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Das Deutsche Kaiserreich und Imperialismus 1871-1918 einfach erklärt

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Das Deutsche Kaiserreich und Imperialismus 1871-1918 einfach erklärt
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Das Deutsche Kaiserreich von 1871 bis 1918 war geprägt vom Imperialismus und der Kolonialpolitik. Diese Epoche war gekennzeichnet durch:

  • Expansionsbestrebungen europäischer Großmächte
  • Koloniale Eroberungen in Afrika und Asien
  • Wirtschaftliche Ausbeutung und kulturelle Unterdrückung
  • Rassistische Ideologien und Überlegenheitsgefühle
  • Wettbewerb zwischen den Kolonialmächten
  • Deutschlands späten Eintritt in die Kolonialpolitik unter Bismarck
  • Zunehmende imperialistische Tendenzen unter Wilhelm II.

23.5.2023

5207

Deutsches Kaiserreich 1871-1918
Imperialismus
Kolonialismus: Eroberung & Ausbeutung eines Landes durch ein anderes
• Im 16 Jholt. begannen E

Motive für die imperialistischen Bestrebungen der Großmächte

Die imperialistischen Bestrebungen der Großmächte im Deutschen Kaiserreich und darüber hinaus waren von verschiedenen Motiven geprägt. Diese spiegelten oft ein tiefes Überlegenheitsgefühl und eine "zivilisatorische Mission" wider.

Highlight: Viele Kolonialmächte sahen sich als "erste und beste Rasse der Welt" und glaubten, je mehr sie von der Welt bewohnten, desto besser sei es für alle.

Für Großbritannien galt beispielsweise:

  • Die Vorstellung, dass alle Kriege enden würden, wenn die Welt unter englischer Herrschaft stünde.
  • Der Glaube, Gott habe die Englischsprachigen zu seinem Werkzeug geformt.
  • Das Ziel, ihre auf Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit basierende Gesellschaft zu verbreiten.

Frankreich hingegen betonte:

  • Die Verbreitung des "Prinzips der Zivilisation" statt reiner Macht- und Eroberungspolitik.
  • Das Recht zur Expansion aufgrund seiner Position als eine der ältesten Nationen.
  • Den Wunsch, "neue Frankreichs" nah und fern zu schaffen, um Zivilisation und Missionierung voranzutreiben.
  • Die Notwendigkeit, französische Sprache, Sitten und Traditionen inmitten der globalen Konkurrenz zu schützen.

Quote: "Nur durch deren Kunst, Literatur und Sprache entwickelte sich das Universum weiter." - Eine typische Rechtfertigung für den französischen Kolonialismus.

Die Vereinigten Staaten von Amerika argumentierten:

  • Sie produzierten mehr, als sie brauchten, daher gehöre ihnen der Handel der Welt.
  • Sie müssten Handelsniederlassungen für ihre Waren in der ganzen Welt errichten.
  • Ihre Handelsflotte solle überall hinfahren können.
  • Sie wollten eine starke Kriegsmarine aufbauen.
  • Ihre Ordnung, ihr Recht und ihre Flagge sollten an bisher "unkultivierten" Orten Fuß fassen.

Vocabulary: Bismarcks Außenpolitik nach 1871 war zunächst zurückhaltend in Bezug auf Kolonien, änderte sich aber unter dem Druck der imperialistischen Strömungen.

In Deutschland gab es eine kontroverse Debatte über die Notwendigkeit von Kolonien. Die Befürworter argumentierten:

  • Mehr Steuereinnahmen durch koloniale Besitzungen.
  • Die Gefahr, dass Konkurrenten Deutschland zuvorkommen könnten.
  • Die Notwendigkeit, einen "Platz an der Sonne" zu sichern.
  • Eine Lösung für das Problem der Überbevölkerung.
  • Deutschland habe bereits zu viel Zeit verloren.

Die Gegner der Kolonialpolitik führten an:

  • Das Risiko, dass die Weltmachtstellung schnell vorbei sein könnte.
  • Deutschland brauche keine Versorgungsposten.
  • Das Land könne sich Kolonien nicht leisten.
  • Nur Einzelne würden von Kolonien profitieren, während die soziale Frage ungelöst bliebe.
  • Es sei besser, die lokale Wirtschaft zu stärken, da der Nationalreichtum wichtiger sei.

