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Imperialismus und Erster Weltkrieg einfach erklärt für die 9. Klasse

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Imperialismus und Erster Weltkrieg einfach erklärt für die 9. Klasse
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Hanuta

@daniella

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Der Imperialismus und der Erste Weltkrieg prägten die Zeit von 1880 bis 1914 entscheidend und veränderten die globale Machtstruktur grundlegend.

Das British Empire war die dominierende Kolonialmacht dieser Epoche und kontrollierte weite Teile Afrikas, Asiens und Nordamerikas. Die britischen Kolonien erstreckten sich über alle Kontinente, wobei besonders Indien als "Kronjuwel" des Empires galt. Großbritannien verfolgte eine Politik der indirekten Herrschaft und nutzte lokale Strukturen zur Verwaltung. Die Kolonien Großbritanniens 1914 umfassten etwa ein Viertel der Erdoberfläche.

In Deutschland begann unter Kaiser Wilhelm II. ab 1880 eine aggressive Expansionspolitik. Die Motive des Imperialismus waren vielfältig: wirtschaftliche Interessen, Prestigedenken und der Wettlauf um Kolonien spielten eine zentrale Rolle. Das Wettrüsten im 1. Weltkrieg zwischen den europäischen Großmächten führte zu massiver Aufrüstung und Militarisierung. Der Konflikt eskalierte schließlich 1914 zum Ersten Weltkrieg, der mit der Niederlage Deutschlands und seiner Verbündeten endete. Die Gewinner des 1. Weltkriegs - die Entente-Mächte Großbritannien, Frankreich und USA - diktierten die Nachkriegsordnung. Die koloniale Expansion und das imperialistische Denken dieser Zeit haben bis heute Auswirkungen auf internationale Beziehungen und globale Machtverhältnisse. Der Imperialismus schuf Strukturen und Konflikte, die teilweise noch in der Gegenwart nachwirken.

16.7.2022

6782

IMPERIALISMUS
MOTIVE IMPERIALISTISCHER POLITIK
Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

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Der Imperialismus und seine globalen Auswirkungen

Der Imperialismus war ein bedeutendes historisches Phänomen, das ab etwa 1880 die Weltpolitik prägte. Es handelte sich um ein Herrschaftsverhältnis, bei dem industrialisierte Staaten andere Territorien kontrollierten und ausbeuteten.

Definition: Der Imperialismus beschreibt die systematische Ausbreitung politischer und wirtschaftlicher Macht über fremde Territorien, meist durch industrialisierte Nationen über vorindustrielle Gebiete.

Die Motive für imperialistische Politik waren vielfältig:

  • Zugriff auf Rohstoffe für die eigene Industrie
  • Sicherung von Absatzmärkten
  • Nutzung billiger Arbeitskräfte
  • Schaffung von Siedlungsgebieten
  • Rassistisch motiviertes Sendungsbewusstsein
  • Nationales Prestigestreben

Die Auswirkungen waren weitreichend und ambivalent. Einerseits brachte der Imperialismus moderne Verwaltungsstrukturen, Bildungswesen und technologischen Fortschritt. Andererseits führte er zu kultureller Entfremdung und wirtschaftlicher Ausbeutung.

Highlight: Zwischen 1880 und 1914 erreichte der Imperialismus seinen Höhepunkt und erstreckte sich über Afrika, Asien, den Pazifikraum und Südamerika.

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MOTIVE IMPERIALISTISCHER POLITIK
Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

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Das British Empire als führende Kolonialmacht

Großbritannien entwickelte sich zur dominierenden Kolonialmacht des 19. Jahrhunderts. Das britische Kolonialreich umfasste schließlich ein Fünftel der Erdoberfläche und ein Viertel der Weltbevölkerung.

Beispiel: Die britische Herrschaft in Indien verdeutlicht die imperialistische Strategie: Das Land diente als Absatzmarkt für die englische Textilindustrie und als Sprungbrett für den Handel mit China.

