Die Deutsche Demokratische Partei in der Weimarer Republik
Die Deutsche Demokratische Partei (DDP) spielte eine bedeutende Rolle in den Anfangsjahren der Weimarer Republik. Sie vertrat liberale und demokratische Werte und setzte sich für einen föderalen Einheitsstaat ein.
Highlight: Die DDP war die Partei, die am stärksten hinter der parlamentarischen Demokratie der Weimarer Republik stand.
Die Partei wurde 1918 gegründet und ging aus der Fortschrittlichen Volkspartei hervor. Zu den Mitbegründern gehörten prominente Persönlichkeiten wie der Publizist Theodor Wolff und die Professoren Max und Alfred Weber.
Definition: Die DDP vereinte demokratische, liberale, nationale und soziale Positionen, grenzte sich aber von der Annexionspolitik der früheren Nationalliberalen Partei des Kaiserreiches ab.
Bei den ersten Wahlen zur Nationalversammlung 1919 erreichte die DDP beachtliche 18% der Stimmen und bildete mit der SPD und dem Zentrum die sogenannte "Weimarer Koalition" - die erste Regierung der Weimarer Republik. Friedrich Naumann wurde 1919 zum ersten Vorsitzenden der Partei gewählt.
Das Parteiprogramm der DDP strebte einen Ausgleich zwischen den sozial- und wirtschaftspolitischen Forderungen von Arbeitern und Bürgertum an. Die Partei unterstützte das Prinzip der Privatwirtschaft, forderte aber auch staatliche Interventionsmöglichkeiten.
Beispiel: Ein bekanntes DDP Wahlplakat trug den Slogan "Schützt die Familie! Wählt Liste 6 Deutsche Demokratische Partei".
Trotz anfänglicher Erfolge begann der Niedergang der DDP bereits ab 1920. Gründe dafür waren unter anderem:
- Uneinigkeit über den Umgang mit dem Versailler Vertrag
- Fehlen eines wichtigen Parteiblatts
- Vorurteile, die DDP sei eine Partei des "Großkapitals"
- Spätere Diffamierung durch die NSDAP als "Judenpartei"
1930 vereinigte sich die DDP mit der Volksnationalen Reichsvereinigung zur Deutschen Staatspartei (DStP), verlor aber weiter an Bedeutung. 1933 kam es zur erzwungenen Selbstauflösung der Partei.
Vocabulary: Die Zielgruppe der DDP Partei waren vor allem liberale Bürger, Beamte und Intellektuelle.
Einige ehemalige DDP-Mitglieder beteiligten sich am Widerstand gegen den Nationalsozialismus, wie beispielsweise in der Robinsohn-Strassmann-Gruppe. Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierten sich frühere DDP-Mitglieder in der Gründung neuer Parteien wie der FDP oder gingen zur SPD oder CDU.
Die Geschichte der DDP zeigt die Herausforderungen, denen liberale Parteien in der turbulenten Zeit der Weimarer Republik gegenüberstanden, und unterstreicht die Bedeutung einer starken demokratischen Mitte für die Stabilität einer Republik.