Die Entwicklung und Struktur der mittelalterlichen Stadt prägte maßgeblich das heutige Stadtbild Europas.
Die Merkmale einer mittelalterlichen Stadt umfassten typischerweise eine Stadtmauer mit Wehrtürmen, enge Gassen, einen zentralen Marktplatz und eine klare sozialräumliche Gliederung. Wo entstanden Städte im Mittelalter war stark von geografischen und wirtschaftlichen Faktoren abhängig - besonders an Handelswegen, Flussübergängen und in der Nähe von Burgen oder Klöstern. Der Aufbau der mittelalterlichen Stadt folgte dabei einem charakteristischen Muster: Im Zentrum befand sich der Marktplatz mit Rathaus und Kirche, umgeben von Handwerkerhäusern und Handelsbetrieben. Die wohlhabenden Bürger lebten in der Nähe des Marktplatzes, während ärmere Bevölkerungsschichten in den Randgebieten siedelten.
Die funktionale Gliederung moderner Städte hat sich aus diesen historischen Strukturen entwickelt. Heute zeigt sich die sozialräumliche Gliederung beispielsweise in Städten wie München durch verschiedene Faktoren wie Immobilienpreise, Infrastruktur und soziale Einrichtungen. Die räumlich funktionale Gliederung deutscher Städte wird zunehmend von Aspekten der Nachhaltigkeit und Digitalisierung beeinflusst. Dies spiegelt sich auch in Auszeichnungen wie "Grünste Stadt Europas 2024" wider. Die Digitalisierung Europa Ranking zeigt dabei deutlich, wie sich moderne Städte im digitalen Zeitalter neu definieren und strukturieren müssen, während sie gleichzeitig ihre historisch gewachsenen Strukturen bewahren. Diese Entwicklung stellt Stadtplaner vor die Herausforderung, historisches Erbe mit modernen Anforderungen in Einklang zu bringen.