Wichtige Entwicklungen des britischen Imperialismus:

  • 1876: Königin Victoria wird "Kaiserin von Indien"
  • 1882: Ägypten wird britisches Protektorat
  • 1884-1898: Expansion in Afrika
  • Um 1880: Großbritannien produziert ein Drittel aller Industriewaren weltweit

Vokabular: Der Begriff "workshop of the world" (Werkstatt der Welt) beschreibt Großbritanniens dominierende Position in der globalen Industrieproduktion.

IMPERIALISMUS
MOTIVE IMPERIALISTISCHER POLITIK
Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

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Deutsche Kolonialpolitik und ihre Folgen

Das Deutsche Reich trat erst spät in den kolonialen Wettlauf ein. Bismarck stand dem Kolonialismus zunächst skeptisch gegenüber, änderte aber seine Position nach Druck von Wirtschaftskreisen.

Definition: "Schutzgebiete" war die offizielle Bezeichnung für deutsche Kolonien, die ab 1884/85 erworben wurden.

Die wichtigsten deutschen Kolonialgebiete waren:

  • Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia)
  • Kamerun
  • Togo
  • Deutsch-Ostafrika
  • Besitzungen im Pazifik

Der Herero-Aufstand von 1904 in Deutsch-Südwestafrika endete in einem Völkermord, bei dem etwa 75% der Herero-Bevölkerung ums Leben kamen.

Highlight: Die deutschen Kolonien erreichten nie die erhoffte wirtschaftliche Bedeutung und verursachten hohe Kosten für das Reich.

IMPERIALISMUS
MOTIVE IMPERIALISTISCHER POLITIK
Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

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Koloniale Konflikte und Widerstand

Die europäische Kolonialpolitik führte zu zahlreichen Konflikten und Widerstandsbewegungen. Die Berliner Kongokonferenz 1884/85 versuchte, die koloniale Aufteilung Afrikas zu regeln.

Beispiel: Der Boxeraufstand in China 1899-1901 zeigte den Widerstand gegen die koloniale Durchdringung Asiens.

Zentrale Aspekte der kolonialen Herrschaft:

  • Wirtschaftliche Ausbeutung der Kolonien
  • Europäische Kontrolle über Verwaltung
  • Kulturelle Dominanz der Kolonialherren
  • Gewaltsame Unterdrückung von Widerstand

Die Folgen des Imperialismus wirken bis heute nach und prägen internationale Beziehungen sowie wirtschaftliche Strukturen.

Highlight: Die Rivalitäten zwischen den Kolonialmächten trugen wesentlich zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs bei.

IMPERIALISMUS
MOTIVE IMPERIALISTISCHER POLITIK
Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

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Der Imperialismus und die Weltmächte um 1900

Die Zeit des Imperialismus und Ersten Weltkriegs war geprägt von dramatischen Veränderungen der Weltordnung. Japan entwickelte sich zur dominanten Macht in Ostasien, während die USA ihren Aufstieg zur Weltmacht vollzogen.

Definition: Der Imperialismus beschreibt das Streben von Staaten nach territorialer, wirtschaftlicher und politischer Vorherrschaft über andere Länder und Regionen.

Japans aggressive Expansionspolitik führte zur Annexion Koreas (1910) und zu Konflikten mit China und Russland. Nach dem Sieg im Russisch-Japanischen Krieg 1905 etablierte sich Japan als Hegemonialmacht in Ostasien. Die Besetzung der Mandschurei 1932 und der Austritt aus dem Völkerbund 1933 zeigten Japans zunehmend aggressive Außenpolitik.

Die Kolonien Großbritanniens erstreckten sich zu dieser Zeit über weite Teile der Welt. Die USA entwickelten sich parallel dazu zur führenden Wirtschaftsmacht. Gründe dafür waren:

  • Massive Industrialisierung seit den 1880er Jahren
  • Technische Innovationen und Rationalisierung
  • Starke Einwanderung von Arbeitskräften
  • Expansive Wirtschaftspolitik

Highlight: Die USA wandelten sich von einer isolationistischen Politik zu einer imperialistischen Weltmacht, was sich besonders im Spanisch-Amerikanischen Krieg 1898 zeigte.

