Die Hallstein-Doktrin und internationale Krisen der 1950er Jahre
Die Entstehung Kalter Krieg manifestierte sich besonders deutlich in der Hallstein-Doktrin von 1955, die einen entscheidenden Wendepunkt in den deutsch-deutschen Beziehungen markierte. Die Bundesrepublik Deutschland beanspruchte die alleinige völkerrechtliche Vertretung des deutschen Volkes und verweigerte allen Staaten, die die DDR anerkannten, diplomatische Beziehungen. Diese Politik der internationalen Isolation der DDR verschärfte die Spannungen zwischen Ost und West erheblich.
Hinweis: Die Hallstein-Doktrin war ein zentrales Element der westdeutschen Außenpolitik während des Kalten Krieges und blieb bis zur neuen Ostpolitik unter Willy Brandt in den 1970er Jahren bestehen.
Die Aufstände in Ungarn und Polen 1956 verdeutlichten die Brüchigkeit des sowjetischen Machtgefüges nach Stalins Tod. In Polen schlug die Armee einen Arbeiteraufstand nieder, während in Ungarn der Versuch, Demokratie einzuführen und aus dem Warschauer Pakt auszutreten, von sowjetischen Truppen blutig beendet wurde. Diese Ereignisse zeigten die Grenzen der Entstalinisierung und die Entschlossenheit der UdSSR, ihre Macht in Osteuropa zu behaupten.
Die Suez-Krise im selben Jahr führte zu einer überraschenden Kooperation zwischen den USA und der Sowjetunion, die gemeinsam die traditionellen Kolonialmächte Großbritannien und Frankreich sowie Israel aus Ägypten verdrängten. Diese Episode demonstrierte das komplexe Wechselspiel der Supermächte im Kalter Krieg Zeitstrahl und ihre Fähigkeit zur pragmatischen Zusammenarbeit trotz ideologischer Gegensätze.