Modell der sozialen Milieus (Sinus-Institut)
Das Modell der sozialen Lagen des Sinus-Instituts stellt einen aktuellen Ansatz zur Erfassung gesellschaftlicher Strukturen dar. Es identifiziert 10 soziale Milieus, die sich nicht nur nach sozioökonomischen Faktoren, sondern auch nach Wertorientierungen und Lebensstilen unterscheiden.
Definition: Soziale Milieus sind Gruppen Gleichgesinnter, die ähnliche Werthaltungen, Prinzipien der Lebensführung, Beziehungen zu Mitmenschen und Mentalitäten aufweisen.
Dieses Modell geht über die traditionellen vertikalen Schichtungen hinaus und berücksichtigt horizontale Differenzierungen, die auf unterschiedlichen Lebensstilen und Wertorientierungen basieren.
Highlight: Das Sinus-Milieumodell ermöglicht eine differenziertere Betrachtung der Gesellschaft, die neben sozioökonomischen Faktoren auch kulturelle und lebensweltliche Aspekte einbezieht.
Die genaue Beschreibung der 10 Milieus und ihre Verteilung in der Gesellschaft werden regelmäßig aktualisiert, um gesellschaftliche Veränderungen zu erfassen.
Example: Ein Beispiel für ein Sinus-Milieu könnte das "Liberal-intellektuelle Milieu" sein, das sich durch hohe Bildung, postmaterielle Werte und einen nachhaltigen Lebensstil auszeichnet.
Vorteile des Modells:
- Berücksichtigung von Wertorientierungen und Lebensstilen
- Dynamische Anpassung an gesellschaftliche Veränderungen
- Nützlich für zielgruppenspezifisches Marketing und Kommunikation
Kritikpunkte:
- Komplexität kann die praktische Anwendung erschweren
- Mögliche Übervereinfachung komplexer individueller Lebensrealitäten
Das Sinus-Milieumodell stellt eine wichtige Ergänzung zu den klassischen Modellen und Theorien gesellschaftlicher Ungleichheit dar und bietet wertvolle Einblicke in die Vielfalt moderner Gesellschaften.