IMPERIALISMUS
MOTIVE IMPERIALISTISCHER POLITIK
Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

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Der Weg in den Ersten Weltkrieg

Der 1. Weltkrieg hatte seine Wurzeln in der aggressiven Weltmachtpolitik des deutschen Kaiserreichs unter Wilhelm II. Nach der Entlassung Bismarcks 1890 verfolgte Deutschland eine neue, expansive Außenpolitik.

Beispiel: Die "Politik der freien Hand" ohne feste Bündnisse und der massive Flottenausbau führten zu wachsenden Spannungen mit Großbritannien.

Der Wilhelminismus war geprägt von:

  • Prunksucht und politischer Sprunghaftigkeit
  • Einfluss von Militärs wie Ludendorff und Tirpitz
  • Unberechenbarer Außenpolitik
  • Wachsendem Nationalismus

Die innenpolitische Entwicklung war gekennzeichnet durch:

  • Ende des Sozialistengesetzes 1890
  • Neue Sozialpolitik unter Caprivi
  • Erstarkung der SPD
  • Inkrafttreten des BGB 1900
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MOTIVE IMPERIALISTISCHER POLITIK
Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

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Die internationale Bündnispolitik

Die aggressive deutsche Weltmachtpolitik führte zur Bildung der Triple Entente zwischen Großbritannien, Frankreich und Russland. Das Deutsche Reich geriet zunehmend in die außenpolitische Isolation.

Vokabular: Die "Einkreisung" Deutschlands durch feindliche Bündnisse wurde zur zentralen Sorge der deutschen Politik.

Wichtige Entwicklungen waren:

  • Deutsch-englisches Wettrüsten zur See
  • Marokko-Krisen 1905 und 1911
  • Krüger-Depesche 1896
  • Daily-Telegraph-Affäre 1908

Die Flottengesetze von 1898/1900 und der massive Ausbau der deutschen Marine führten zu wachsenden Spannungen mit Großbritannien. Der "Two-Power-Standard" der Royal Navy sollte die britische Seeherrschaft sichern.

IMPERIALISMUS
MOTIVE IMPERIALISTISCHER POLITIK
Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

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Die Balkankrisen und der Weg zum Krieg

Die Imperialismus Motive zeigten sich besonders deutlich in den Balkankrisen. Österreich-Ungarn als Vielvölkerstaat geriet zunehmend unter Druck durch nationalistische Bewegungen.

Definition: Der Panslawismus als politische Bewegung zur Vereinigung aller slawischen Völker wurde von Russland unterstützt und bedrohte Österreich-Ungarn.

Die Entwicklung zum Krieg wurde beschleunigt durch:

  • Russische Unterstützung Serbiens
  • Österreichisch-ungarische Balkanpolitik
  • Deutsche "Nibelungentreue" zu Österreich
  • Wachsende Kriegsbereitschaft in Europa

Die Balkankriege 1912/13 konnten noch diplomatisch gelöst werden, aber der Balkan blieb ein gefährlicher Krisenherd. Die enge Bindung zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn sollte sich als verhängnisvoll erweisen.

IMPERIALISMUS
MOTIVE IMPERIALISTISCHER POLITIK
Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

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Die Vorkrisenzeit und das Pulverfass Balkan: Der Weg zum Ersten Weltkrieg

Der Balkan entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts zum gefährlichen Imperialismus und Erster Weltkrieg Brennpunkt. Das Osmanische Reich verlor zunehmend seine Vormachtstellung, während verschiedene Völker nach Unabhängigkeit strebten. Russland positionierte sich als Schutzmacht der slawischen und christlichen Völker, was zum Konzept des "Panslawismus" führte - der Vision eines vereinten slawischen Nationalstaats.

Die Rivalität zwischen Russland und Österreich-Ungarn um Einfluss auf dem Balkan verschärfte die Spannungen erheblich. Österreich-Ungarn fürchtete besonders separatistische Bewegungen der eigenen slawischen Minderheiten und strebte nach "Ordnung" in der Region. Diese Konstellation trug maßgeblich zum späteren 1. Weltkrieg Zusammenfassung bei.

