SoWi-Klausur Sozialer Wandel

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Nachschreibtermin - LK Sozialwissenschaften Klausur 2 (Q1.1.2) – Herr Unger
Thema: Industrie 4.0 – Die „digitale Revolution“
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Thema: Industrie 4.0 – Die „digitale Revolution“
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Nachschreibtermin - LK Sozialwissenschaften Klausur 2 (Q1.1.2) – Herr Unger
Thema: Industrie 4.0 – Die „digitale Revolution“

5 10 15 20 25 Nachschreibtermin - LK Sozialwissenschaften Klausur 2 (Q1.1.2) – Herr Unger Thema: Industrie 4.0 – Die „digitale Revolution“ als Ursache eines grundlegenden Wandels der Arbeitswelt? Aufgaben: Darstellung - Analyse - Erörterung 1. Stelle anhand dreier Wandlungsprozesse Merkmale und Auswirkungen des sozialen Wandels dar. (24 Punkte) 2. a) Analysiere das vorliegende Interview im Hinblick auf die Argumentation und Position der Interviewten zur digitalen Revolution der Arbeitswelt (Industrie 4.0). (30 Punkte) b) Erläutere anhand von zwei Textbelegen Bezüge zu zwei weiteren gesellschaftlichen Wand- lungsprozessen neben dem Wandel der Arbeitswelt. (16 Punkte) 3. Erörtere aus politischer und gesellschaftlicher Sicht, ob bzw. inwiefern die Digitalisierung in der Arbeitswelt eine Diskussion der „Technikgestaltung“ (Z. 42) erfordert. Berücksichtige dabei auch die Position der Interviewten. (30 Punkte) taz: Frau Mayer-Ahuja, in der Industrie reden gerade alle von der Industrie 4.0, der digitalen Ver- netzung von Menschen und Maschinen. Sie halten das für einen Kampfbegriff - warum? Nicole Mayer-Ahuja: Kampfbegriff ist vielleicht ein bisschen zugespitzt, aber die Erzählung von der In- dustrie 4.0 ist schon eine überaus erfolgreiche Werbekampagne. Die Industrie hat sie 2011 auf der Han- nover Messe mit der klaren Botschaft gestartet, dass sie staatliche Unterstützung braucht, um internatio- nal wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir waren sehr beeindruckt davon, wie es der Industrie gelungen ist, den Begriff in der Presse zu lancieren und alle möglichen Forschungsprogramme...

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Alternativer Bildtext:

zu initiieren. Sie hat vermittelt, hier passiere etwas so grundlegend Neues, dass man von einer „Vierten Industriellen Revolu- tion" sprechen muss: Dafür steht Industrie 4.0. Die digitale Vernetzung von Menschen und Maschinen ist nicht revolutionär neu? Natürlich haben wir tiefgreifende technologische Veränderungen in vielen Unternehmen. Sie gehen aber keineswegs so weit, dass sich die Arbeitswelt ganz grundlegend verändern würde. Erste empirische Be- funde zeigen, dass interessante Experimente mit neuen Technologien laufen - diese sind jedoch teilweise weniger wichtig als organisatorische Neujustierungen, und sie prägen vielerorts nicht das Gesamtbild des Unternehmens - ganz zu schweigen von der Arbeitswelt insgesamt. Abgesehen davon können wir die Tragweite der Veränderungen gegenwärtig noch gar nicht ermessen. Das ist mitten im Geschehen auch schwierig. Als im 18. Jahrhundert die Dampfmaschine die erste industrielle Revolution einleitete, haben das die Zeitgenossen wohl kaum verstanden. Wie revolutionär diese Technik war, ist erst im Rückblick verständlich geworden. Was stört Sie denn an dem Begriff ,,Industrie 4.0"? Er ist irreführend, weil er nahelegt, dass in der Arbeitswelt kein Stein auf dem anderen bleibt. Manche behaupten, durch Digitalisierung gehe die Hälfte aller Arbeitsplätze verloren. Wieder einmal wird die men- schenleere Fabrik vorhergesagt, weil künftig Maschinen die Prozesse steuern. Das ist nicht realistisch. Sicher gibt es Veränderungen: In neuen Warenwirtschaftssystemen meldet das Regal, wenn es aufgefüllt werden will; Arbeiter