Die Paulskirchenverfassung von 1849: Deutschlands erste demokratische Verfassung
Die Geschichte Abitur Hessen Aufgaben befassen sich intensiv mit der Paulskirchenverfassung von 1849, die als erste gesamtdeutsche und demokratische Verfassung einen Meilenstein in der deutschen Geschichte darstellt. Am 28. März 1849 wurde diese wegweisende Verfassung verabschiedet, die einen deutschen Bundesstaat als konstitutionelle Monarchie mit kleindeutscher Lösung vorsah.
Das Verfassungswerk etablierte ein komplexes politisches System mit klarer Gewaltenteilung. An der Spitze stand der Kaiser als erblicher Monarch und Reichsoberhaupt. Er fungierte als Oberbefehlshaber der Streitkräfte und vertrat das Reich völkerrechtlich. Die Legislative wurde durch ein Zweikammersystem gebildet: Das Volkshaus mit gewählten Vertretern einAbgeordneterpro50.000Einwohner und das Staatenhaus mit 168 Vertretern der Einzelstaaten.
Definition: Die Paulskirchenverfassung etablierte erstmals umfassende Grundrechte für alle Deutschen: Gleichheit vor dem Gesetz, Glaubens-, Presse- und Meinungsfreiheit, Eigentumsrecht, Berufsfreiheit und das Verbot der Zwangsarbeit.
Besonders fortschrittlich waren die demokratischen Elemente: Männer ab 25 Jahren erhielten das Wahlrecht für das Volkshaus, das alle drei Jahre in geheimer Wahl bestimmt wurde. Der Reichstag, bestehend aus beiden Kammern, verfügte über wichtige Kontroll- und Budgetrechte gegenüber der Regierung. Das neu geschaffene Reichsgericht sollte als unabhängige Judikative die Verfassungsmäßigkeit sicherstellen.