Hinweis: Der Panslawismus war eine politische Bewegung, die alle slawischen Völker unter russischer Führung vereinen wollte. Dies stand in direktem Konflikt mit den Interessen Österreich-Ungarns.

Die Marokko-Krisen von 1905 und 1911 verschärften zusätzlich die internationale Lage. Deutsche und französische Rüstungsfirmen konkurrierten um Erzvorkommen und Waffenhandel in Marokko. Als Frankreich versuchte, seine Kontrolle über Marokko auszuweiten, reagierte das Deutsche Reich mit diplomatischem und militärischem Druck. Die resultierende Algeciras-Konferenz 1906 endete mit einer diplomatischen Niederlage Deutschlands und stärkte die Entente zwischen Frankreich und Großbritannien.

IMPERIALISMUS
MOTIVE IMPERIALISTISCHER POLITIK
Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

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Koloniale Konflikte und das Wettrüsten 1. Weltkrieg

Die Zeit von 1880 bis 1900 Geschichte war geprägt von intensiver kolonialer Expansion. Das British Empire erreichte seinen Höhepunkt mit Kolonien England heute auf allen Kontinenten. Die Britischen Kolonien in Afrika und die Britischen Kolonien Indien bildeten das Rückgrat des Empires.

Der Imperialismus Motive waren vielfältig: wirtschaftliche Interessen, Prestigedenken und der Wettlauf um Rohstoffe und Märkte. Deutschland, als "verspätete" Kolonialmacht, versuchte seinen Platz in der Weltpolitik zu finden. Die 1890 bis 1914 Zeitstrahl zeigt eine dramatische Zunahme internationaler Spannungen.

Definition: Der Imperialismus beschreibt das Streben von Staaten nach territorialer, wirtschaftlicher und kultureller Vorherrschaft über andere Länder und Völker.

Die zweite Marokkokrise 1911 verdeutlichte die gefährliche internationale Lage. Als Frankreich die marokkanische Hauptstadt besetzte, entsandte Deutschland Kriegsschiffe - eine gefährliche Eskalation, die nur durch britischen Druck entschärft werden konnte. Der schlussendliche Kompromiss - Frankreich erhielt die Kontrolle über Marokko gegen Abtretung von Gebieten im Kongo - löste die grundlegenden Spannungen nicht.

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Der Imperialismus und der Erste Weltkrieg prägten die Zeit von 1880 bis 1914 entscheidend und veränderten die globale Machtstruktur grundlegend.

Das British Empire war die dominierende Kolonialmacht dieser Epoche und kontrollierte weite Teile Afrikas, Asiens und Nordamerikas. Die britischen Kolonien erstreckten sich über alle Kontinente, wobei besonders Indien als "Kronjuwel" des Empires galt. Großbritannien verfolgte eine Politik der indirekten Herrschaft und nutzte lokale Strukturen zur Verwaltung. Die Kolonien Großbritanniens 1914 umfassten etwa ein Viertel der Erdoberfläche.

In Deutschland begann unter Kaiser Wilhelm II. ab 1880 eine aggressive Expansionspolitik. Die Motive des Imperialismus waren vielfältig: wirtschaftliche Interessen, Prestigedenken und der Wettlauf um Kolonien spielten eine zentrale Rolle. Das Wettrüsten im 1. Weltkrieg zwischen den europäischen Großmächten führte zu massiver Aufrüstung und Militarisierung. Der Konflikt eskalierte schließlich 1914 zum Ersten Weltkrieg, der mit der Niederlage Deutschlands und seiner Verbündeten endete. Die Gewinner des 1. Weltkriegs - die Entente-Mächte Großbritannien, Frankreich und USA - diktierten die Nachkriegsordnung. Die koloniale Expansion und das imperialistische Denken dieser Zeit haben bis heute Auswirkungen auf internationale Beziehungen und globale Machtverhältnisse. Der Imperialismus schuf Strukturen und Konflikte, die teilweise noch in der Gegenwart nachwirken.

