Wandel der Arbeitswelt in der globalisierten Gesellschaft
Die Arbeitswelt unterliegt einem tiefgreifenden Strukturwandel, der durch die Digitalisierung und Globalisierung vorangetrieben wird. Dies zeigt sich in der Veränderung der Erwerbsarbeit und der Wirtschaftssektoren.
In der Typologie der Erwerbsarbeit lassen sich verschiedene Kategorien unterscheiden:
Die Einfacharbeit erfordert keine spezielle Berufsausbildung und befindet sich auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Beispiele hierfür sind Fließbandarbeit oder Postzustellung.
Die Wissensarbeit hingegen setzt auf kommunikative Fähigkeiten und kontinuierliche Weiterbildung. Sie findet sich beispielsweise in Unternehmensberatungen oder Finanzdienstleistungen.
Die Dienstleistungsarbeit umfasst oft geringqualifizierte Tätigkeiten mit direktem Kundenkontakt, bei denen persönliche Eigenschaften wie Empathie eine große Rolle spielen.
Die Facharbeit erfordert ein mittleres Kompetenzniveau und beinhaltet planende sowie ausführende Tätigkeiten.
Highlight: Der wirtschaftliche Strukturwandel zeigt sich deutlich in der Verschiebung der Beschäftigung zwischen den Wirtschaftssektoren.
Der primäre Sektor Land−undForstwirtschaft hat stark an Bedeutung verloren, von 30% der Beschäftigten im Jahr 1890 auf etwa 1% heute. Der sekundäre Sektor produzierendesGewerbe,Industrie bleibt relativ stabil bei 40-45%. Der tertiäre Sektor (Dienstleistungen) ist hingegen stark gewachsen, von 30% 1890 auf 60% 2016.
Definition: Die Drei-Sektoren-Hypothese beschreibt diese Veränderungen in der Wertschöpfung und Beschäftigungsstruktur.
Diese Entwicklung wird begleitet vom Übergang vom ersten zum zweiten Maschinenzeitalter:
Das erste Maschinenzeitalter ca.1700−1970 war geprägt von der Ersetzung menschlicher Muskelkraft durch Technik, mit Erfindungen wie dem mechanischen Webstuhl oder dem Fließband.
Das zweite Maschinenzeitalter (ab ca. 1970) zeichnet sich durch die zunehmende Ersetzung menschlicher Geisteskraft durch Technik aus, symbolisiert durch Erfindungen wie Smartphones und Laptops.
Beispiel: Die Digitalisierung der Arbeitswelt zeigt sich besonders deutlich in der Industrie 4.0, die durch die Vernetzung von Menschen, Maschinen und Objekten sowie die Nutzung von Cloud-Technologien gekennzeichnet ist.