Example: Die Außenpolitik Wilhelm 2. war deutlich aggressiver und expansionistischer als die seines Vorgängers Bismarck, was zu verstärkten kolonialen Bestrebungen führte.

Deutsches Kaiserreich 1871-1918
Imperialismus
Kolonialismus: Eroberung & Ausbeutung eines Landes durch ein anderes
• Im 16 Jholt. begannen E

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Imperialismus und Kolonialismus im Deutschen Kaiserreich

Der Beginn des Deutschen Kaiserreichs 1871 fiel in eine Zeit des zunehmenden Imperialismus. Kolonialismus, definiert als die Eroberung und Ausbeutung eines Landes durch ein anderes, hatte bereits im 16. Jahrhundert begonnen, als europäische Mächte begannen, weite Teile der Welt zu kolonisieren.

Definition: Imperialismus bezeichnet das Bestreben einer Großmacht, ihren politischen und militärischen Machtbereich immer weiter auszudehnen.

Die Kolonialmächte legitimierten ihre Expansion oft mit dem Argument, andere Völker seien unzivilisiert und unchristlich. Diese Haltung spiegelte ein tiefverwurzeltes Überlegenheitsgefühl wider, das die Inbesitznahme und Ausbeutung fremder Länder rechtfertigen sollte.

Highlight: Die Industrialisierung, wachsende Mobilität und verbesserte Kommunikation führten zu einem neuen Verständnis von Macht im 19. Jahrhundert.

Macht wurde nun zunehmend durch den Zugriff auf wichtige Rohstoffe für die Industrie und globale Präsenz in Militär, Handel und Kapital definiert. Dies trieb die imperialistischen Bestrebungen der europäischen Mächte voran.

Example: Im 15. Jahrhundert ermöglichten neue Entwicklungen in der Kartografie und im Schiffsbau Entdeckungsfahrten, die den Weg für die koloniale Expansion ebneten.

Die Motive für diese frühen Expansionsbestrebungen waren vielfältig:

  • Suche nach neuen Handelswegen nach Asien
  • Erschließung neuer Geschäftsfelder
  • Etablierung des Sklavenhandels

In der Folge bildeten sich Handelsgesellschaften, die den Kolonialismus des 16. bis 18. Jahrhunderts prägten. Spanien und Portugal errichteten Herrschaften in Südamerika, während Großbritannien und Russland Kolonien in Australien bzw. Sibirien gründeten.

Vocabulary: Kolonialismus basierte oft auf indirekter Kontrolle durch erzwungene Abhängigkeiten, nicht immer auf direkter Herrschaft.

Die Kolonialmächte strebten insbesondere nach Zugang zu Afrika für Sklaven und Gold sowie zu Asien für Luxusgüter. Dies diente sowohl der wirtschaftlichen Expansion als auch der Missionierung.

Deutsches Kaiserreich 1871-1918
Imperialismus
Kolonialismus: Eroberung & Ausbeutung eines Landes durch ein anderes
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Der Herero-Aufstand: Ein dunkles Kapitel der deutschen Kolonialgeschichte

Der Herero-Aufstand in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, markiert eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte des Deutschen Kaiserreichs und seiner Kolonialpolitik. Dieser Konflikt verdeutlicht die brutalen Auswirkungen des Imperialismus und die Folgen der deutschen Kolonialherrschaft.

Highlight: Der Herero-Aufstand von 1904 war eine direkte Folge der deutschen Kolonialpolitik und führte zu einem der ersten Genozide des 20. Jahrhunderts.

Ursachen des Konflikts:

  1. Ab 1893 sollte in Südwestafrika eine deutsche Siedlungskolonie entstehen, was zu Konkurrenz um fruchtbares Land führte.
  2. Deutsche Siedler zeigten sich kompromisslos und strebten danach, die einheimische Bevölkerung zu enteignen.
  3. Naturkatastrophen wie die Rinderpest und eine Malaria-Epidemie trieben viele Herero in Armut und Schuldknechtschaft.
  4. Die deutschen Schutztruppen führten regelmäßige Machtdemonstrationen durch, die oft in Gewalt und Unterdrückung mündeten.

Example: Die Schutztruppen töteten Aufständische, vergewaltigten Frauen, verbrannten Dörfer, beschlagnahmten Vieh und deportierten Kinder. Diese Aktionen zeigen die extreme Brutalität der deutschen Kolonialherrschaft.