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Geschichte

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MOTIVE IMPERIALISTISCHER POLITIK
Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

Der Imperialismus und seine globalen Auswirkungen

Der Imperialismus war ein bedeutendes historisches Phänomen, das ab etwa 1880 die Weltpolitik prägte. Es handelte sich um ein Herrschaftsverhältnis, bei dem industrialisierte Staaten andere Territorien kontrollierten und ausbeuteten.

Definition: Der Imperialismus beschreibt die systematische Ausbreitung politischer und wirtschaftlicher Macht über fremde Territorien, meist durch industrialisierte Nationen über vorindustrielle Gebiete.

Die Motive für imperialistische Politik waren vielfältig:

  • Zugriff auf Rohstoffe für die eigene Industrie
  • Sicherung von Absatzmärkten
  • Nutzung billiger Arbeitskräfte
  • Schaffung von Siedlungsgebieten
  • Rassistisch motiviertes Sendungsbewusstsein
  • Nationales Prestigestreben

Die Auswirkungen waren weitreichend und ambivalent. Einerseits brachte der Imperialismus moderne Verwaltungsstrukturen, Bildungswesen und technologischen Fortschritt. Andererseits führte er zu kultureller Entfremdung und wirtschaftlicher Ausbeutung.

Highlight: Zwischen 1880 und 1914 erreichte der Imperialismus seinen Höhepunkt und erstreckte sich über Afrika, Asien, den Pazifikraum und Südamerika.

IMPERIALISMUS
MOTIVE IMPERIALISTISCHER POLITIK
Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

Das British Empire als führende Kolonialmacht

Großbritannien entwickelte sich zur dominierenden Kolonialmacht des 19. Jahrhunderts. Das britische Kolonialreich umfasste schließlich ein Fünftel der Erdoberfläche und ein Viertel der Weltbevölkerung.

Beispiel: Die britische Herrschaft in Indien verdeutlicht die imperialistische Strategie: Das Land diente als Absatzmarkt für die englische Textilindustrie und als Sprungbrett für den Handel mit China.

Wichtige Entwicklungen des britischen Imperialismus:

  • 1876: Königin Victoria wird "Kaiserin von Indien"
  • 1882: Ägypten wird britisches Protektorat
  • 1884-1898: Expansion in Afrika
  • Um 1880: Großbritannien produziert ein Drittel aller Industriewaren weltweit

Vokabular: Der Begriff "workshop of the world" (Werkstatt der Welt) beschreibt Großbritanniens dominierende Position in der globalen Industrieproduktion.

IMPERIALISMUS
MOTIVE IMPERIALISTISCHER POLITIK
Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

Deutsche Kolonialpolitik und ihre Folgen

Das Deutsche Reich trat erst spät in den kolonialen Wettlauf ein. Bismarck stand dem Kolonialismus zunächst skeptisch gegenüber, änderte aber seine Position nach Druck von Wirtschaftskreisen.

Definition: "Schutzgebiete" war die offizielle Bezeichnung für deutsche Kolonien, die ab 1884/85 erworben wurden.

Die wichtigsten deutschen Kolonialgebiete waren:

  • Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia)
  • Kamerun
  • Togo
  • Deutsch-Ostafrika
  • Besitzungen im Pazifik

Der Herero-Aufstand von 1904 in Deutsch-Südwestafrika endete in einem Völkermord, bei dem etwa 75% der Herero-Bevölkerung ums Leben kamen.

Highlight: Die deutschen Kolonien erreichten nie die erhoffte wirtschaftliche Bedeutung und verursachten hohe Kosten für das Reich.

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MOTIVE IMPERIALISTISCHER POLITIK
Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

Koloniale Konflikte und Widerstand

Die europäische Kolonialpolitik führte zu zahlreichen Konflikten und Widerstandsbewegungen. Die Berliner Kongokonferenz 1884/85 versuchte, die koloniale Aufteilung Afrikas zu regeln.

