Die Dimensionen von Unterentwicklung und ihre Auswirkungen auf globale Entwicklungsprozesse sind vielschichtig und komplex.
Räumliche Disparitäten zeigen sich sowohl auf globaler als auch auf regionaler Ebene deutlich. In Europa beispielsweise existieren erhebliche Unterschiede zwischen Nord und Süd sowie zwischen West und Ost. Diese Unterschiede manifestieren sich in verschiedenen ökonomischen Merkmalen wie Arbeitslosigkeit, Wirtschaftskraft und Infrastruktur. Besonders deutlich werden die Entwicklungsdefizite in ländlichen Regionen im Vergleich zu urbanen Zentren. Die Ursachen für Unterentwicklung sind dabei sowohl endogen (von innen) als auch exogen (von außen) bedingt.
Um diese Entwicklungsunterschiede anzugehen, wurden verschiedene Strategien entwickelt. Die Modernisierungsstrategie Entwicklungsländer zielt auf eine schnelle Industrialisierung ab, während die Grundbedürfnisstrategie sich auf die Versorgung der Bevölkerung mit elementaren Gütern konzentriert. Die Balanced Growth Strategie verfolgt einen ausgewogenen Entwicklungsansatz aller Wirtschaftssektoren. Alternative Ansätze wie die Abkopplungsstrategie oder die angepasste Entwicklung durch Hilfe zur Selbsthilfe setzen auf eigenständige Entwicklungswege und lokale Ressourcen. Ein wichtiges Konzept ist auch die Strategie der nachholenden Entwicklung, die besonders bei Schwellenländern Anwendung findet. Diese verschiedenen Entwicklungsstrategien müssen je nach regionalen Bedingungen und Bedürfnissen angepasst werden, um nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.