Der Verlauf des Aufstands:

  • Am 12. Januar 1904 begann der Aufstand der Herero gegen die deutsche Kolonialherrschaft.
  • Anfangs erlitten die deutschen Truppen mehrere Niederlagen.
  • Als Reaktion darauf wurde General Lothar von Trotha zum Oberbefehlshaber ernannt, der einen besonders brutalen Kurs einschlug.

Vocabulary: Der Begriff "Schutztruppe" war ein Euphemismus für die deutschen Kolonialtruppen, die oft als Instrument der Unterdrückung und Gewalt eingesetzt wurden.

Die Folgen des Aufstands waren verheerend. Von Trotha verfolgte eine Politik der gezielten Vernichtung der Herero, die als erster Genozid des 20. Jahrhunderts gilt. Tausende Herero wurden getötet oder in die Wüste getrieben, wo sie verdursteten.

Quote: "Der Aufstand der Herero markiert einen Wendepunkt in der deutschen Kolonialpolitik und zeigt die extremen Auswüchse des Imperialismus im Deutschen Kaiserreich."

Dieser Konflikt verdeutlicht die Brutalität und Rücksichtslosigkeit der deutschen Kolonialpolitik und ist bis heute ein wichtiger Punkt in den Beziehungen zwischen Deutschland und Namibia. Die Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels der deutschen Geschichte dauert bis in die Gegenwart an.

Deutsches Kaiserreich 1871-1918
Imperialismus
Kolonialismus: Eroberung & Ausbeutung eines Landes durch ein anderes
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Hochzeit des Imperialismus 1880-1914

Die Zeit von 1880 bis 1914 wird oft als Hochphase des Imperialismus bezeichnet. In dieser Periode veränderten sich die Motive der Kolonialmächte, und neue Akteure wie die USA und Japan traten auf die Weltbühne.

Highlight: An die Stelle von Handelsgesellschaften traten nun zunehmend Nationalstaaten als treibende Kräfte des Kolonialismus.

Mehrere Faktoren trugen zur Intensivierung des Kolonialismus bei:

  1. Fortschritte in Forschung, Kommunikation und Mobilität ermöglichten eine effektivere Kontrolle der Kolonien.
  2. Europäische Regierungen erkannten die Wettbewerbsvorteile auf dem Weltmarkt durch Kolonialbesitz.
  3. Militärische Überlegenheit durch neue Technologien wie Maschinengewehre und Medikamente erleichterte das Vordringen in tropische Gebiete.

Example: Die Berliner Kongo-Konferenz 1884/85 markierte einen Wendepunkt, bei dem die europäischen Mächte ihre Interessensphären in Afrika rücksichtslos absteckten.

Das Überlegenheitsgefühl der europäischen Mächte wurde durch den Sozialdarwinismus verstärkt. Man sah es als "Aufgabe des weißen Mannes", die vermeintlich rückständigen Rassen nach europäischem Vorbild zu "zivilisieren".

Definition: Der Sozialdarwinismus übertrug Darwins Evolutionstheorie fälschlicherweise auf menschliche Gesellschaften und diente zur Rechtfertigung rassistischer Ideologien.

Die Verbindung von Kolonialismus und Kapitalismus spielte eine zentrale Rolle. Das kapitalistische System der Industriegesellschaft erzeugte einen ständigen Expansionsdruck, der den Zugriff auf immer mehr Rohstoffe und die gewaltsame Öffnung außereuropäischer Märkte vorantrieb.

Vocabulary: Imperialismus im Kaiserreich bezeichnet die zunehmend expansive Politik Deutschlands, die sich besonders unter Wilhelm II. verstärkte.

Bismarck war zunächst noch zögerlich in Bezug auf koloniale Bestrebungen. Doch je mehr Deutschland als Macht aufstieg, desto imperialistischer wurde seine Politik.

Kurz vor dem Ersten Weltkrieg stand der Großteil Afrikas unter europäischer Kontrolle. Diese Herrschaft war geprägt von Eroberung, Ausbeutung, Gewalt und Rassismus. Billige Arbeitskräfte aus Asien wurden in andere Kolonien exportiert.

Quote: "Je mehr Deutschland als Macht aufstieg, desto imperialistischer wurde seine Politik."

Die Kolonien gewannen zunehmend an Bedeutung für die europäischen Länder, da die Industrialisierung viele soziale und wirtschaftliche Probleme mit sich brachte. Der Wettstreit zwischen den Kolonialmächten verschärfte sich, als die größten Gebiete bereits erobert waren.

