Die imperialistischen Mächte und die Aufteilung Afrikas
Der Wettlauf um Afrika, der einen Höhepunkt des Hochimperialismus darstellte, involvierte zahlreiche europäische Mächte. Vor 1880 waren hauptsächlich Frankreich, England, Portugal und Spanien an der Kolonisierung Afrikas beteiligt. Ab 1880 traten neue Akteure wie Belgien, Deutschland, Russland, die USA und Italien hinzu, die eine besonders aggressive Form der Expansion betrieben.
Highlight: Der Hochimperialismus in Afrika erreichte seinen Höhepunkt in den Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg.
Interessanterweise verfolgten einige Länder andere Expansionsstrategien:
- Japan konzentrierte sich auf die Besiedelung von Taiwan.
- Russland expandierte nach Sibirien.
Die Aufteilung Afrikas fand ihren Abschluss etwa ein Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg. Bemerkenswert ist, dass nur zwei afrikanische Länder ihre Unabhängigkeit bewahren konnten:
- Äthiopien, das sich militärisch gegen Italien behaupten konnte.
- Liberia, das unter amerikanischem Schutz stand.
Example: Die Bismarck Afrika Konferenz von 1884/85 in Berlin regelte die Aufteilung Afrikas unter den europäischen Mächten und legte Grundsätze für die Kolonisierung fest.
Ein wichtiges Ereignis, das die imperialistische Politik beeinflusste, war die Eröffnung des Suezkanals 1869. Dies verkürzte den Seeweg für England nach Indien erheblich und machte die Sicherung dieser Verbindung zu einem zentralen Ziel der britischen Politik.
Quote: Das Motto "Vom Kap bis Kairo" symbolisierte das britische Streben nach einer durchgehenden Kontrolle vom südlichen bis zum nördlichen Ende Afrikas.
Die Finanzierung des Suezkanals führte zu weitreichenden politischen Konsequenzen. Ägypten, das einen Teil der Baukosten selbst aufbringen musste, geriet in finanzielle Abhängigkeit von ausländischen Geldgebern. Als Ägypten 1878 die Zahlungen einstellte, übernahmen Frankreich und England die Leitung der internationalen Schuldenkommission, was de facto einer Machtergreifung im Land gleichkam.