Die mittelalterliche Stadt war ein komplexes soziales und wirtschaftliches Gebilde, das sich zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert entwickelte.
Die Stadtgründung im Mittelalter erfolgte meist an strategisch günstigen Orten wie Handelsrouten, Flussübergängen oder in der Nähe von Burgen und Klöstern. Lokatoren spielten dabei eine wichtige Rolle - sie waren die beauftragten Stadtplaner, die im Auftrag der Landesherren neue Siedlungen anlegten. Im Rahmen der deutschen Ostsiedlung entstanden viele neue Städte östlich der Elbe, was zur Entwicklung eines dichten Städtenetzes in Mitteleuropa führte. Der typische Mittelalter Stadt Aufbau bestand aus einer Stadtmauer mit Türmen und Toren, einem zentralen Marktplatz, einer Hauptkirche sowie eng bebauten Straßenzügen mit Fachwerkhäusern.
Das Leben in der Stadt im Mittelalter war geprägt durch Handel und Handwerk, organisiert in Zünften und Gilden. Die städtische Gesellschaft entwickelte eigene Rechtsformen und Verwaltungsstrukturen - die Kommune entstand als selbstverwaltete Bürgergemeinde. Merkmale einer Stadt im Mittelalter waren neben der rechtlichen Sonderstellung auch das Marktrecht, eigene Gerichtsbarkeit und verschiedene wirtschaftliche Privilegien. Der Landesausbau Mittelalter führte zu einer zunehmenden Verstädterung, wobei sich unterschiedliche Stadttypen wie Bischofsstädte, Handelsstädte oder Residenzstädte herausbildeten. Diese Entwicklung prägte die europäische Stadtlandschaft nachhaltig und viele der damals gegründeten Städte bilden bis heute wichtige urbane Zentren.