Eskalationsstufen im Kalten Krieg
Die bipolare Weltordnung nach 1945 war geprägt von Konflikten zwischen den USA und der Sowjetunion. Diese Auseinandersetzungen hatten verschiedene Ursachen und Eskalationsstufen.
Definition: Die bipolare Weltordnung beschreibt die Aufteilung der Welt in zwei gegnerische Machtblöcke während des Kalten Krieges.
Zu den Ursachen der Konflikte gehörten:
- Individuelle Anlässe im Kontext der bipolaren Weltordnung
- Das Ringen beider Großmächte um die Vormachtstellung in der Welt
- Die Gleichstärke von Sowjets und USA als Gegner
- Unterschiedliche Wirtschaftssysteme
Diese Faktoren führten zum sogenannten "Gleichgewicht des Schreckens".
Highlight: Das "Gleichgewicht des Schreckens" beschreibt die Situation, in der beide Supermächte über so viele Atomwaffen verfügten, dass ein Angriff zur gegenseitigen Vernichtung geführt hätte.
Die Berlin-Blockade ab 1948 war der erste direkte bewaffnete Konflikt zwischen den Sowjets und den USA. Sie wurde ausgelöst durch die Währungsreform im Westen, woraufhin die Sowjets Westberlin blockierten. Die Versorgung erfolgte daraufhin über die Berliner Luftbrücke.
Example: Die Berliner Luftbrücke war eine logistische Meisterleistung, bei der Westberlin monatelang aus der Luft mit Lebensmitteln und anderen Gütern versorgt wurde.
Die Ergebnisse der Berlin-Blockade waren:
- Die Teilung Deutschlands
- Die Entstehung zweier deutscher Staaten: BRD (23.05.1949) und DDR (07.10.1949)
Der Koreakrieg (1950-1953) war ein weiterer wichtiger Konflikt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Korea geteilt:
- Norden: sowjetische Einflusssphäre
- Süden: amerikanische Einflusssphäre
Es entbrannte ein Krieg zwischen beiden Seiten des Landes, wobei die USA aktiv auf der Südseite eingriffen.
Vocabulary: Stellvertreterkrieg - Ein Konflikt, in dem die Großmächte nicht direkt gegeneinander kämpfen, sondern andere Länder unterstützen.
Die Ergebnisse des Koreakriegs waren:
- Ständige Verlagerungen der Fronten
- Das Ende ähnelte dem Anfang
- Die Teilung des Landes verfestigte sich und besteht bis heute
- Nord- und Südkorea befinden sich offiziell immer noch im Kriegszustand
Die Kubakrise im Oktober 1962 war ein Höhepunkt des Kalten Krieges. Die USA hatten einen geostrategischen Vorteil durch die Stationierung von Atomwaffen in der Türkei. Als Reaktion planten die Sowjets die Stationierung nuklearer Waffen auf dem kommunistischen Kuba.
Quote: "Ein fast ausgebrochener 3. Weltkrieg wurde durch das Einlenken beider Mächte verhindert."
Die Ergebnisse der Kubakrise waren:
- Beiden Mächten wurde die Bedrohungslage für die Welt bewusst
- Erste Abrüstungsgespräche wurden eingeleitet
- Keine Stationierung von Atomwaffen auf Kuba
- Schrittweiser Abzug der Atomwaffen aus der Türkei
- Einrichtung des "Roten Telefons" zwischen Moskau und Washington
Der Vietnamkrieg (1955-1975) war der längste und folgenreichste Konflikt des Kalten Krieges. Nach dem Scheitern der Franzosen in ihrem ehemaligen Kolonialgebiet wurde Vietnam 1955 geteilt:
- Norden: kommunistische Führung
- Süden: demokratische Führung
Es folgte ein Bürgerkrieg zwischen beiden Seiten, unterstützt von Sowjets und USA. 1964 griffen die USA offiziell mit eigenen Truppen ein.
Vocabulary: Die Domino-Theorie besagte, dass der Fall Südvietnams zum Fall ganz Indochinas führen würde.
Die Ergebnisse des Vietnamkriegs waren:
- Trotz massiven Waffeneinsatzes kein Sieg der USA
- Erste Niederlage für die USA
- Massive Unruhen in den USA durch die Länge des Konflikts
- 1975 wurde der Süden vom Norden überrannt
- Vietnam wurde kommunistisch
Das Fazit dieser Konflikte zeigt:
- Die Konflikte müssen im Kontext der bipolaren Weltordnung begriffen werden
- Beide Seiten hatten gleiche Ziele: Ausdehnung der Herrschaftsbereiche und Verhinderung der Ausdehnung der anderen Macht
- Das "Gleichgewicht des Schreckens" wurde deutlich, besonders bei der Kubakrise
- Die Konflikte führten zu massiven Veränderungen in der globalen politischen Landschaft