Der Vietnamkrieg war einer der längsten und blutigsten Konflikte des 20. Jahrhunderts, der von 1955 bis 1975 dauerte. Der Krieg entwickelte sich aus einem Konflikt zwischen dem kommunistischen Nordvietnam und seinen südvietnamesischen Verbündeten, den Vietcong, gegen Südvietnam und dessen wichtigsten Verbündeten, die USA.
Die Vorgeschichte des Vietnamkriegs reicht bis in die französische Kolonialzeit zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der japanischen Besatzung strebte Vietnam nach Unabhängigkeit. Das Land wurde 1954 in Nord- und Südvietnam geteilt. Der Verlauf des Vietnamkriegs war geprägt von brutalen Kämpfen, bei denen die USA neue Waffen wie Napalm einsetzten - ein Brandmittel, das schwerste Verbrennungen verursacht. Besonders bekannt wurde das "Napalm-Mädchen" Kim Phuc, deren Foto zum Symbol der Kriegsgräuel wurde. Die amerikanischen Streitkräfte nutzten auch großflächig Entlaubungsmittel wie Agent Orange, was bis heute schwere gesundheitliche Folgen für die Bevölkerung hat.
Trotz ihrer militärischen Überlegenheit konnten die USA den Krieg nicht gewinnen. Die Guerilla-Taktik der Vietcong, die wachsende Kriegsmüdigkeit in den USA und die massive Unterstützung Nordvietnams durch die Sowjetunion und China führten schließlich zum Ende des Vietnamkriegs mit dem Sieg des kommunistischen Nordens. Die Folgen des Vietnamkriegs waren verheerend: Über 3 Millionen Tote, darunter viele Zivilisten, ein durch Kriegschemikalien verseuchtes Land und traumatisierte Veteranen auf beiden Seiten. Vietnam wurde 1976 als kommunistischer Staat wiedervereinigt. Der Krieg prägte eine ganze Generation und führte zu einem grundlegenden Wandel in der amerikanischen Gesellschaft und ihrer Einstellung zu militärischen Interventionen.