Wirtschaftskrise und politische Radikalisierung
Nach dem "Schwarzen Freitag" 1929 verbreitete sich die Wirtschaftskrise auch in Deutschland und machte den Wohlstand der "Goldenen Zwanziger" zunichte. Mit etwa sechs Millionen Arbeitslosen auf dem Höhepunkt der Krise suchten viele Menschen nach radikalen politischen Alternativen.
Diese Krisensituation nutzte besonders die NSDAP. Bei der Reichstagswahl 1930 konnten die Nationalsozialisten massiv zulegen, während die demokratische Weimarer Koalition (SPD, Zentrum, DDP), die zuvor regelmäßig etwa 75% der Stimmen erreicht hatte, dramatisch verlor. Die aufgestaute Unzufriedenheit mit dem Versailler Vertrag und der Wirtschaftskrise entlud sich in radikalen Wahlentscheidungen.
Die Motivation der Wähler war unterschiedlich: Ein Teil hegte tatsächlich einen "Umsturzwillen", während der Großteil lediglich protestieren wollte - gegen die wirtschaftliche Not und gegen Parlamente, die keine Kompromisse fanden. Viele fühlten sich von den Versprechungen der NSDAP angezogen, die "Macht, Glanz und Wohlstand" in Aussicht stellte, ohne realistische Lösungen zu bieten.
💡 Die NSDAP-Wahlergebnisse zwischen 1930 und 1933 zeigen, wie wirtschaftliche Verzweiflung politischen Extremismus befeuern kann – ein wichtiges historisches Lehrstück für unsere heutige Demokratie.