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Das deutsch-polnisch Verhältnis von 1871 bis zur Zwischenkriegszeit

18.2.2021

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Deutschland und Polen von 1871 bis in die 1920er-Jahre
Die deutsche Reichsgründung
1870/71- Deutsch-Französischer Krieg
- dt. Annexion Elsas
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Deutschland und Polen von 1871 bis in die 1920er-Jahre Die deutsche Reichsgründung 1870/71- Deutsch-Französischer Krieg - dt. Annexion Elsass-Lothringens => ,,Erbfeindschaft" Kaiser Wilhelm II. politischer Kurs: - imperialistische ,,Weltpolitik" 18.01.1871 -Dt. Reichsgründung Stationen der Germanisierungspolitik" Ziele - Ausbildung einer dt. Identität - eine homogene nationale Kultur - Polen müssen von ihrer poln. Nationalität vollständig abgetrennt und „eingedeutscht" werden Legitimation - Minderheiten als ,,Störfaktor" für dt. Identität - Macht und Stärke DT. beruht auf kultureller Einheit - ,,der Pole" verstehe nur die Sprache der Stärke -> radikale Maßnahmen nötig, um Aufstände zu verhindern - ,,Germanisierung" begann in den 1840er in Preußen 1871 Reichsverfassung ohne Minderheitenschutz (anders als 1849er-Verfassung) 1872/ ,,Schulaufsichtsgesetz" macht Deutsch zur verpflichtenden Unterrichtssprache AUBER im 1873 Religionsunterricht Deutsch wird verpflichtende Amtssprache 1876 - Abkehr von Bismarcks Bündnispolitik => politische Isolation Deutschlands 1885 Einschränkung des verfassungsmäßigen Rechts auf Freizügigkeit für Polen -> Ausweisung nicht-eingebürgerter Polen Ansiedlungsgesetz - erzwungener Aufkauf polnischer Grundstücke, um Deutsche anzusiedeln - organisiert durch Ansiedlungskommission mit hohem Budget - Gescheitert durch Eingriff polnischer Organisationen, die mit Krediten aushalfen => Gründung des ,,Ostmarkenvereins"(1894) als ,,Unterstützerverein" für die ,,Germanisierungspolitik" 1901 ,,Neuauflage" der ,,Germanisierungspolitik" durch neuen Reichskanzler Bulow Ludwik Jazdzewski (Abgeordneter der poln. Partei) rechtfertigt poln. Reaktion auf ,,Germanisierungspolitik" - Versammlung im Freien/ Aufzüge mit Musik werden untersagt 1886 - Familiennamen werden verfälscht - Verbot der poln. Sprache an Schulen - fachmännliche Versammlungen werden polizeilich überwacht - poln. Theaterführungen meisten verboten/verhindert - Verdrängung der Polen in der Gesellschaft als auch geographisch - kein Minderheitsschutz/...

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Immunität, der auf Wiener Kongress versprochen wurde 1 Deutschland und Polen von 1871 bis in die 1920er-Jahre 1904 1906 Beamte dürfen polnische Bauanträge verweigern Verbot der polnischen Sprache im Religionsunterricht -> Schulstreike in Wreschen und anderen Orten wurden niedergeschlagen Beschluss von 1904 wurde durch Enteignungsgesetz verschärft 1908 => Scheitern der ,,Germanisierungspolitik" Vergleich der Entwicklung des polnischen Nationalgedanken in den drei Teilungsgebieten - starkes Bevölkerungswachstum in allen Teilungsgebieten (inkl. negativer Folgen und Auswanderungsbewegungen) - westliche Gebiete entwickeln sich fortschrittlicher als östliche Gebiete - überall Prozess der teilweisen Identifikation der Polen mit jeweiliger Teilungsmacht - Preußens als auch Russlands Versuche der erzwungenen Assimilation (Germanisierung/ Russifizierung) -> in beiden Fällen gescheiterte Sprachpolitik -> preuß. Teilungsgebiet ab 1840ern, russ. Teilungsgebiete ab 1830/31 (Novemberaufstand) -> zunehmend restriktive bis hin zu diskriminierender Politik gegen Polen - im österr. Teilungsgebiet gegenläufige Entwicklung im Verhältnis zwischen Teilungsmacht und Polen im Vergleich zu russ. und preuß. Teilungsgebiet - österr. Teilungsgebiet ab 1860 nach restriktiver Phase zunehmend Zugeständnisse an Polen (und andere Nationen des österr.