Der Imperialismus: Eine Epoche der Weltgeschichte (1882-1914)
Der Imperialismus prägte als historische Epoche maßgeblich die Zeit von 1882 bis 1914 und ist ein wichtiges Thema für das Geschichte Abitur 2024. Diese Phase war gekennzeichnet durch einen intensiven "Wettlauf" der Großmächte, die ihre wirtschaftliche und militärische Macht global ausdehnen wollten. Während der Kolonialismus primär den Erwerb von Kolonien zum Nutzen des eigenen Landes bedeutete, zielte der Imperialismus auf Prestigegewinn und Expansionsstreben ab. Diese Entwicklung verschärfte die internationalen Spannungen erheblich und trug wesentlich zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs bei.
Definition: Der Imperialismus bezeichnet eine Politik der Machterweiterung, bei der Staaten ihre Einflusssphären über ihre Grenzen hinaus ausdehnen, oft durch militärische, politische oder wirtschaftliche Mittel.
Die Voraussetzungen für den modernen Imperialismus wurden bereits im 15. und 16. Jahrhundert durch den europäischen Kolonialismus geschaffen. Entdeckungsreisen, Überseehandel und Sklaverei dienten als Vorbilder. Im 19. Jahrhundert führte die Industrielle Revolution zu bedeutenden technischen Fortschritten, wie Dampfschiffen und Maschinengewehren, die die imperiale Expansion erst ermöglichten. Der Aufstieg neuer industrieller Nationen wie des Deutschen Reichs, der USA, Japans und Russlands veränderte das globale Machtgefüge grundlegend.
Die Motive des Imperialismus waren vielschichtig und sind besonders für Geschichte-Abituraufgaben mit Lösungen relevant. Neben dem Streben nach Rohstoffen, Absatzmärkten und billigen Arbeitskräften spielten auch ideologische Faktoren eine wichtige Rolle. Der Sozialdarwinismus und Nationalismus dienten zur Rechtfertigung der imperialen Politik als "Kulturmission". Die Kolonialherren sahen ihre Nation als den kolonisierten Völkern überlegen an und betrieben eine systematische sprachliche und kulturelle Umerziehung.