtwirtschaftlichen Aktivität über einen längeren Zeitraum.
Die Messung von Inflation und Deflation erfolgt durch Preisindizes. Der bekannteste im Euroraum ist der Harmonisierte Verbraucherpreisindex HVPI, der anhand eines Warenkorbs mit 700 Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs ermittelt wird.
Preisstabilität ist von großer Bedeutung für eine gesunde Wirtschaft. Sie schützt vor Kaufkraftverlust und der Entwertung von Geldeinlagen. Die Europäische Zentralbank EZB hat die Aufgabe, für stabile Preise zu sorgen. Sie definiert Preisstabilität als eine jährliche Teuerungsrate von unter zwei Prozent.
Quote: "Die EZB kann nur indirekt auf das Preisniveau Einfluss nehmen - durch die Festlegung der Zinssätze Leitzinsen."
Diese Maßnahmen der EZB sind entscheidend, um die wirtschaftliche Stabilität im Euroraum zu gewährleisten und die negativen Auswirkungen sowohl von Inflation als auch von Deflation zu minimieren.