-ung. Kaiserreichs) bezüglich kultureller Eigenständigkeit (Polonisierung) - Galizien als Ausgangspunkt eines polnischen Nationalbewusstseins -> Selbstverwaltungsrechte getragen von poln. Adeligen (dadurch soz. und nat. Rivalität mit ukra. Bauern) Grundlagen für Entwicklung/ Erhalt eines polnischen Nationalbewusstseins - trotz Unterschieden zwischen Teilungsgebieten - Kultur (Malerei -> Jan Matejko, Literatur, historische Feste und Feiern) -> Beständiger Verweis auf ehemalige Größe, Macht und Einheit Polens als mittelalterliches poln.-lit. Reich - Katholische Kirche als einzige grenzübergreifende Institution, in der die polnische Sprache gesprochen werden konnte Polnische Reaktion auf die preußisch-deutsche Germanisierungspolitik" Politik der organischen Arbeit" = Bildung von Organisationen im kulturellen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Bereich → Vereine, Verbände, Banken, Genossenschaften, Parteien -> Gründung des ,,Westmarkenverband" als Gegenstück zum ,,Ostmarkenverein" -> Entstehung einer polnischen Parallelgesellschaft (Posen als Zentrum des ,,Polentums") -> Polnisches Pendant zu jeder dt. Einrichtung -> Umgehung einiger Diskriminierungsmaßnahmen (finanzielle Unterstützung poln. Bauern gegen Aufkaufversuche der Ansiedlungskommission) 2 Deutschland und Polen von 1871 bis in die 1920er-Jahre -> Erhalt der poln. Sprache durch Gründung eigener Schulen/ geheim Unterricht => starker Zusammenhalt innerhalb der poln. Bevölkerung unter dem Druck der Regierung und Stärkung der poln. Identität Begründung: poln. Unabhängigkeit unerreichbar -> pragmatische Anpassung an die Verhältnisse Träger: konservativer Adel (später Ausweitung des Nationalismus vom Adel auf weitere Bevölkerungsschichten) Grundgedanke: pragmatische Anpassung an die Verhältnisse, um poln. Identität zu erhalten Vereinzelnd Widerstände und Unruhen (z.B. Wreschener Schulstreik 1906 mit Ausdehnung über ganz Posen) Der Erste Weltkrieg (1914-1918) 1904 ,,Entente cordiale" (Bündnis zwischen GB & FR) 1907 ,,Triple Entente" Russlands Beitritt -> Zweibund aus Deutschland und Österreich-Ungarn als Gegenspieler 28. Juni 1914 Juli 1914 6. Juli 1914 23. Juli 1914 28. Juli 1914 30. Juli 1914 1. August 1914 3. August 1914 Ermordung des österr. Thronfolgers, Franz Ferdinand, durch serbische Nationalisten in Sarajewo ,,Julikrise" -> Eigendynamik der Bündnissysteme Wilhelm II. sagt dem österr. Kaiser unbedingte Bündnistreue zu (,,Blankovollmacht") Wiener Regierung stellt Serbien ein Ultimatum (48h) Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien Generalmobilisierung Russlands (Unterstützung für Serbien) -> Deutschland richtet Ultimatum an Russland dt. Kriegserklärung an Russland dt. Kriegerklärung an Frankreich -> Deutschland marschiert ins neutrale Belgien ein Großbritannien erklärt Deutschland im Namen der Entente den Krieg 4. August 1914 Polen während des Ersten Weltkriegs August 1915 Zurückdrängung RU durch Mittelmächte aus Kongresspolen bis in die ,,westruss. Provinz"/ ,,weggenommenen Gebiete" -> Errichtung eines dt. und eines österr.