Der Versailler Vertrag und die Pariser Friedenskonferenz 1919
Die Pariser Friedenskonferenz vom 18. Januar 1919 markierte einen entscheidenden Wendepunkt nach dem Verlauf des Ersten Weltkriegs 1914. Unter französischem Vorsitz trafen sich die Siegermächte, um über die Nachkriegsordnung zu verhandeln. Im sogenannten "Rat der Vier" kamen die Hauptmächte USA, Großbritannien, Frankreich und Italien zusammen, wobei jede Nation eigene Ziele verfolgte. Die USA strebte eine neue Weltordnung an, die auf friedlicher Konfliktlösung basierte. Frankreich hingegen zielte auf die dauerhafte Schwächung Deutschlands ab, während Großbritannien eine ausgleichende Position einnahm.
Hinweis: Die unterschiedlichen Positionen der Siegermächte prägten maßgeblich die Verhandlungen und späteren Bestimmungen des Versailler Vertrags.
Der am 28. Juni 1919 unterzeichnete Versailler Vertrag enthielt weitreichende Bestimmungen für Deutschland. Der berüchtigte Kriegsschuldartikel Artikel231 legte die alleinige Kriegsschuld Deutschland und seinen Verbündeten zur Last - eine Festlegung, die die Ursachen und Auslöser des Ersten Weltkriegs auf eine sehr einseitige Perspektive reduzierte. Die territorialen Bestimmungen waren besonders einschneidend: Deutschland verlor etwa ein Siebtel seines Territoriums und ein Zehntel seiner Bevölkerung.
Die konkreten Auswirkungen des Vertrags waren tiefgreifend. Das Rheinland wurde von alliierten Truppen besetzt, das Saargebiet für 15 Jahre unter Völkerbundmandat gestellt, und die Hafenstadt Danzig wurde zur "Freien Stadt" erklärt. Deutschland musste alle Kolonien abtreten und durfte sich nicht mit Österreich vereinigen. Diese Bedingungen, die am 10. Januar 1920 in Kraft traten, zeigten deutlich die Merkmale des modernen Kriegs im Ersten Weltkrieg und seine weitreichenden Folgen für die internationale Ordnung.