Argumente für und gegen Wirtschaftswachstum als Wohlstandsindikator
Es gibt sowohl Argumente für als auch gegen die Annahme, dass Wirtschaftswachstum zu mehr Wohlstand führt. Diese Debatte ist zentral für das Verständnis von qualitativem und quantitativem Wirtschaftswachstum.
Pro-Argumente:
- Wirtschaftswachstum sichert und schafft Arbeitsplätze.
- Ein höheres BIP erhöht das Steueraufkommen, das für Bildungs- und Sozialpolitik eingesetzt werden kann.
- Es kann zur Verringerung von Staatsschulden beitragen.
- Die Lebensqualität verbessert sich, da der Anteil der Armen durch Wachstum sinkt.
- Ressourcen für Bildung, Gesundheit und Umwelt werden verfügbar.
- Langfristig kann es zur Lösung der Klimakrise durch ökologische Produktionsverbesserungen beitragen.
- Wachstum kann Verteilungskonflikte entschärfen.
Contra-Argumente:
- Der Wohlstand steigt nicht bei allen Bürgern gleichermaßen.
- Die Lebensqualität kann durch erhöhten Arbeitsdruck und weniger Freizeit eingeschränkt werden.
- Das BIP berücksichtigt nur monetär bewertete Aktivitäten.
- Umweltverschmutzung und Ressourcenverknappung werden im BIP nicht berücksichtigt.
Beispiel: Ein Verkehrsunfall lässt das BIP wachsen (durch Reparaturkosten, medizinische Behandlungen etc.), obwohl die Lebensqualität der Betroffenen sinkt.
Qualitatives Wachstum berücksichtigt ökologische Ziele und fördert technisch-ökologische Fortschritte wie umweltfreundliche Produktionsverfahren. Es strebt ein Nullwachstum an, bei dem die Lebensqualität verbessert wird, ohne die Umwelt zu belasten.
Highlight: Das Potential umweltschonender Produktionsmöglichkeiten ist begrenzt, da Güterproduktion immer Rohstoff- und Energieverbrauch erfordert.
Quantitatives Wachstum bezieht sich auf die rein mengenmäßige Zunahme des BIPs, ohne Rücksicht auf ökologische oder soziale Faktoren.
Nachhaltigkeit in der Wirtschaft bedeutet, das Leben zu verbessern, ohne die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu verschlechtern. Dies ist ein zentrales Konzept für menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, wie es in den SDG 8 Unterzielen definiert ist.
Vocabulary: Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet, ökonomische, ökologische und soziale Aspekte in Einklang zu bringen, um langfristigen Wohlstand zu sichern.