- ung. Generalgouvernements in Kongresspolen -> Gründung der dt. Militärverwaltung ,,Ober-Ost" in eroberten Ostgebieten -> Kontrolle, Ausbeutung und ,,Zivilisierung" der ansässigen Bevölkerung Mittelmächte rufen ein neues ,,Königreich Polen" aus -> Grenzen ungeklärt -> abhängig von Besatzungsmächten (,,Marionetten-Königreich") 5. November 1916 3 Deutschland und Polen von 1871 bis in die 1920er-Jahre Polnische Unabhängigkeitsbewegung Pilsudski - Ab 1914 Anführer der polnischen Brigade als Teil der österr.-ung. Armee - Ab 1917 Mitglied des von den Mittelmächten eingesetzten Staatsrates im ,,Königreich Polen"/"Regentschaftskönigreich" - Juli 1917 Forderung nach eigenständiger polnischen Regierung und Armee wird von Deutschen abgelehnt -> Soldaten unter Pilsudski verweigern Eid auf dt. Kaiser -> Internierung Pilsudski in Magdeburg Zusammenbruch der Teilungsmächte 2. April 1917 Oktober 1917 Oktober/ November 1918 7. Oktober 1918 Kriegseintritt der USA (als Alliierte) Russische Revolution beendet Zarherrschaft (Kriegsende im Osten) 8. Januar 1918 Verkündung des 14-Punkte-Plan von Woodrow Wilson -> Plan für künftige Friedensordnung in Europa -> Grundprinzip des Selbstbestimmungsrechts der Völker -> keine Verschiebung von Völkern und Grenzen in willkürlicher Art und Weise -> Beschlüsse sollen Interessen der ansässigen Bevölkerung entsprechen, nicht machtpolitischen Interessen des Staates -> Punkt 13: Gründung eines souveränen polnischen Staates vor Das Selbstbestimmungsrecht der Völker besagt, dass ein Volk das Recht hat, frei über seinen politischen Status, seine Staats- und Regierungsform und seine wirtschaftliche, soziale, und kulturelle Entwicklung zu entscheiden. Dies schließt seine Freiheit von Fremdherrschaft ein. Dieses Selbstbestimmungsrecht ermöglicht es einem Volk eine Nation beziehungsweise einen nationalen Staat zu bilden oder sich in freier Willensentscheidung einem anderen Start anzuschließen. => Vorstellungen verkennen reale Verhältnisse und in Europa vorherrschende Nationskonzepte 3. März 1918 Frieden von Brest-Litowsk Dmowski - 1915 Flucht nach Westeuropa -> Gründung der ,,Polnischen Nationalkomitees" in Paris als selbsternannte polnische Exilregierung 9. November 1918 - Leitung der ,,Polnischen Auslandsaktion" -> Überzeugung der Westalliierten von Wiedererrichtung eines souveränen polnischen Staats als ein Kernziel -> große Gebietsabtrennungen Russlands an Mittelmächte inkl. Polnischer ,,Teilungsmasse" -> Ausscheidung Russlands aus der Entente 14. November 1918 Zusammenbruch des Deutschen Kaiserreichs und der Habsburger Monarchie Waffenstillstandsabkommen Regentschaftsrat in Warschau proklamiert unabhängiges Polen Pilsudski übernimmt als ,,vorläufiger Staatschef" mit diktatorischen Vollmachten die Macht -> Gründung der Zweiten Polnischen Republik 4 Deutschland und Polen von 1871 bis in die 1920er-Jahre Gegenüberstellung der zwei Strömungen der polnischen Nationalbewegung (Beginn des 20. Jhd.) Pilsudski (Sozialist) - anti-russisch -Grenzen von 1772/1795 -> Adelsrepublik Polen-Litauen (,,jagiellionische Idee") - föderaler Staat mit multiethnischer Bevölkerung -> Staatsnation - Unabhängigkeit als Grundbedingung (,,organische Arbeit") Grenzen - Produkt aus gem. Werten, Geschichte, Nationsvorstellung Loyalität Ideologische Verortung Unabhängigkeit - Polen unter ,,russischem Zepter" -> Unabhängigkeit ist fraglich - Russifizierungspolitik - RU bietet Freiheit in Sprache, Glaube, Verwaltung (genommen durch ,,Germanisierungspolitik") Kontra Russland - RU ist ehem. Teilungsmacht, Mitschuldiger an poln. Lage Dmowski (Nationaldemokrat) - anti-deutsch - Vergrößerung des ,,alten" Polens