Boden und agrarische Nutzung in Russland
Die landwirtschaftliche Nutzung in Russland ist durch verschiedene natürliche Faktoren stark eingeschränkt. Große Teile des Landes sind aufgrund von Gebirgen, Permafrost oder extremen Klimabedingungen nicht oder nur begrenzt nutzbar.
Das sogenannte "Agrardreieck" bildet das Hauptgebiet der landwirtschaftlichen Nutzung in Russland:
- Es liegt in der Vegetationszone des südlichen Teils der Taiga, des sommergrünen Waldes und des nördlichen Teils der Waldsteppe.
- Getreide benötigt Temperaturen von über +10°C an 90 bis 120 Tagen zur Reifung.
- Die Grenzen des Agrardreiecks werden durch die Kältegrenze im Norden und die Trockengrenze im Süden bestimmt.
Definition: Das Agrardreieck ist das Hauptanbaugebiet Russlands, das sich von Osteuropa bis nach Westsibirien erstreckt.
Klimazonen und ihre landwirtschaftliche Nutzbarkeit:
- Subpolares Klima: sehr geringe bis keine Nutzung
- Kaltgemäßigtes Klima: geringe Nutzung
- Kühlgemäßigtes Kontinentalklima: sehr gute Nutzung
- Kühlgemäßigtes Steppenklima: gute Nutzung
- Halbwüsten- und Wüstenklima: zu wenig Niederschlag für intensive Nutzung
Highlight: Nur etwa ein Achtel der Fläche Russlands ist landwirtschaftlich nutzbar, was die Selbstversorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln erschwert.
Der Permafrostboden spielt eine wichtige Rolle in der landwirtschaftlichen Nutzung Russlands:
- In Ostsibirien gibt es kontinuierlichen Permafrost bis zu einer Tiefe von etwa 1,2 m.
- Weiter südlich findet sich diskontinuierlicher Permafrost bis zu einer Tiefe von etwa 2,5 m.
Vocabulary: Permafrost bezeichnet Böden, die das ganze Jahr über gefroren sind und nur an der Oberfläche im Sommer auftauen.
Die begrenzte landwirtschaftliche Nutzfläche führt dazu, dass agrarische Produkte über sehr weite Strecken transportiert werden müssen, um die Bevölkerung zu versorgen. Dies wird durch die mangelhafte Infrastruktur zusätzlich erschwert.