Beispiel: Der Boxeraufstand in China 1899-1901 zeigte den Widerstand gegen die koloniale Durchdringung Asiens.

Zentrale Aspekte der kolonialen Herrschaft:

  • Wirtschaftliche Ausbeutung der Kolonien
  • Europäische Kontrolle über Verwaltung
  • Kulturelle Dominanz der Kolonialherren
  • Gewaltsame Unterdrückung von Widerstand

Die Folgen des Imperialismus wirken bis heute nach und prägen internationale Beziehungen sowie wirtschaftliche Strukturen.

Highlight: Die Rivalitäten zwischen den Kolonialmächten trugen wesentlich zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs bei.

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MOTIVE IMPERIALISTISCHER POLITIK
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Der Imperialismus und die Weltmächte um 1900

Die Zeit des Imperialismus und Ersten Weltkriegs war geprägt von dramatischen Veränderungen der Weltordnung. Japan entwickelte sich zur dominanten Macht in Ostasien, während die USA ihren Aufstieg zur Weltmacht vollzogen.

Definition: Der Imperialismus beschreibt das Streben von Staaten nach territorialer, wirtschaftlicher und politischer Vorherrschaft über andere Länder und Regionen.

Japans aggressive Expansionspolitik führte zur Annexion Koreas (1910) und zu Konflikten mit China und Russland. Nach dem Sieg im Russisch-Japanischen Krieg 1905 etablierte sich Japan als Hegemonialmacht in Ostasien. Die Besetzung der Mandschurei 1932 und der Austritt aus dem Völkerbund 1933 zeigten Japans zunehmend aggressive Außenpolitik.

Die Kolonien Großbritanniens erstreckten sich zu dieser Zeit über weite Teile der Welt. Die USA entwickelten sich parallel dazu zur führenden Wirtschaftsmacht. Gründe dafür waren:

  • Massive Industrialisierung seit den 1880er Jahren
  • Technische Innovationen und Rationalisierung
  • Starke Einwanderung von Arbeitskräften
  • Expansive Wirtschaftspolitik

Highlight: Die USA wandelten sich von einer isolationistischen Politik zu einer imperialistischen Weltmacht, was sich besonders im Spanisch-Amerikanischen Krieg 1898 zeigte.

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MOTIVE IMPERIALISTISCHER POLITIK
Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

Der Weg in den Ersten Weltkrieg

Der 1. Weltkrieg hatte seine Wurzeln in der aggressiven Weltmachtpolitik des deutschen Kaiserreichs unter Wilhelm II. Nach der Entlassung Bismarcks 1890 verfolgte Deutschland eine neue, expansive Außenpolitik.

Beispiel: Die "Politik der freien Hand" ohne feste Bündnisse und der massive Flottenausbau führten zu wachsenden Spannungen mit Großbritannien.

Der Wilhelminismus war geprägt von:

  • Prunksucht und politischer Sprunghaftigkeit
  • Einfluss von Militärs wie Ludendorff und Tirpitz
  • Unberechenbarer Außenpolitik
  • Wachsendem Nationalismus

Die innenpolitische Entwicklung war gekennzeichnet durch:

  • Ende des Sozialistengesetzes 1890
  • Neue Sozialpolitik unter Caprivi
  • Erstarkung der SPD
  • Inkrafttreten des BGB 1900
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Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

Die internationale Bündnispolitik

Die aggressive deutsche Weltmachtpolitik führte zur Bildung der Triple Entente zwischen Großbritannien, Frankreich und Russland. Das Deutsche Reich geriet zunehmend in die außenpolitische Isolation.

Vokabular: Die "Einkreisung" Deutschlands durch feindliche Bündnisse wurde zur zentralen Sorge der deutschen Politik.

Wichtige Entwicklungen waren:

  • Deutsch-englisches Wettrüsten zur See
  • Marokko-Krisen 1905 und 1911
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Die Balkankrisen und der Weg zum Krieg

Die Imperialismus Motive zeigten sich besonders deutlich in den Balkankrisen. Österreich-Ungarn als Vielvölkerstaat geriet zunehmend unter Druck durch nationalistische Bewegungen.