von 1772 Richtung Westen (,,piastiscche Idee") - ,,Sozialdarwinismus" - Volk als ,,Rasse", ethnisch homogen -Zentralistisch, poln. Volksnation Der polnische Weg in die Unabhängigkeit - ,,jagiellionisches" Konzept vs. ,,piastisches" Konzept (siehe AB) Gemeinsam mit Russland oder Deutschland-Österreich? (August 1914) Ausruf des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch (Oberbefehlshaber der russ. Armee) Pro Russland - RU ist groß und mächtig -> Brüderlichkeit würde auch Polen zu Größe und Macht verhelfen - natürliches Phänomen, ,,Einteilung" der Menschheit ist gottgegeben eigene Sprache, eigenes Territorium, eigene Geschichte Endziel (Nation besteht schon) Ausruf des Oberkommandos der dt. und österr.- ung. Armeen Pro Deutschland/ Österreich-Ungarn - Bessere ökonomische Entwicklung Nur Ö-U: - Gegenläufige Entwicklung (kein Nationsaufzwang, da Vielvölkerstaat) - Österreich war skeptisch gegenüber Teilungen Kontra Deutschland/ Österreich-Ungarn - ,,Germanisierungspolitik" - keine konkreten Zusagen - ehem. Teilungsmächte (Preußen als Initiator) - Ausruf sehr hasserfüllt (,,böse Russen") geschrieben, werben mit Ruhm für Polen -> wollen Polen schmeicheln, es ist aber offensichtlich, dass sie ihre Grausamkeit nicht abgelenkt haben (Widerholungsrisiko) Neue Grenzen am Ende des Ersten Weltkriegs - Polens Grenzen durch drei Handlungsebenen bestimmt: 1. Debatten innerhalb der poln. Politik & Öffentlichkeit (Sozialisten vs. Nationaldemokraten) -> blieb ungelöst 5 Deutschland und Polen von 1871 bis in die 1920er-Jahre 2. Bemühungen der Westalliierten -> wollen ,,Teilungsverbrechen" rückgängig machen -> nat. Selbstbestimmung der Völker durchsetzen (siehe 1919 Versailler Vertrag) 3. militärische Auseinandersetzungen, bürgerkriegsähnliche Unruhen und Aufstände (1918-1921) - Aufstand in Posen (1918-1919) - polnisch-ukrainischer Krieg (1918-1919) - 3 bewaffnete Konflikte in Oberschlesien 1919 18. März 1921 Frieden von Riga Bilanz der Gründungsphase -> Polens Staatsgründungsphasen zwiespältig 1. Führung in Warschau konnte Großteil ihrer Territorialinteressen durchsetzen siegreiche Kämpfe (1918-1921) -> Identifikation 2. angespannte Verhältnisse zu Nachbarn - historisches und moralisches Recht der Deutschen Versailler Vertrag -> Großteile der Provinz Posen und Westpreußen, Teile Schlesiens, Ostpreußens und Pommerns gehen an Polen -> zuerst ,,germanisch" besiedelt -> Ostgrenze Polens nur Empfehlung von Alliierten -> mehrere militärische Konflikte -> Danzig als ,,freie Stadt" Nationale Ansprüche auf Ostgebiete in Deutschland und Polen Deutscher Ostmarkenverein Deutsche Militärleitung (General von Seeckt). - erst durch preußisch- deutsche Herrschaft Entwicklungsvorteile (niemals polnisch gewesen) - Wilsons Punkte stützen dt. Anspruch (kein ,,Hin-und- Herschieben") (1918-21) - Abhängigkeit dt. Existenz von poln. Landwirtschaft und Kohle - polnisch-tschechoslowakischer Grenzkrieg (1919) -> Verbindung zw. Ostpreußen und Schlesien fehlt - polnisch-litauische Krieg (1920) - polnisch-sowjetischer Krieg (1919-1921) - Hauptstadt zu dicht an Grenze im Kriegsfall - Unvereinbarkeit der Existenz eines poln. Staat mit DT und RU - Polen = Garant der frz. Vormachtstellung in Europa) - Polens Existenz sein ,,unnütz" (entwicklungsunfähig, abhängig von FR) - ,,Kampfansage" -> Oberstes pol. Ziel: Zusammenarbeit mit RU, um Polen zu Vernichten - Revision des Versailler Vertrags (Rückkehr zu Grenzen von 1914) Warschauer Zeitung Die Republik Polen") - Zugang zum Meer versperrt (Danzig) - ,,Korridor" von zwei Seiten durch DT bedroht - ,,slawischer Gedanke" -> Ausweitung Polens nach Westen -> dt. Bevölkerungsgruppen auf dt. Staatsgebiet soll durch poln. Propaganda für diese Idee werben 6 Deutschland und Polen von 1871 bis in die 1920er-Jahre Gemeinsamkeiten - machtpol. Ansprüche der Staaten stehen im Fokus - Bereitschaft zu krieg. Durchsetzung der eigenen Ansprüche (ANDERS als Stresemann) - Rechtfertigung basiert auf vermeintlich historischen Ansprüchen => sozialdarwinistische/ radikalnationalistisch => alle unzufrieden mit Grenzverlauf Positionen in Deutschland und in Pole n zur dt. polnischen Grenzfrage deutsche Regierung (repr. durch A.M. Stresemann, DVP) Konservative Kräfte der ges. und polit. Elite (repr. durch General von Seeckt) konservativ-nationalist. Kräfte in der dt. Gesellschaft (repr. durch ,,Ostmarkenverein") ALLE für Rückgewinnung des ,,Korridors" -> nur Unterschiede in ,,Methode" BEIDE für Verbleib des ,,Korridors" bei Polen, aber... polnische Regierung (repr. durch Pilsudski und A.M. Zaleski) Gegen poln. Expansion gen Westen Für poln. Expansion gen Westen Für gute Beziehungen zu Deutschland Papier über Unterredung Stresemanns mit Pilsudski und Zalewski in Genf (M12 S. 328) September 1926 Genf -> Völkerbundbeitritt Deutschlands Kernaussagen Für ,,Kampf gegen das Deutschtum" nationalistische/nationaldemokr. Teile der poln. Gesellschaft (repr. durch polnische Zeitung ,,Die Republik Polen") Aus Unterredung mit Pilsudski und Zaleski - Zustimmung Pilsudskis zu keiner weiteren Ausdehnung Polens über ,,Korridor" hinaus -> mit Minderheiten ,,übersättigt" - Bestrebungen Pilsudskis nach guten Beziehungen mit DT (Bedarf an Wirtschafts- und Finanzhilfen aus DT) - Zustimmung zum Verbleib Deutscher in ,,Korridor", DT schon ,,überfüllt" - DT habe Polen nicht zu wirt. Zugeständnissen durch hohe Zölle auf poln. Importkohle zwingen können -> engl. Kohlestreik habe poln. Verluste kompensiert, Konjunktur in Polen ziehe an - poln. Regierung sei gegen Ideen einer Aneignung Ostpreußens durch Polen Weitergehender Bericht von Völkerbundversammlung und Stresemanns Überlegungen zur Grenzfrage - Idee eines Ost-Locarnos sei auch von Westalliierten abgelehnt worden - DT könne ,,Korridor" nur mit friedlichen Mitteln zurückerlangen: Fortführung der Locarno-Politik => Frankreichs Zustimmung zu Änderung der dt.-poln. Grenze erreichen, indem frz. Angst vor dt. Bedrohung aufgelöst und Fr. von Notwendigkeit der Grenzänderung überzeugt werde 7 Deutschland und Polen von 1871 bis in die 1920er-Jahre Polnischer Umgang mit nationalen Minderheiten 1919 Minderheitenschutzvertrag (da viele Minderheiten durch neue Gebiete in Polen vereint) - poln. Verfassung muss dem MSG gerecht werden (gebunden an Rechtsprechung des internationalen Gerichtshofs (IGH)) - Rechtsgleichheit aller Nationalitäten - Schutzwürdigkeit aller Minderheiten unabhängig von Herkunft, Religion, Staatsangehörigkeit oder ,,Rasse" - Optionsrecht (freie Wahl der Staatsangehörigkeit) nur für Angehörige ehem. Teilungsmächte (DE, R, Ö-U) - sonst ,,gezwungener" Umzug in ,,Wahlheimat" (bis dahin poln. Staatsbürger) - In der Folgezeit auf poln. Staatsgebiet Geborene sind automatisch poln. Staatsbürger - Schutz poln. Staatsbürger, die einer anderen Religion, Sprachgemeinschaft oder Ethnie angehören -> z.B. Juden müssen am Sabbat (=Samstag) nicht arbeiten und es gibt dann keine Wahlen →> haben gleichen Anspruch auf staatl. Mittel für Wohlfahrt, Sozial- und Bildungseinrichtungen (eigene Schulen) -> bei