Die Entwicklung moderner Städte wurde maßgeblich durch verschiedene städtebauliche Leitbilder und Theorien geprägt, die im Laufe des 20. Jahrhunderts entstanden sind.
Die Chicagoer Schule entwickelte grundlegende Stadtmodelle, die bis heute relevant sind. Das Ringmodell von Burgess zeigt die Stadt in konzentrischen Kreisen, wobei sich vom Zentrum nach außen verschiedene Nutzungszonen entwickeln. Das Sektorenmodell von Hoyt und das Mehrkernmodell erweiterten diese Theorie um weitere wichtige Aspekte der Stadtentwicklung. Diese Modelle helfen dabei, urbane Strukturen und Entwicklungsprozesse besser zu verstehen.
Ein bedeutendes Konzept war die Gartenstadt, die besonders in Deutschland durch Beispiele wie die Margarethenhöhe in Essen umgesetzt wurde. Die Idee der nachhaltigen Stadtentwicklung gewann mit der Agenda 21 von 1992 stark an Bedeutung. Dieses internationale Aktionsprogramm setzte wichtige Impulse für eine umweltgerechte und sozial ausgewogene Stadtentwicklung. Die Agenda 2030 führt diese Bestrebungen fort und definiert konkrete Nachhaltigkeitsziele. Kritische Stimmen bemängeln jedoch die teilweise schwierige Umsetzbarkeit der ambitionierten Ziele. Aktuelle Leitbilder der Stadtentwicklung fokussieren sich verstärkt auf Aspekte wie Klimaanpassung, soziale Gerechtigkeit und digitale Transformation. Diese modernen Konzepte versuchen, die Herausforderungen der Urbanisierung mit den Bedürfnissen von Mensch und Umwelt in Einklang zu bringen.
Die verschiedenen Theorien und Modelle der Stadtentwicklung bilden bis heute die Grundlage für die Planung und Gestaltung lebenswerter urbaner Räume. Sie zeigen die Komplexität städtischer Systeme und die Notwendigkeit ganzheitlicher Entwicklungsansätze.