Die Aufklärung und die Krise des französischen Staates
Die Aufklärung war eine geistesgeschichtliche Bewegung von 1650 bis 1800, die den Menschen und die Vernunft in den Mittelpunkt stellte. Sie hatte weitreichende Auswirkungen auf alle Lebensbereiche, einschließlich der Politik.
Wichtige Prinzipien der Aufklärung waren:
- Rationalismus als Maßstab allen Handelns
- Empirismus als Maßstab des Erkennens
Aus der Aufklärung entwickelten sich zentrale politische Ideen wie die Gewaltenteilung, Grund- und Menschenrechte sowie die Volkssouveränität.
Die Krise des französischen Staates am Vorabend der Französischen Revolution war geprägt durch:
- Eine ungerechte Ständegesellschaft mit Privilegien für Adel und Klerus
- Massive Überschuldung des Staates
- Missernten und Hungersnöte 1788/89, die besonders den dritten Stand trafen
Definition: Die Ständegesellschaft unterteilte die Bevölkerung in drei Stände: Adel 1,5, Klerus 0,5 und den dritten Stand aus Bürgern und Bauern 98.
Um die Finanzkrise zu lösen, berief König Ludwig XVI. im Mai 1789 die Generalstände ein. Dies führte zum Streit über den Abstimmungsmodus und letztlich zur Revolution der Abgeordneten des dritten Standes.
Highlight: Der dritte Stand zahlte alle Steuern, hatte aber keine politische Mitbestimmung - ein Hauptgrund für die wachsende Unzufriedenheit.