dt. Minderheit kann Unterrichtssprache in ,,niederen Schulen" deutsch sein, wenn Schüler in ,,beträchtlicher"* Anzahl vorhanden (Amtssprache kann trotzdem polnisch sein) -> *hohe Abwanderungszahlen -> verringerte Schülerzahl, wenn unter 40 Schüler, dass Schließungen die Minderheitenschulen -> selbst bei poln. Minderheit Polen, darf polnisch im Unterricht gesprochen werden => Minderheitenvertrag: wirkungslos => Polen waren nicht zu vollständiger Umsetzung bereit => Alliierte waren nicht zu Sanktionen bereit Breyer und Rogall zum Minderheitenschutzvertrag (1996) - Posener Deutsche tragen schlimme Folgen 1. psychologische Folgen -> führten zur Abwanderungswelle (1918-1920) 2. poln. Politik -> Internierung, Entlassungen, Einschüchterung - Minderheitenschutzvertrag sollte Minderheiten schützen, wurde jedoch unterdrückt -> Theorie im Widerspruch mit Praxis - Sonderverbote => Polen betrieben ,,Polonisierungspolitik" gegen Deutsche - Enteignungen (Agrarreform 1925), Verbot der Landerwerb => Auswanderung der dt. Minderheit - Entlassungen - Schulreform 8 Deutschland und Polen von 1871 bis in die 1920er-Jahre Volksabstimmungen über die staatliche Zugehörigkeit in Oberschlesien -> Gewaltzunahme -> Gebiet wird geteilt 1919-1921 1919-1922 Pariser Friedensverträge -> Offizielles Ende des Ersten Weltkrieges -> gab Deutschland die Schuld am Ersten Weltkrieg Nationale Stereotypen im deutsch-polnischen Verhältnis - Polen sahen Deutsche als Lutheraner (erst mit ,,Germanisierungspolitik" entstand neg. Fremdbild) - Deutsches Selbstbild: ordentlich, fleißig, sparsam Nach Ersten Weltkrieg: Fremdbild zu Feindbild -> rassistische Aufladung durch ,,Germanisierungspolitik" Ära Stresemann 1925 - Sicherheitspakt zw. DT, FR, IT, EN, USA -> Konferenz von Locarno Poln. Staat: ,,Saison- und Räuberstaat" und Polen: militant, aggressiv 1926 Freundschaftsvertrag mit Russland (April) - Freundschaftsverhältnis zw. Westmächten und DT - Anerkennung der Westgrenzen - Plan zur Aufnahme in Völkerbund - kein ,,Ost-Locarno" Oktober 1929 8. September 1926 10. September 1926 Pläne - Ende der Rheinlandbesetzung - Rückgabe des Saargebiet - wirt. Entgegenkommen Polen: unordentlich, faul, verschwendungssüchtig -> ,,minderwertig" Poln. Wirtschaft: negativ 1928 Briand-Kellogg-Pakt (FR + USA) ,,Tag des Friedens" zw. FR und DT, FR sah Feindschaft als beendet Völkerbund Beitritt Deutschlands Nachlass Stresemanns -> Ächtung der Krieges (Stresemann als Vermittler) Wurden nicht umgesetzt, da Auswärtiges Amt bilaterale Verträge mit FR kritische betrachtet Tod Stresemann (kämpfte mit gesundheitlichen Problemen) + europ. Verständigkeitsarbeit + Rückkehr DT ins internationales Staatensystem - Hang zur Monarchie und Expansionismus - kein Ausgleich mit östl. Nachbarn 9 Deutschland und Polen von 1871 bis in die 1920er-Jahre Das deutsch-polnische Verhältnis in der Zwischenkriegszeit Deutschland: Weimarer Republik - Ende des obrigkeitsstaatlichen Kaiserreichs - demokratische, parlamentarische, freiheitliche Verfassung, aber zersplitterte Parteienlandschaft - erhebliche Belastungen durch Versailler Vertrag (Gebietsabtretungen, Reparationszahlungen, Kriegsschuldartikel), 1923 Hyperinflation, 1929/30 Weltwirtschaftskrise - Gefährdung durch radikale, extremistische Kräfte von ,,links" und von ,,rechts" - ab Ende der 1920er Präsidialregierungen -> Eskalationspotenzial durch poln. Erfahrung mit dt. ,,Germanisierungspolitik" - ,,Polonisierungspolitik" gegen Deutsche - Probleme der Minderheiten (Minderheitenschutzvertrag) Polen: Zweite Republik - Rückerlangung staatlicher Souveränität durch Niederlage der Mittelmächte im Ersten Weltkrieg - Ausdehnung der Grenzen mittels Sieg gegen östliche Nachbarn - große Belastungen durch Kriegszerstörungen, starke Unterschiede zwischen Teilgebieten, Minderheitenproblematik, Spannungen mit Nachbarn, 1923 Hyperinflation, 1929/30 WWK Bilanz des deutsch-polnische Verhältnis nach dem Ersten Weltkrieg Negative - keine freundl. Beziehungen - Unerfahrenheit mit parlamentarischer Demokratie, zersplitterte Parteienlandschaft, häufige Regierungswechsel, 1926 Militärputsch unter Pilsudksi und Errichtung diktatorischer Strukturen 1. objektive Neuheit (Historiker sehen Nationalität als etw. Neues) - Polen sahen in Deutschland durch DT großes wirt. Potenzial als Bedrohung Positiv - Möglichkeit einer ,,Beruhigung" der Gemüter auf poln. Seite durch souveränen Staat Stresemann zielt auf friedl. Einigung - Einfluss der USA als ,,befriedendes" Mittel - Grenzstreitigkeiten -> Bestimmung des Versailler Vertrag nur akzeptiert, aber nicht anerkannt - beidseitiges Selbstbild als ,,Opfer" -> Streben nach Kompensation - dt. politische Führung sah Polen als ,,Saisonstaat" und ihre Existenz als ,,unnütz" - Zollkrieg Nationsbegriff (Anderson, Wehler) Benedict Anderson: Die Erfindung der Nation (1983) - Drei Paradoxa des Nationen-Begriff subjektives Alter (Nationalität besteht schon viel länger als Historiker es beschreiben) 2. Beachtung der formalen Universalität von Nationalität als soziokulturellen Begriff als auch der jeweiligen Ausprägung (Jeder hat eine Nationalität, aber sie ist unterschiedlich stark ausgeprägt) 3. ,,politische" Macht des Nationalismus vs. philosophische Armut (Nationalismus hat keine großen Denker hervorgebracht) => ,,Sie ist eine vorgestellte politische Gemeinschaft - vorgestellt als begrenzt und souverän" 10 Nation: Begriff und Mythos Vorgestellt: - im Kopf eines jeden gibt es eine Vorstellung ihrer Nationalität, trotz Unkenntnis einiger Mitglieder Begrenzt: - Jenseits der variablen Grenzen leben andere Nationen Souverän: - Wunsch nach unmittelbarer Freiheit durch einen eigenständigen Staat Gemeinschaft: - brüderlicher Verbund von Gleichen, unabhängig von realer Ungleichheit/ Ausbeutung => Nationalität wird vorgestellt und nicht erfunden! Hans-Ulrich Wehler: Nation und Nationalismus in der modernen Geschichte (2001) - Weltbild, dass der Schaffung, Mobilisierung, Integration einer Nation und der Legitimation neuzeitl. Herrschaft, dient - Rückgriff auf Traditionen eines (Herrschafts-)Verband, durch den Nationalismus und Anhänger allmählich zu souveräner Handlungseinheit werden - Nationalismus schafft eine Nation - Staat muss durch Willen der Nation legitimiert werden - Nationalisten erfinden Nationalismus nicht neu, wird aus Elementen der hist. Tradition zusammengesetzt - Ethnisch ‡ Rasse; Ethnisch =soziokulturell-historische Population mit eigenem Herrschaftssystem und mit gem. Herrschaftsmythos - Illusion einer lückenlosen, langlebigen Traditionskontinuität entsteht -> Krisen und Kriege sind existentielle Bewährungsproben -> Bewältigung verlangt und rechtfertigt Blutopfer Mythen - dienen dazu Entstehung der Welt und Menschheit zu erklären - wahrer Kern - sinnstiftendes Erklärung, die Unbekanntes oder schwer Erklärbares mit stark, verständlichen Bildern vereinfacht Politische Mythen Mittel: Musik, Kunst, Rituale, politische Symbole, Rückgriff auf Bekanntes/Vergangenen, Wiederholungen, Verknüpfung mit Emotion Träger: Führende von