Der Weg zur Deutschen Reichsgründung: Vom Norddeutschen Bund zum Kaiserreich
Der Deutsche Nationalstaat Gründung vollzog sich über mehrere entscheidende Etappen, wobei der Norddeutsche Bund eine zentrale Rolle spielte. Nach dem Deutschen Krieg 1866 formte sich dieser als Militärbündnis, das die staatlichen Verhältnisse in Deutschland grundlegend neu ordnete. Das durch Annexionen vergrößerte Preußen etablierte sich dabei als dominante Macht nördlich der Mainlinie.
Definition: Der Norddeutsche Bund war ein föderalistischer Bundesstaat unter preußischer Führung, der als Zwischenschritt zur deutschen Einigung diente.
Die Verfassungsgebung des Norddeutschen Bundes markierte einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum Deutschen Kaiserreich einfach erklärt. Am 12. Februar 1867 fanden in den 22 Mitgliedstaaten allgemeine, gleiche und direkte Wahlen statt. Die daraus resultierende Verfassung implementierte die kleindeutsche Lösung unter preußischer Führung. Bismarck sicherte sich durch geschickte Diplomatie die Position des Bundes, indem er Napoleon III. zusicherte, die Einigungsbestrebungen auf das Gebiet nördlich der Mainlinie zu beschränken. Gleichzeitig schloss er jedoch geheime Schutz- und Trutzbündnisse mit den süddeutschen Staaten.
Der deutsch-französische Krieg 1870/71 wurde zum katalysierenden Ereignis für die Deutschland auf dem Weg zum Nationalstaat Zusammenfassung. Die Emser Depesche vom 13. Juli 1870 führte zur französischen Kriegserklärung, woraufhin sich die süddeutschen Staaten dem Norddeutschen Bund anschlossen. Der Krieg demonstrierte die militärische und industrielle Überlegenheit der deutschen Staaten. Mit der Kapitulation Frankreichs und dem Frieden von Frankfurt musste Frankreich Elsass-Lothringen abtreten und erhebliche Reparationszahlungen leisten.
Highlight: Die Reichsgründung am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles markierte den Höhepunkt der deutschen Einigungsbewegung und den Beginn des Deutschen Kaiserreichs.