Historisch-genetische Stadttypen und Stadtentwicklung in Deutschland
Die historisch-genetische Stadtentwicklung in Deutschland umfasst verschiedene Epochen, die jeweils charakteristische Stadttypen hervorbrachten. Diese Entwicklung begann mit der Römerstadt und setzte sich über das Mittelalter bis in die Neuzeit fort.
Die Römerstadt, deren Ursprünge bis ins 8. Jahrhundert v. Chr. zurückreichen, zeichnete sich durch einen regelmäßigen Schachbrettgrundriss aus. Dieses hippodamische Schema mit rechteckigem Straßenraster prägte die Stadtstruktur. Im Zentrum befand sich das Forum, umgeben von öffentlichen Gebäuden.
Definition: Das hippodamische Schema ist ein Stadtplanungskonzept mit rechteckigem Straßenraster, benannt nach dem griechischen Stadtplaner Hippodamos von Milet.
Die mittelalterliche Stadt entwickelte sich mit engen, verwinkelten Gassen und einer ovalen Ummauerung. Charakteristisch waren mehrere Marktplätze und die enge Verbindung von Arbeits- und Wohnplatz. Rechtliche Privilegien wie das Markt- und Stadtrecht prägten das städtische Leben.
Highlight: Die mittelalterliche Stadt war oft nach Marktplatz, Rathaus, Kirche und Burg ausgerichtet, was die soziale und wirtschaftliche Struktur widerspiegelte.
In der frühen Neuzeit entstanden Bergstädte aufgrund reicher Erzvorkommen, während die Renaissance und der Absolutismus geometrische Formen in die Stadtplanung einführten.
Die Industrialisierung brachte signifikante Veränderungen mit sich: Bahnhöfe, rasterförmige Straßennetze und Mietskasernen in Blockrandbebauung prägten das Stadtbild. Die räumliche Trennung von Wohnen und Arbeiten begann, obwohl diese Funktionen noch eng beieinander lagen.
Beispiel: Typische Beispiele für Industriestädte sind das Ruhrgebiet in Deutschland oder Manchester in England.
Diese historisch-genetische Stadtentwicklung bildet die Grundlage für das Verständnis moderner Stadtstrukturen und ist ein wichtiger Aspekt in der Stadtgeographie.