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Das Deutsche Kaiserreich von 1871 bis 1918 war geprägt vom Imperialismus und der Kolonialpolitik. Diese Epoche war gekennzeichnet durch:

  • Expansionsbestrebungen europäischer Großmächte
  • Koloniale Eroberungen in Afrika und Asien
  • Wirtschaftliche Ausbeutung und kulturelle Unterdrückung
  • Rassistische Ideologien und Überlegenheitsgefühle
  • Wettbewerb zwischen den Kolonialmächten
  • Deutschlands späten Eintritt in die Kolonialpolitik unter Bismarck
  • Zunehmende imperialistische Tendenzen unter Wilhelm II.

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Geschichte

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Deutsches Kaiserreich 1871-1918
Imperialismus
Kolonialismus: Eroberung & Ausbeutung eines Landes durch ein anderes
• Im 16 Jholt. begannen E

Motive für die imperialistischen Bestrebungen der Großmächte

Die imperialistischen Bestrebungen der Großmächte im Deutschen Kaiserreich und darüber hinaus waren von verschiedenen Motiven geprägt. Diese spiegelten oft ein tiefes Überlegenheitsgefühl und eine "zivilisatorische Mission" wider.

Highlight: Viele Kolonialmächte sahen sich als "erste und beste Rasse der Welt" und glaubten, je mehr sie von der Welt bewohnten, desto besser sei es für alle.

Für Großbritannien galt beispielsweise:

  • Die Vorstellung, dass alle Kriege enden würden, wenn die Welt unter englischer Herrschaft stünde.
  • Der Glaube, Gott habe die Englischsprachigen zu seinem Werkzeug geformt.
  • Das Ziel, ihre auf Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit basierende Gesellschaft zu verbreiten.

Frankreich hingegen betonte:

  • Die Verbreitung des "Prinzips der Zivilisation" statt reiner Macht- und Eroberungspolitik.
  • Das Recht zur Expansion aufgrund seiner Position als eine der ältesten Nationen.
  • Den Wunsch, "neue Frankreichs" nah und fern zu schaffen, um Zivilisation und Missionierung voranzutreiben.
  • Die Notwendigkeit, französische Sprache, Sitten und Traditionen inmitten der globalen Konkurrenz zu schützen.

Quote: "Nur durch deren Kunst, Literatur und Sprache entwickelte sich das Universum weiter." - Eine typische Rechtfertigung für den französischen Kolonialismus.

Die Vereinigten Staaten von Amerika argumentierten:

  • Sie produzierten mehr, als sie brauchten, daher gehöre ihnen der Handel der Welt.
  • Sie müssten Handelsniederlassungen für ihre Waren in der ganzen Welt errichten.
  • Ihre Handelsflotte solle überall hinfahren können.
  • Sie wollten eine starke Kriegsmarine aufbauen.
  • Ihre Ordnung, ihr Recht und ihre Flagge sollten an bisher "unkultivierten" Orten Fuß fassen.

Vocabulary: Bismarcks Außenpolitik nach 1871 war zunächst zurückhaltend in Bezug auf Kolonien, änderte sich aber unter dem Druck der imperialistischen Strömungen.

In Deutschland gab es eine kontroverse Debatte über die Notwendigkeit von Kolonien. Die Befürworter argumentierten:

  • Mehr Steuereinnahmen durch koloniale Besitzungen.
  • Die Gefahr, dass Konkurrenten Deutschland zuvorkommen könnten.
  • Die Notwendigkeit, einen "Platz an der Sonne" zu sichern.
  • Eine Lösung für das Problem der Überbevölkerung.
  • Deutschland habe bereits zu viel Zeit verloren.

Die Gegner der Kolonialpolitik führten an:

  • Das Risiko, dass die Weltmachtstellung schnell vorbei sein könnte.
  • Deutschland brauche keine Versorgungsposten.
  • Das Land könne sich Kolonien nicht leisten.
  • Nur Einzelne würden von Kolonien profitieren, während die soziale Frage ungelöst bliebe.
  • Es sei besser, die lokale Wirtschaft zu stärken, da der Nationalreichtum wichtiger sei.

Example: Die Außenpolitik Wilhelm 2. war deutlich aggressiver und expansionistischer als die seines Vorgängers Bismarck, was zu verstärkten kolonialen Bestrebungen führte.

