Motive zur Gründung und Entwicklung der Europäischen Union
Der Schuman-Plan legte den Grundstein für die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft Gründung und die spätere Entwicklung der Europäischen Union. Dieser Plan verfolgte mehrere wichtige Ziele:
- Zusammenschluss kleinerer Staaten für eine bessere gemeinsame Entwicklung und mehr Gewicht auf internationaler Ebene.
- Förderung des Friedens durch Zusammenarbeit zwischen den europäischen Staaten.
- Schaffung wirtschaftlicher Stabilität durch engere Kooperation, insbesondere zwischen Deutschland und Frankreich im Bereich Kohle und Stahl.
Highlight: Der Schuman-Plan war der Ausgangspunkt für die wirtschaftliche und politische Integration Europas, die zur heutigen EU führte.
Der Vertrag von Maastricht, auch als EU-Gründungsvertrag bekannt, markierte einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Europäischen Union. Er wurde am 7. Februar 1992 in Maastricht (Niederlande) unterzeichnet und trat am 1. November 1993 in Kraft. Dieser Vertrag transformierte die Europäische Gemeinschaft (EG) in die Europäische Union (EU) und etablierte die berühmte Drei-Säulen-Struktur:
- Europäische Gemeinschaften (z.B. Handelspolitik)
- Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP)
- Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit (PJZS)
Definition: Subsidiarität ist ein Grundprinzip der EU, das besagt, dass Probleme auf der niedrigsten möglichen Ebene gelöst werden sollen, also dort, wo sie entstehen und die Betroffenen am nächsten sind.
Wichtige Daten in der Entwicklung der EU sind:
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- Januar 2002: Einführung des Euro als gesetzliches Zahlungsmittel
- 2004: Osterweiterung mit dem Beitritt von 10 neuen Mitgliedstaaten
Die Gründungsgeschichte der EU lässt sich wie folgt zusammenfassen:
- 1951: Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)
- 1957: Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM)
- 1965: Zusammenschluss von EGKS, EWG und EURATOM zur Europäischen Gemeinschaft (EG)
- 1992: Gründung der EU durch den Vertrag von Maastricht mit 12 Mitgliedstaaten
Vocabulary: EGKS - Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, EWG - Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, EURATOM - Europäische Atomgemeinschaft
Der Vertrag von Lissabon, der am 1. Dezember 2009 in Kraft trat, brachte weitere wichtige Reformen für die EU:
- Mehr Demokratie: Stärkung der Mitsprache nationaler Parlamente und Einführung des europäischen Bürgerbegehrens
- Erhöhte Transparenz: Öffentliche Ratssitzungen bei Gesetzesentscheidungen und ein klarer Kompetenzkatalog
- Verbesserte Effizienz: Mehr Mehrheitsentscheidungen statt Einstimmigkeitszwang und Einführung eines auf 2,5 Jahre gewählten Präsidenten des Europäischen Rates
Die Institutionen der EU lassen sich in drei Bereiche gliedern:
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Exekutive:
- Europäischer Rat: Legt die allgemeinen politischen Ziele fest
- Europäische Kommission: Setzt EU-Recht um und vertritt die EU auf internationaler Ebene
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Legislative:
- Europäisches Parlament: Direkte Gesetzesinitiative, Mitentscheidung bei Gesetzen und Haushalt
- Rat der EU: Indirekte Gesetzesinitiative, Mitentscheidung bei Gesetzen und Haushalt
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Judikative:
- Europäischer Gerichtshof (EuGH): Wahrt die Verträge und das EU-Recht
Example: Ein Beispiel für die Arbeit der EU-Institutionen ist der Gesetzgebungsprozess: Die Kommission schlägt ein Gesetz vor, das dann vom Parlament und dem Rat der EU diskutiert und verabschiedet wird. Der EuGH kann anschließend die Vereinbarkeit des Gesetzes mit EU-Recht prüfen.
Diese Struktur zeigt, warum Europa wichtig für die Zukunft ist, da sie eine ausgewogene und demokratische Entscheidungsfindung auf europäischer Ebene ermöglicht und gleichzeitig die Interessen der einzelnen Mitgliedstaaten berücksichtigt.