Rechtliche und soziale Lage der Frauen
Frauen im 19. Jahrhundert hatten deutlich weniger Rechte als Männer. Sie besaßen weder Wahlrecht noch Mitspracherecht und durften sich nicht öffentlich politisch betätigen. Diese Situation machte es für Frauen unmöglich, ihre Interessen auf politischer Ebene zu vertreten.
Die Arbeitsbedingungen für Frauen waren ebenfalls prekär. Sie verdienten deutlich weniger als Männer und arbeiteten häufig in der Textilherstellung, in Fabriken oder im eigenen Zuhause unter schwierigen Bedingungen. Die industrielle Revolution brachte zwar neue Arbeitsmöglichkeiten, verschärfte aber oft die soziale Not der Arbeiterinnen.
Der Beginn der Frauenbewegung in Deutschland wird auf die 1860er Jahre datiert, als in Preußen und später im gesamten Kaiserreich erste Frauenvereine entstanden. Ein Meilenstein war 1865 die Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins (ADF), der als erste organisierte Frauenrechtsorganisation gilt.
💡 Merke dir: 1894 schlossen sich 34 Frauenvereine zum Bund Deutscher Frauenvereine (BDF) zusammen, was die Durchsetzungskraft der Bewegung erheblich stärkte.