Die Entwicklung sozialer Lagen und Milieus in Deutschland
Die Soziale Ungleichheit in Deutschland manifestiert sich besonders deutlich im Konzept der sozialen Lagen, das in den 1980er Jahren von Stefan Hradil und Wolfgang Zapf entwickelt wurde. Dieses Soziale Lagen Modell bietet einen differenzierten Blick auf gesellschaftliche Strukturen und ermöglicht eine präzise Analyse der Dimensionen sozialer Ungleichheit.
Definition: Soziale Lagen beschreiben die Kombination aus vertikalen Beruf,Status,Bildung,Einkommen und horizontalen Merkmalen Geschlecht,Alter,Religion, die die Position eines Menschen in der Gesellschaft bestimmen.
Die Wohlfahrtsforschung nutzt das Lagenmodell, um sowohl materielle Ressourcen als auch die Lebenszufriedenheit der Bevölkerung zu analysieren. Dabei werden bis zu 64 verschiedene Soziallagen unterschieden, was eine deutlich feinere Differenzierung ermöglicht als klassische Schichtmodelle. Diese detaillierte Betrachtung erlaubt es, Ursachen der Vermögensungleichheit und Einkommensungleichheit in Deutschland präziser zu erfassen.
Beispiel: Ein hochqualifizierter Angestellter in Westdeutschland hat andere Lebenschancen und -bedingungen als sein Pendant in Ostdeutschland, selbst bei gleichem Einkommen. Dies zeigt sich in den unterschiedlichen Prozentanteilen dieser Gruppe: Während in Westdeutschland 16% der Männer dieser Kategorie angehören, sind es in Ostdeutschland nur 13%.