Die radikale Phase und die Jakobinerdiktatur (1792-1794)
Die zweite und dritte Phase der Französischen Revolution waren gekennzeichnet durch eine zunehmende Radikalisierung und mündeten in die Schreckensherrschaft der Jakobiner.
Radikale Phase (1792-1793)
Diese Phase begann mit der Gefangennahme des Königs 1792 und der Abschaffung der Monarchie. Wichtige Ereignisse waren:
- Die Errichtung einer unteilbaren Republik
- Der Beginn des Krieges zwischen Frankreich und den absolutistischen Monarchen Europas
- Eine Verschärfung der Wirtschaftskrise, die zu einem Werteverfall des Geldes führte
Highlight: Die Abschaffung der Monarchie und die Errichtung der Republik markierten einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit.
Jakobinerdiktatur (1793-1794)
Die Jakobinerdiktatur begann im Frühjahr 1793 mit dem Aufstand im Departement Vendée und dem Sturz der Gironde im Nationalkonvent. Charakteristisch für diese Phase waren:
- Die gewaltsame Niederschlagung von Aufständen durch die Regierung
- Radikale Forderungen wie die Verbannung von Emigranten und die Festsetzung von Höchstpreisen für Grundnahrungsmittel
- Die Übertragung der Regierungsgewalt an den Wohlfahrtsausschuss
- Die Aussetzung der Verfassung von 1793 "bis zum Frieden"
- Die Einführung des Terrorgesetzes im Juni 1794, das Kritiker Robespierres an das Revolutionstribunal auslieferte
Vocabulary: Der Wohlfahrtsausschuss war das Exekutivorgan des Nationalkonvents während der Jakobinerdiktatur.
Die Jakobinerdiktatur endete 1794 mit dem Sturz Robespierres, nachdem sich Opposition gegen ihn gebildet hatte. Trotz der Schrecken dieser Zeit gab es auch militärische Erfolge der Revolutionstruppen.
Example: Das Terrorgesetz von 1794 ermöglichte es Robespierre, seine Gegner ohne ordentliches Gerichtsverfahren hinrichten zu lassen, was zur "Schreckensherrschaft" führte.
Diese Phasen zeigen die Dynamik der Französischen Revolution, die von anfänglichen liberalen Reformen zu radikalen Umwälzungen und schließlich zu einer Diktatur führte.