Politische Preisbildung in der Sozialen Marktwirtschaft
Wenn du in einem Supermarkt einkaufst, bemerkst du vielleicht nicht, dass viele Preise durch staatliche Eingriffe beeinflusst werden. In der Sozialen Marktwirtschaft greift der Staat korrigierend in die Preisbildung am Markt ein, um bestimmte Anbieter (wie Landwirte oder Stahlproduzenten) oder Nachfrager (beispielsweise bedürftige Haushalte) besser zu stellen.
Diese Eingriffe erfolgen auf zwei Arten: Durch Preislenkung (indirekte Maßnahmen) und Preisbindung (direkte Maßnahmen). Bei der Preislenkung beeinflusst der Staat Angebot und Nachfrage, ohne direkt die Preisbildung zu beeinträchtigen. Dazu gehören Einfuhrzölle, Subventionen, Exportförderung und die Bevorratung bestimmter Produkte. Diese marktkonformen Eingriffe lassen den Preismechanismus grundsätzlich intakt.
Die Preisbindung hingegen greift direkt in die Preisbildung ein und wird als marktkontrårer Eingriff bezeichnet. Beispiele sind die Festlegung von Höchst- oder Mindestpreisen und staatliche Preisstopps. So schützt der Staat etwa Verbraucher vor überhöhten Preisen oder sichert bestimmte Wirtschaftsbereiche vor ruinösem Wettbewerb.
Achtung! Staatliche Eingriffe haben auch Nebenwirkungen: Sie können zu Mangelsituationen führen oder die Bildung von Schwarzmärkten fördern, wenn die Preisbildung in der freien Marktwirtschaft zu stark eingeschränkt wird.
Diese Eingriffe in die Wirtschaft sind ein Kernelement der Sozialen Marktwirtschaft, die sowohl wirtschaftliche Effizienz als auch soziale Gerechtigkeit anstrebt. Die Balance zwischen Marktfreiheit und staatlicher Regulierung gehört zu den wichtigsten Merkmalen der Sozialen Marktwirtschaft.