Deutsches Kaiserreich 1871-1918
Imperialismus
Kolonialismus: Eroberung & Ausbeutung eines Landes durch ein anderes
• Im 16 Jholt. begannen E

Imperialismus und Kolonialismus im Deutschen Kaiserreich

Der Beginn des Deutschen Kaiserreichs 1871 fiel in eine Zeit des zunehmenden Imperialismus. Kolonialismus, definiert als die Eroberung und Ausbeutung eines Landes durch ein anderes, hatte bereits im 16. Jahrhundert begonnen, als europäische Mächte begannen, weite Teile der Welt zu kolonisieren.

Definition: Imperialismus bezeichnet das Bestreben einer Großmacht, ihren politischen und militärischen Machtbereich immer weiter auszudehnen.

Die Kolonialmächte legitimierten ihre Expansion oft mit dem Argument, andere Völker seien unzivilisiert und unchristlich. Diese Haltung spiegelte ein tiefverwurzeltes Überlegenheitsgefühl wider, das die Inbesitznahme und Ausbeutung fremder Länder rechtfertigen sollte.

Highlight: Die Industrialisierung, wachsende Mobilität und verbesserte Kommunikation führten zu einem neuen Verständnis von Macht im 19. Jahrhundert.

Macht wurde nun zunehmend durch den Zugriff auf wichtige Rohstoffe für die Industrie und globale Präsenz in Militär, Handel und Kapital definiert. Dies trieb die imperialistischen Bestrebungen der europäischen Mächte voran.

Example: Im 15. Jahrhundert ermöglichten neue Entwicklungen in der Kartografie und im Schiffsbau Entdeckungsfahrten, die den Weg für die koloniale Expansion ebneten.

Die Motive für diese frühen Expansionsbestrebungen waren vielfältig:

  • Suche nach neuen Handelswegen nach Asien
  • Erschließung neuer Geschäftsfelder
  • Etablierung des Sklavenhandels

In der Folge bildeten sich Handelsgesellschaften, die den Kolonialismus des 16. bis 18. Jahrhunderts prägten. Spanien und Portugal errichteten Herrschaften in Südamerika, während Großbritannien und Russland Kolonien in Australien bzw. Sibirien gründeten.

Vocabulary: Kolonialismus basierte oft auf indirekter Kontrolle durch erzwungene Abhängigkeiten, nicht immer auf direkter Herrschaft.

Die Kolonialmächte strebten insbesondere nach Zugang zu Afrika für Sklaven und Gold sowie zu Asien für Luxusgüter. Dies diente sowohl der wirtschaftlichen Expansion als auch der Missionierung.

Deutsches Kaiserreich 1871-1918
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Kolonialismus: Eroberung & Ausbeutung eines Landes durch ein anderes
• Im 16 Jholt. begannen E

Der Herero-Aufstand: Ein dunkles Kapitel der deutschen Kolonialgeschichte

Der Herero-Aufstand in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, markiert eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte des Deutschen Kaiserreichs und seiner Kolonialpolitik. Dieser Konflikt verdeutlicht die brutalen Auswirkungen des Imperialismus und die Folgen der deutschen Kolonialherrschaft.

Highlight: Der Herero-Aufstand von 1904 war eine direkte Folge der deutschen Kolonialpolitik und führte zu einem der ersten Genozide des 20. Jahrhunderts.

Ursachen des Konflikts:

  1. Ab 1893 sollte in Südwestafrika eine deutsche Siedlungskolonie entstehen, was zu Konkurrenz um fruchtbares Land führte.
  2. Deutsche Siedler zeigten sich kompromisslos und strebten danach, die einheimische Bevölkerung zu enteignen.
  3. Naturkatastrophen wie die Rinderpest und eine Malaria-Epidemie trieben viele Herero in Armut und Schuldknechtschaft.
  4. Die deutschen Schutztruppen führten regelmäßige Machtdemonstrationen durch, die oft in Gewalt und Unterdrückung mündeten.

Example: Die Schutztruppen töteten Aufständische, vergewaltigten Frauen, verbrannten Dörfer, beschlagnahmten Vieh und deportierten Kinder. Diese Aktionen zeigen die extreme Brutalität der deutschen Kolonialherrschaft.

