Die Reichstagswahl 1930 als Wendepunkt
Die Reichstagswahl vom 14. September 1930 markierte einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Weimarer Republik. Der Kommentar der Frankfurter Zeitung beschreibt das Wahlergebnis als "Bergrutsch", der die politische Landschaft Deutschlands grundlegend veränderte.
Highlight: Die NSDAP wurde mit über 100 Mandaten zur zweitstärksten Partei im Reichstag.
Die radikalen Parteien, insbesondere die Nationalsozialisten und Kommunisten, konnten zusammen mit den Deutschnationalen rund 40% der Stimmen auf sich vereinen. Dies stellte eine massive Verschiebung gegenüber früheren Wahlen dar, bei denen die demokratischen Parteien der Weimarer Koalition noch etwa 75% der Stimmen erhalten hatten.
Vocabulary: Weimarer Koalition - Bündnis aus SPD, Zentrum und DDP, das die Republik lange Zeit stützte
Der Autor des Kommentars analysiert die Gründe für diesen radikalen Umschwung:
- Wirtschaftliche Not infolge der Weltwirtschaftskrise
- Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien und deren Regierungsführung
- Wunsch nach Protest und Veränderung
- Verführerische Versprechungen der NSDAP unter Hitler
Quote: "Hitler verspricht ja Macht, Glanz und Wohlstand. Also!"
Der Kommentator warnt eindringlich vor den Gefahren einer möglichen Machtübernahme durch die NSDAP, die seiner Meinung nach zu Chaos und Bürgerkrieg führen würde.