Formen und Funktionen historischer Erinnerung
Diese Seite des KC Geschichte Niedersachsen Oberstufe vertieft die Diskussion über Geschichtsbewusstsein und führt in die Formen und Funktionen historischer Erinnerung ein.
Karl Jeismanns Theorie wird vorgestellt, die Geschichte als eine ständige Rekonstruktion aus unvollständigen Quellen beschreibt.
Quote: "Geschichte ist spätere Rekonstruktion aus unvollständigen Quellen, welche immer wieder durch neue Erkenntnisse umgebaut und neugestaltet werden."
Diese Sichtweise betont die Dynamik und Vielschichtigkeit historischer Interpretationen.
Die Formen der Geschichte in der Öffentlichkeit werden ausführlich behandelt. Dazu gehören Gedenktage, Museen, Denkmäler, Medien und Straßenbenennungen. Es wird darauf hingewiesen, dass diese Formen vielfältiger werden, auch wenn sie dem Einzelnen manchmal fremd erscheinen mögen.
Example: Geschichtsspielfilme, historische Romane und Mittelaltermärkte sind Beispiele für Formen der Geschichtsdarstellung, bei denen der Unterhaltungswert oft im Vordergrund steht.
Die Funktionen historischer Erinnerung werden detailliert aufgelistet:
- Gedenken an Opfer
- Vergangenheitsbewältigung
- Zukunftsgestaltung
- Prävention
- Identifikation
- Aufklärung und Richtigstellung
Die Frage "Ist Erinnerung eine gute Sache?" wird differenziert betrachtet. Es wird darauf hingewiesen, dass die Bewertung von der Form der Erinnerung und der zeitlichen Distanz zum Geschehen abhängt.
Highlight: Zu viel Erinnerung kann zur Verlust der Ernsthaftigkeit führen, während fehlende Erinnerung verhindert, dass aus der Geschichte gelernt werden kann.
Abschließend werden Karl Jeismanns Funktionen der Geschichte erwähnt, die Neugierde, Identitätsdeutung, Mythosbildung und Legitimationsstrategien umfassen. Diese Aspekte sind besonders relevant für das Verständnis der Geschichte 12 klasse Themen Niedersachsen und die Vorbereitung auf die Frage "Was kommt in Geschichte Abi dran?".