Der Strukturwandel in Deutschland ist ein komplexer wirtschaftlicher Prozess, der eng mit der Drei-Sektoren-Hypothese verbunden ist.
Die deutsche Wirtschaft hat sich über die Jahrzehnte grundlegend verändert. Im Primären Sektor, der die Landwirtschaft und Rohstoffgewinnung umfasst, arbeiten heute nur noch etwa 2% der Erwerbstätigen. Der Sekundäre Sektor mit dem verarbeitenden Gewerbe und der Industrie beschäftigt circa 25% der Arbeitnehmer. Der größte Bereich ist mittlerweile der Tertiäre Sektor - der Dienstleistungssektor - in dem über 70% der Menschen tätig sind. Zusätzlich gewinnt der Quartäre Sektor mit hochqualifizierten Dienstleistungen wie Forschung und Entwicklung zunehmend an Bedeutung.
Besonders deutlich wird der regionale Strukturwandel am Beispiel des Ruhrgebiets. Hier vollzog sich ein tiefgreifender Wandel von der Montanindustrie hin zu modernen Dienstleistungen und Technologien. Dieser Prozess zeigt exemplarisch die Verflechtungen im Dienstleistungssektor und den intrasektoralen Strukturwandel. Die Theorie der langen Wellen nach Kondratieff erklärt dabei die zyklischen Veränderungen der Wirtschaft durch technologische Innovationen. Der Strukturwandel ist kein abgeschlossener Prozess - auch heute entstehen durch Digitalisierung und Automatisierung neue Wirtschaftszweige, während traditionelle Bereiche an Bedeutung verlieren. Für Schüler, die sich auf das Erdkunde Abitur vorbereiten, ist das Verständnis dieser Zusammenhänge besonders wichtig, da der Strukturwandel ein zentrales Thema in der Standardsicherung NRW darstellt.