Der Imperialismus und der Erste Weltkrieg prägten die Zeit von 1880 bis 1914 entscheidend und veränderten die globale Machtstruktur grundlegend.
Das British Empire war die dominierende Kolonialmacht dieser Epoche und kontrollierte weite Teile Afrikas, Asiens und Nordamerikas. Die britischen Kolonien erstreckten sich über alle Kontinente, wobei besonders Indien als "Kronjuwel" des Empires galt. Großbritannien verfolgte eine Politik der indirekten Herrschaft und nutzte lokale Strukturen zur Verwaltung. Die Kolonien Großbritanniens 1914 umfassten etwa ein Viertel der Erdoberfläche.
In Deutschland begann unter Kaiser Wilhelm II. ab 1880 eine aggressive Expansionspolitik. Die Motive des Imperialismus waren vielfältig: wirtschaftliche Interessen, Prestigedenken und der Wettlauf um Kolonien spielten eine zentrale Rolle. Das Wettrüsten im 1. Weltkrieg zwischen den europäischen Großmächten führte zu massiver Aufrüstung und Militarisierung. Der Konflikt eskalierte schließlich 1914 zum Ersten Weltkrieg, der mit der Niederlage Deutschlands und seiner Verbündeten endete. Die Gewinner des 1. Weltkriegs - die Entente-Mächte Großbritannien, Frankreich und USA - diktierten die Nachkriegsordnung. Die koloniale Expansion und das imperialistische Denken dieser Zeit haben bis heute Auswirkungen auf internationale Beziehungen und globale Machtverhältnisse. Der Imperialismus schuf Strukturen und Konflikte, die teilweise noch in der Gegenwart nachwirken.