Die Anfänge der NSDAP (1919-1925)
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) wurde am 5. Januar 1919 in München als Deutsche Arbeiterpartei (DAP) gegründet und am 24. Februar 1920 umbenannt. Adolf Hitler trat der Partei am 12. September 1919 bei und wurde am 29. Juli 1921 zum Parteivorsitzenden mit umfangreichen Vollmachten gewählt. Damit wurde das Führerprinzip in der Partei eingeführt und Mehrheitsbeschlüsse abgeschafft.
Definition: Das Führerprinzip bedeutete, dass Adolf Hitler als "Führer und Reichskanzler" die absolute Macht innehatte. Seine Herrschaft basierte nicht auf demokratischen Wahlen, sondern auf seiner charismatischen Ausstrahlung und der Zustimmung der Massen.
Das 25-Punkte-Programm der NSDAP vom 24. Februar 1920 war geprägt von antiliberalen, antikapitalistischen, imperialistischen und besonders antisemitischen Zügen. Die wichtigsten Forderungen waren:
- Die Schaffung eines Großdeutschlands
- Die Revision des Versailler Vertrags
- Die Forderung nach Kolonien für Deutschland
- Die Entfernung aller Juden aus Deutschland
Highlight: Trotz ihres Namens war die NSDAP antisozialistisch und antimarxistisch ausgerichtet. Ihr Programm zielte hauptsächlich auf den wirtschaftlich benachteiligten unteren Mittelstand ab.
Die Partei nutzte das Hakenkreuz als Symbol und den "Völkischen Beobachter" als zentrales Parteiorgan. Die Sturmabteilung (SA) wurde 1920 gegründet und spielte eine wesentliche Rolle beim Aufstieg der NSDAP durch Straßenterror und Einschüchterung.
Beispiel: Der Hitler-Putsch vom 9. November 1923, auch als "Marsch auf die Feldherrnhalle" bekannt, war ein gescheiterter Versuch, die Macht in Bayern und im Reich zu übernehmen. Dieser Tag wurde später zum Gedenktag der Partei erklärt.
Nach dem gescheiterten Putsch wurden die NSDAP, die SA und der Völkische Beobachter verboten. Die Partei hatte zu diesem Zeitpunkt etwa 55.000 Mitglieder und erhielt sich in verschiedenen völkisch-antisemitischen Organisationen bis zu ihrer Wiederzulassung im Februar 1925.