Der Verlauf des Aufstands:

  • Am 12. Januar 1904 begann der Aufstand der Herero gegen die deutsche Kolonialherrschaft.
  • Anfangs erlitten die deutschen Truppen mehrere Niederlagen.
  • Als Reaktion darauf wurde General Lothar von Trotha zum Oberbefehlshaber ernannt, der einen besonders brutalen Kurs einschlug.

Vocabulary: Der Begriff "Schutztruppe" war ein Euphemismus für die deutschen Kolonialtruppen, die oft als Instrument der Unterdrückung und Gewalt eingesetzt wurden.

Die Folgen des Aufstands waren verheerend. Von Trotha verfolgte eine Politik der gezielten Vernichtung der Herero, die als erster Genozid des 20. Jahrhunderts gilt. Tausende Herero wurden getötet oder in die Wüste getrieben, wo sie verdursteten.

Quote: "Der Aufstand der Herero markiert einen Wendepunkt in der deutschen Kolonialpolitik und zeigt die extremen Auswüchse des Imperialismus im Deutschen Kaiserreich."

Dieser Konflikt verdeutlicht die Brutalität und Rücksichtslosigkeit der deutschen Kolonialpolitik und ist bis heute ein wichtiger Punkt in den Beziehungen zwischen Deutschland und Namibia. Die Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels der deutschen Geschichte dauert bis in die Gegenwart an.

Deutsches Kaiserreich 1871-1918
Imperialismus
Kolonialismus: Eroberung & Ausbeutung eines Landes durch ein anderes
• Im 16 Jholt. begannen E

Hochzeit des Imperialismus 1880-1914

Die Zeit von 1880 bis 1914 wird oft als Hochphase des Imperialismus bezeichnet. In dieser Periode veränderten sich die Motive der Kolonialmächte, und neue Akteure wie die USA und Japan traten auf die Weltbühne.

Highlight: An die Stelle von Handelsgesellschaften traten nun zunehmend Nationalstaaten als treibende Kräfte des Kolonialismus.

Mehrere Faktoren trugen zur Intensivierung des Kolonialismus bei:

  1. Fortschritte in Forschung, Kommunikation und Mobilität ermöglichten eine effektivere Kontrolle der Kolonien.
  2. Europäische Regierungen erkannten die Wettbewerbsvorteile auf dem Weltmarkt durch Kolonialbesitz.
  3. Militärische Überlegenheit durch neue Technologien wie Maschinengewehre und Medikamente erleichterte das Vordringen in tropische Gebiete.

Example: Die Berliner Kongo-Konferenz 1884/85 markierte einen Wendepunkt, bei dem die europäischen Mächte ihre Interessensphären in Afrika rücksichtslos absteckten.

Das Überlegenheitsgefühl der europäischen Mächte wurde durch den Sozialdarwinismus verstärkt. Man sah es als "Aufgabe des weißen Mannes", die vermeintlich rückständigen Rassen nach europäischem Vorbild zu "zivilisieren".

Definition: Der Sozialdarwinismus übertrug Darwins Evolutionstheorie fälschlicherweise auf menschliche Gesellschaften und diente zur Rechtfertigung rassistischer Ideologien.

Die Verbindung von Kolonialismus und Kapitalismus spielte eine zentrale Rolle. Das kapitalistische System der Industriegesellschaft erzeugte einen ständigen Expansionsdruck, der den Zugriff auf immer mehr Rohstoffe und die gewaltsame Öffnung außereuropäischer Märkte vorantrieb.

Vocabulary: Imperialismus im Kaiserreich bezeichnet die zunehmend expansive Politik Deutschlands, die sich besonders unter Wilhelm II. verstärkte.

Bismarck war zunächst noch zögerlich in Bezug auf koloniale Bestrebungen. Doch je mehr Deutschland als Macht aufstieg, desto imperialistischer wurde seine Politik.

Kurz vor dem Ersten Weltkrieg stand der Großteil Afrikas unter europäischer Kontrolle. Diese Herrschaft war geprägt von Eroberung, Ausbeutung, Gewalt und Rassismus. Billige Arbeitskräfte aus Asien wurden in andere Kolonien exportiert.

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Die Kolonien gewannen zunehmend an Bedeutung für die europäischen Länder, da die Industrialisierung viele soziale und wirtschaftliche Probleme mit sich brachte. Der Wettstreit zwischen den Kolonialmächten verschärfte sich, als die größten Gebiete bereits erobert waren.

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