Die Ostgoten wurden von den Hunnen befreit und Theoderich, der Sohn des Thiudimir, wurde ihr König. Er verbrachte mindestens 10 Jahre als Geisel des byzantinischen Kaisers Leo I. in Konstantinopel, wo er Grundlagen der Verwaltung und Heeresführung erlernte. Nach seiner Rückkehr in seine Heimat im heutigen Ungarn im Jahr 469 diente er ab 481 als Heerführer im Auftrag des Kaisers Zeno. Im Jahr 489 wurde er ausgesandt, um den Usurpator Odoaker im Westen zu beseitigen. Theoderich besiegte Odoaker und tötete ihn persönlich im Jahr 493. Danach gab er vor, Italien "Anstelle des Kaisers" zu regieren und wurde vom oströmischen Kaiser Anastasius als rechtmäßiger Herrscher Italiens anerkannt, also als König der Ostgoten und Oberhaupt der weströmischen Regierung.
Machtsicherung
Theoderich betrieb eine "Selbstbewusste Unterwerfung" in der Innenpolitik, um Schwierigkeiten unter Kaiser Anastasius zu vermeiden. Seine Konsolidierungspolitik beinhaltete die Ansiedlung seines Volkes in Italien als Erben von Odoaker, wobei die römische Elite nicht zu leiden hatte. In der Verwaltung verfolgte er die "Strategie der Umarmung", bei der die römischen Experten an der Spitze blieben und der Senat in Rom tiefgreifende Befugnisse behielt. Zudem führte er eine neue Heiratspolitik und gewährte Religionsfreiheit, um die Loyalität der Goten und Römer zu sichern.
Außenpolitik
Theoderichs Heiratspolitik sicherte Beziehungen zu anderen Reichen. Er heiratete die Schwester von Chlodwig, dem König der Franken, verheiratete zwei seiner Töchter mit den Westgoten und eine mit dem Sohn des Burgunderkönigs.
Militär
Um 500 eroberte Chlodwig die Alemannen im Nordwesten des Ostgotenreiches, was eine Gefahr für die Inbesitznahme Italiens darstellte. Theoderich eroberte jedoch alle Territorien zurück und übernahm 511 das gesamte Westgotenreich.
Gegen Ende seiner Herrschaft beging Theoderich jedoch Fehler, z.B. ließ er den Philosophen Boethius und seinen Schwiegervater zu Unrecht zum Tode verurteilen. Dies führte zur Unzufriedenheit des Senats und zur Angst um seine Stellung. Nach Theoderichs Tod im Jahr 526 übernahm seine Mutter Amalasuntha die Geschäfte des Reiches, wurde jedoch von ihrem Cousin getötet, der die Macht übernahm. Das Ostgotenreich ging schließlich mit dem Sturz von König Teja im Jahr 552 zu Ende.