Die deutsche Geschichte zwischen 1848 und 1890 war geprägt von tiefgreifenden politischen und gesellschaftlichen Veränderungen.
Vor der Gründung des Deutschen Nationalstaats 1871 bestand Deutschland aus verschiedenen unabhängigen Königreichen. Die Märzrevolution 1848 markierte einen wichtigen Wendepunkt: Bürger forderten mehr demokratische Rechte, nationale Einheit und eine Verfassung. Trotz anfänglicher Erfolge scheiterte die Revolution 1848 letztendlich am Widerstand der konservativen Kräfte und der mangelnden Unterstützung durch das Militär. Die wichtigsten Ursachen der Deutschen Revolution 1848 waren soziale Missstände, politische Unterdrückung und der Wunsch nach nationaler Einheit. Als Folgen der Revolution 1848 blieben zwar viele demokratische Forderungen unerfüllt, aber das nationale Bewusstsein wurde gestärkt.
Otto von Bismarck spielte eine zentrale Rolle bei der Reichsgründung und der anschließenden Außenpolitik. Bismarcks Außenpolitik nach 1871 zielte darauf ab, das neue Deutsche Reich durch ein komplexes Bündnissystem abzusichern. Das Bündnissystem Bismarck umfasste unter anderem den Zweibund mit Österreich-Ungarn (1879) und den Dreikaiserbund mit Österreich-Ungarn und Russland. Im Vergleich zwischen Bismarcks Außenpolitik und der Wilhelm II. zeigt sich ein deutlicher Unterschied: Während Bismarck auf Ausgleich und Stabilität setzte, verfolgte Wilhelm II. eine aggressive Weltmachtpolitik. Das Deutsche Kaiserreich entwickelte sich unter Bismarck zu einer führenden europäischen Macht, die durch geschickte Diplomatie und Bündnispolitik ihre Position sicherte. Diese Zeit markierte den Übergang vom losen Staatenbund zum geeinten Deutschen Nationalstaat.