empfangen Anweisungen über Datenbrillen; Leichtbauroboter werden günstiger, leichter und beweglicher, so können sie Tätigkeiten ausführen, die man ihnen früher nicht hätte übertra- gen können. Aber all das führt nicht dazu, dass niemand mehr in diesen Fabriken arbeitet. Wir sehen das doch schon heute in den Automobilfabriken: Dort arbeiten zwar weniger Menschen als früher, aber es 30 35 40 45 50 55 60 65 Nachschreibtermin - LK Sozialwissenschaften Klausur 2 (Q1.1.2) – Herr Unger arbeiten dort noch Menschen. Statt nur auf das technologisch Machbare zu schauen, müssen wir viel mehr diskutieren, wie Arbeit künftig verteilt und organisiert werden soll. Gehört das nicht zusammen? Der Blickwinkel ist ein anderer. Wir müssen diskutieren, inwiefern technologische Entwicklungen eine neue Qualität von Arbeit schaffen. Der Einschnitt ist nicht die Datenbrille, sondern die Computerisierung. Teilweise verstärken neue Technologien schlicht Veränderungstendenzen, die wir seit Langem beobach- ten. Natürlich erleichtert es die Flexibilisierung von Arbeitszeiten, wenn man auf Firmenserver zugreifen kann, aber der Grundimpuls der Veränderung kommt nicht aus der Technik, sondern aus dem Wunsch der Unternehmen, sich flexibler an Auftragslagen anzupassen. Wenn wir immer nur die Technikseite be- tonen, entsteht ein Gefühl der Ohnmacht. „Die Digitalisierung“ kommt wie eine Naturgewalt über uns man bekommt das Gefühl, den technologischen Entwicklungen ausgeliefert zu sein. - Die Entwicklung schreitet voran, da müssen wir uns anpassen? Genau. So ist es eben nicht. Wir müssen über Technikgestaltung diskutieren. Wie werden die neuen Technologien in Arbeitsabläufe eingebunden? Was heißen sie konkret für den Arbeitsalltag, wie kann man die Technik sinnvoll für Menschen einsetzen? Die Antwort auf diese Fragen hat mehr mit Machtver- hältnissen in den Unternehmen zu tun als mit technologischer Machbarkeit. Wie lässt sich sicherstellen, dass in einer digitalisierten Fabrik nicht die Maschinen den Takt vor- geben? Wenn eine neue Maschine ins Werk kommt, wird um sie herum organisatorisch umgebaut. Das bisherige implizite Wissen, die Erfahrung ist auf einmal weniger wert. In einer Fabrik ist es ja so: Wenn ein Problem auftaucht, interessiert die ArbeiterInnen nicht, was im Organigramm steht. Sie wenden sich an denjeni- gen, der sich auskennt. Wenn neue Maschinen kommen, wird das in Frage gestellt. Ältere Kollegen ma- chen dann teilweise die Erfahrung, dass ihr Wissen entwertet wird. Teilweise kann man das durch Wei- terbildung auffangen. Allerdings investieren die Unternehmen seit Jahren weniger in Weiterbildung, sogar die Meisterausbildung bezahlen viele Beschäftigte inzwischen selbst. Weiterbildung ist so eine zentrale Frage, aber sie wird oft privatisiert. Sind Gewerkschaften oder Betriebsräte in der Lage, die Arbeitsplätze in der vernetzten Welt mit- zugestalten? Na ja, die IG Metall zum Beispiel ist bei den Autobauern gut organisiert und entsprechend einflussreich. Aber in vielen Bereichen, wo auf digitaler Basis neue Geschäftsmodelle entstehen, gilt das nicht. Liefe- rando, Uber, Airbnb oder Logistikunternehmen, die selbstständige Fahrer anheuern, ticken anders. Dort gibt es teilweise gar keine Arbeitsverträge und keine betriebliche Organisation. Gewerkschaften haben es da schwer. Die bisherigen Entwicklungen legen nahe, dass sich die Belegschaften polarisieren - in diejeni- gen, die von der Digitalisierung profitieren und diejenigen, die abgehängt werden. Was bedeutet das für die Belegschaft? Das ist ja kein unbekanntes Phänomen. Eine Studie am Soziologischen Forschungsinstitut an der Uni Göttingen hat schon in den 80er Jahren belegt, dass technische Rationalisierung sehr unterschiedliche Folgen für Beschäftigte