Maßnahmen und Folgen der NS-Wirtschaftspolitik
Die zweite Seite vertieft die Analyse der NS-Wirtschaftspolitik und ihrer Auswirkungen.
Wichtige Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit waren:
- Große staatliche Bauaufträge wie der Autobahnbau und die Neugestaltung von Städten.
- Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht 1935.
- Das Reichsarbeitsdienstgesetz, das einen halbjährigen Arbeitsdienst für junge Männer verpflichtend machte.
Example: Im Reichsarbeitsdienst befanden sich ständig etwa 200.000 bis 300.000 junge Männer und Frauen in speziellen Arbeitslagern.
Die Aufrüstung für den Zweiten Weltkrieg war das vorrangige Ziel der nationalsozialistischen Politik:
- Der Vierjahresplan von 1936 sollte die deutsche Wirtschaft kriegsfähig machen.
- Es wurde angestrebt, von Importen unabhängig zu werden.
- Die Landwirtschaft wurde durch den "Reichsnährstand" streng kontrolliert.
- Die Entwicklung neuer Herstellungsverfahren, z.B. für synthetischen Kautschuk, wurde gefördert.
Quote: Hitler äußerte 1936 in einer geheimen Denkschrift zum Vierjahresplan: "Es sind jetzt fast 4 kostbare Jahre vergangen. Es gibt keinen Zweifel, daß wir schon heute auf dem Gebiet der Brennstoff-, der Gummi- und zum Teil auch in der Eisenerzversorgung vom Ausland restlos unabhängig sein könnten."
Die Folgen der NS-Wirtschaftspolitik waren zwiespältig:
- Die Arbeitslosigkeit sank zwar, aber die Reallöhne der Arbeiter blieben niedrig.
- Der Konsum der Bevölkerung wurde zugunsten der Aufrüstung eingeschränkt.
- Deutschland blieb trotz aller Bemühungen bei wichtigen Rohstoffen auf Importe angewiesen.
Definition: Autarkie - Das Streben nach wirtschaftlicher Unabhängigkeit und Selbstversorgung eines Staates.
Insgesamt zeigt sich, dass das vermeintliche "Wirtschaftswunder" der Nationalsozialisten auf Kosten der Bevölkerung und durch massive Verschuldung für die Aufrüstung für den Krieg erreicht wurde.