Merkmale der heutigen Weltordnung
Der Realismus in den Internationalen Beziehungen geht von einem anarchischen internationalen System aus, in dem es keine übergeordnete Instanz gibt, die Sicherheit garantiert. Dies führt zum sogenannten Sicherheitsdilemma: Staaten rüsten militärisch auf, um sich zu schützen, was wiederum andere Staaten als Bedrohung wahrnehmen. Der Realismus sieht den Staat als Hauptakteur, dessen primäres Ziel die nationale Sicherheit ist.
Definition: Das Sicherheitsdilemma beschreibt die Situation, in der Staaten durch Aufrüstung zum eigenen Schutz unbeabsichtigt die Sicherheit anderer Staaten gefährden und so einen Rüstungswettlauf auslösen.
Der traditionelle Realismus erklärt zwar die Machtkämpfe in der Weltpolitik, vernachlässigt aber ökonomische Faktoren, die seit dem Ende des Kalten Krieges an Bedeutung gewonnen haben. Die zunehmende Globalisierung und Interdependenz zwischen Staaten stehen im Gegensatz zum Konzept des rein nationalen Interesses.
Beispiel: Der Kalte Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion ist ein klassisches Beispiel für das Sicherheitsdilemma in den Internationalen Beziehungen. Beide Supermächte rüsteten massiv auf, um sich gegenseitig abzuschrecken, was zu einem jahrzehntelangen Wettrüsten führte.