Bewegungen, Parteien, Staat -> Verbreiter, Initiatoren; Gesellschaft ->,,Multiplikator" Ziele: - Schaffung einer persönlichen und kollektiven Identität - Grundlegende Ideen, Werte, Verhaltensweisen i. d. Gesellschaft (kulturellen Gedächtnis) verankern - Legitimierung von Herrschaft, Krieg, Eroberung Auswirkungen: - Beeinflussung des „geschichtliches Gedächtnis" der Gesellschaft -> verändertes Kollektivgefühl => Verklärung/Glorifizierung der Geschichte Historisches Erinnern: - ,,Geschichtsbild"", dass sie Vergangenheit vereinfacht interpretiert -> Gemeinwesen einer eigenen Geschichte, das Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft hat -> Geschichtspolitik" (Politik beeinflusst Interpretation) -> politische Mythen 11 Nation: Begriff und Mythos Mythenbeispiele Reichsmythos - Barbarossa-Sage -Wahrer Kern: Existenz Kaiser Friedrichs I. ,,Barbarossa" (1190), Existenz der vier Reiche (Babylon, Perserreich, Reich von Alexander der Große, HRRDN) - Sinnstiftendes Erklärung für: Entstehung/ Ursprünge der dt. Nation als Kaiserreich - Rückgriff auf Bekanntes: Bibel (Vier-Reich-Prophezeiung), Blick auf Mittelalter -> Kaiserherrlichkeit - Vermittelt Ideen/ Werte: nat. Identität entsteht (Was/Wie sind Deutsche/Deutschland) -> Nationalstolz: Reich von weltpolitischer Bedeutung, christlich, gottgewollt - Angesprochene Emotionen: Gefühl des rechtmäßigen Anspruchs, Sehnsucht/Stolz nach Nationalität/Einheit (Erlösung), Zugehörigkeitsgefühl zu einem größeren Ganzen, Anerkennung Grunwald (1410) -> Schlacht bei Tannenberg (Deutscher Orden vs. polnisch-litauische Armee) - Gemälde von Jan Matejko - Entstanden zur Zeit der Teilungen -> kein Staat - benutzt Sieg, Stärke damals, für aktuelle politische Ziele, entfremdet sie Identität - Unverwechselbarkeit - Merkmale, Wesen einer Person Voraussetzung: Alteritätserfahrung - Identitätsmerkmal nur als solche angesehen, wenn man auf Gruppe ohne dieses Merkmal trifft (Religion) -> Alterität Identität: - Ansammlung von Merkmalen, die Individualität ausmachen -> muss nicht eindeutig sein Ich-Identität: - jeder Mensch ist unverwechselbar Teil-/Multiple-Identität: - oft vertreten bei Migranten (fremd in beiden Nationen) Wir-Identität: - Merkmale, die man mit anderen teilt (Geschlecht, Alter, Nationalität,...) -> Zusammenhalt -> Probleme durch Vorurteile/Stereotypen an bestimmte Merkmale Rollenerwartungen sind unterschiedlich Gruppen-Wir-Identität: - Gruppen mit selben Merkmalen -> Gruppenzusammenhalt - eigenes Selbstbild positiv dargestellt -> Abgrenzung zu anderen, Feindschaft, Aggression Geschichtskultur orientiert sich an diesen Identitäten, lernt aus den Fehlern -> Feste, Gedenktage kollektives Gedächtnis (Assmann) Kollektiv: - Menschen gehören unterschiedlichen Nationen an (-> festgemacht in Erinnerungsorten/Mythen) - keine einheitliche Vorstellung - geschichtliche Wurzel wichtiger Teil 12 Nation: Begriff und Mythos Ägyptologe und Kulturwissenschaftler Jan Assmann (1938) -> zweiteiliges kollektives Gedächtnis (und das individuelle Gedächtnis) offizielles oder ,,kulturelles" Gedächtnis - Bewahrung des Wissens durch kulturelle Vermittlungen (Radio, Fernsehen, Lehrpläne, Literatur, Museen -> offizielle Kanäle) und deren Weitergabe -> wandelt sich mit neuen Erfahrungen - von oben gesteuert und sehr lange Reichweite Individuelles oder ,,kommunikatives" Gedächtnis - Entsteht aus Alltagskommunikation, über Erzählungen von eigenen Erfahrungen, Geschichten, Witzen und wird weitererzählt - Erinnerung reicht 80-100 Jahre zurück 13