Definition: Der Panslawismus als politische Bewegung zur Vereinigung aller slawischen Völker wurde von Russland unterstützt und bedrohte Österreich-Ungarn.

Die Entwicklung zum Krieg wurde beschleunigt durch:

  • Russische Unterstützung Serbiens
  • Österreichisch-ungarische Balkanpolitik
  • Deutsche "Nibelungentreue" zu Österreich
  • Wachsende Kriegsbereitschaft in Europa

Die Balkankriege 1912/13 konnten noch diplomatisch gelöst werden, aber der Balkan blieb ein gefährlicher Krisenherd. Die enge Bindung zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn sollte sich als verhängnisvoll erweisen.

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Der Balkan entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts zum gefährlichen Imperialismus und Erster Weltkrieg Brennpunkt. Das Osmanische Reich verlor zunehmend seine Vormachtstellung, während verschiedene Völker nach Unabhängigkeit strebten. Russland positionierte sich als Schutzmacht der slawischen und christlichen Völker, was zum Konzept des "Panslawismus" führte - der Vision eines vereinten slawischen Nationalstaats.

Die Rivalität zwischen Russland und Österreich-Ungarn um Einfluss auf dem Balkan verschärfte die Spannungen erheblich. Österreich-Ungarn fürchtete besonders separatistische Bewegungen der eigenen slawischen Minderheiten und strebte nach "Ordnung" in der Region. Diese Konstellation trug maßgeblich zum späteren 1. Weltkrieg Zusammenfassung bei.

Hinweis: Der Panslawismus war eine politische Bewegung, die alle slawischen Völker unter russischer Führung vereinen wollte. Dies stand in direktem Konflikt mit den Interessen Österreich-Ungarns.

Die Marokko-Krisen von 1905 und 1911 verschärften zusätzlich die internationale Lage. Deutsche und französische Rüstungsfirmen konkurrierten um Erzvorkommen und Waffenhandel in Marokko. Als Frankreich versuchte, seine Kontrolle über Marokko auszuweiten, reagierte das Deutsche Reich mit diplomatischem und militärischem Druck. Die resultierende Algeciras-Konferenz 1906 endete mit einer diplomatischen Niederlage Deutschlands und stärkte die Entente zwischen Frankreich und Großbritannien.

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Imperialismus = Herrschaftsverhältnis, mit dem Ziel, meist vorindustrielle Territorien, Lände

Koloniale Konflikte und das Wettrüsten 1. Weltkrieg

Die Zeit von 1880 bis 1900 Geschichte war geprägt von intensiver kolonialer Expansion. Das British Empire erreichte seinen Höhepunkt mit Kolonien England heute auf allen Kontinenten. Die Britischen Kolonien in Afrika und die Britischen Kolonien Indien bildeten das Rückgrat des Empires.

Der Imperialismus Motive waren vielfältig: wirtschaftliche Interessen, Prestigedenken und der Wettlauf um Rohstoffe und Märkte. Deutschland, als "verspätete" Kolonialmacht, versuchte seinen Platz in der Weltpolitik zu finden. Die 1890 bis 1914 Zeitstrahl zeigt eine dramatische Zunahme internationaler Spannungen.

Definition: Der Imperialismus beschreibt das Streben von Staaten nach territorialer, wirtschaftlicher und kultureller Vorherrschaft über andere Länder und Völker.

Die zweite Marokkokrise 1911 verdeutlichte die gefährliche internationale Lage. Als Frankreich die marokkanische Hauptstadt besetzte, entsandte Deutschland Kriegsschiffe - eine gefährliche Eskalation, die nur durch britischen Druck entschärft werden konnte. Der schlussendliche Kompromiss - Frankreich erhielt die Kontrolle über Marokko gegen Abtretung von Gebieten im Kongo - löste die grundlegenden Spannungen nicht.

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