haben kann: Es gab Rationalisierungsgewinner, deren Arbeit interessanter wurde. Die Rationalisierungsdulder versuchten, die neuen Regeln und Abläufe irgendwie unbeschadet zu 70 75 80 überstehen. Und es gab Rationalisierungsverlierer, die zum Teil ihre Arbeitsplätze verloren. Oder sie wur- den betrieblich abgewertet, mussten stärker standardisierte und engmaschiger kontrollierte Arbeiten er- ledigen. Das könnte jetzt wieder passieren. Wie gehen die Betriebe damit um? Die Rekrutierungspraxis scheint sich zu ändern. Es werden Menschen mit höherer formaler Bildung ein- gestellt. Weil immer mehr Leute Abitur machen, ist dieser Abschluss immer weniger wert – man spricht von Zertifikate-Inflation. Selbst in großen Industriebetrieben berichten JugendvertreterInnen, dass kaum noch Auszubildende mit Haupt- oder Realschulabschluss eingestellt werden. Das ist doch Wahnsinn, wenn solche Schulabschlüsse nicht mehr reichen, um im industriellen Bereich einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Wie passt das zusammen mit den Klagen über einen Mangel an Fachkräften und Auszubildenden? Diese Diskussion ist verlogen. Fachkräftemangel heißt, es gibt zu wenig Leute mit genau den Qualifikati- onen und sozialen Eigenschaften, die ich brauche. Wenn HauptschülerInnen diese Eigenschaften heute nicht mitbringen, dann müssen wir die Hauptschule verändern. Und in vielen Bereichen könnte Fachkräf- temangel reduziert werden, indem man Arbeitsbedingungen und Vergütung attraktiver macht. Das Interview führte Heike Holdinghausen, Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt der taz mit Nicole Mayer-Ahuja, Direktorin des Soziologischen Forschungsinstituts (SOFI) an der Universität Göttingen. Dort ist sie Professorin für Soziologie mit den Schwerpunkten Arbeit, Unternehmen, Wirtschaft. Quelle taz: „Eine erfolgreiche Werbekampagne". Veröffentlicht unter: https://taz.de/Soziologin-ueber-Industrie-40/!5540289&s=arbeit+4+0+arbeitswelt/ am 14.10.2018 Worterklärungen ■ ■ 2a Nachschreibtermin - LK Sozialwissenschaften Klausur 2 (Q1.1.2) – Herr Unger Operatoren Aufgabe Operator 1 darstellen 2b 7 lancieren: geschickt einführen 23 prekarisierte: dem Prekariat (Bevölkerungsteil, der, besonders aufgrund von anhaltender Arbeitslosigkeit und fehlen- der sozialer Absicherung, in Armut lebt oder von Armut bedroht ist und nur geringe Aufstiegschancen hat) zugehörige Personen. 3 46 Lokalismus: Ursprünglich hießen ab 1880 Mitglieder örtlicher gewerkschaftlicher Fachvereine von handwerklichen Berufen wie Maurer und Zimmerer und qualifizierten Berufen wie Goldschmied und Musikinstrumentenbauer Lokalisten. Diese Gruppen sind mit Arbeiterorganisationen vergleichbar. Sie lehnten eine zentralisierte Organisation und überregio- nale Streikfonds ab und wollten stattdessen autonom über ihre Aktionen eigenverantwortlich entscheiden. Verbindungen zwischen den lokalen Gruppen gab es nur über ein lockeres Vertrauenspersonensystem. analysieren erläutern wie erklären (Sachverhalte durch Wissen und Einsichten in einen Zusammenhang (Theorie, Modell, Regel, Gesetz, Funktionszusammenhang) einordnen und deuten), aber durch zusätzli- che Informationen und Beispiele verdeutlichen zu einer vorgegebenen Problemstellung eine reflektierte, kontroverse Auseinandersetzung füh- ren und zu einer abschließenden, begründeten Bewertung gelangen https://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/cms/zentralabitur-gost/faecher/getfile.php?file=4037 erörtern Definition wesentliche Aspekte eines Sachverhaltes im logischen Zusammenhang unter Verwendung der Fachsprache wiedergeben Materialien oder Sachverhalte kriterienorientiert oder aspektgeleitet erschließen, in systemati- sche Zusammenhänge einordnen und Hintergründe und Beziehungen herausarbeiten