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Juden in Deutschland und Europa 1933 bis 1945: Zeitstrahl und Gesetze

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Juden in Deutschland und Europa 1933 bis 1945: Zeitstrahl und Gesetze

Die Phasen der NS-Judenpolitik und der Holocaust - eine systematische Verfolgung und Vernichtung

• Die nationalsozialistische Judenpolitik verlief in vier Phasen von 1933 bis 1945
• Sie reichte von anfänglicher Hetze und Terror über systematische Ausgrenzung und Kontrolle bis hin zum Holocaust
• Zentrale Ereignisse waren die Nürnberger Gesetze, die Reichspogromnacht und die Wannseekonferenz
• Der Holocaust führte zur Ermordung von ca. 6 Millionen Juden sowie weiteren Opfergruppen
• Erklärungsansätze umfassen den radikalen Antisemitismus der NS-Führung, Brutalität der Funktionäre und fehlenden Widerstand in der Bevölkerung

25.10.2021

7118

DER NATIONALSOZIALISMUS
PHASEN DER NS-JUDENPOLITIK
Phase 1
Hetze und
Terror
(1933-1934)
Phase
Phase 4
Holocaust
(1941-1945)
JUDENVERFOLGUNG

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Die vier Phasen der NS-Judenpolitik

Die nationalsozialistische Judenpolitik durchlief von 1933 bis 1945 vier Phasen der zunehmenden Verfolgung und Vernichtung. In der ersten Phase von 1933 bis 1934 kam es zu Hetze und Terror gegen die jüdische Bevölkerung. Am 1. April 1933 wurde ein Boykott gegen jüdische Geschäfte organisiert, der die gesellschaftliche Ausgrenzung der Juden zum Ziel hatte. Wenige Tage später, am 7. April 1933, wurden jüdische Beamte in den Ruhestand versetzt, was eine staatlich organisierte Diskriminierung und die Durchsetzung der NS-Ideologie im Beamtentum bedeutete.

Highlight: Der Boykott jüdischer Geschäfte am 1. April 1933 markierte den Beginn der öffentlichen Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung.

Die zweite Phase von 1935 bis 1938 war geprägt von systematischer Ausgrenzung. Ein zentrales Ereignis waren die Nürnberger Gesetze vom 15. September 1935, die massive Einschränkungen im Privatleben von Juden und sogenannten "Nicht-Ariern" zur Folge hatten.

Definition: Die Nürnberger Gesetze waren antisemitische und rassistische Gesetze, die die rechtliche Grundlage für die Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland bildeten.

In der dritten Phase von 1938 bis 1941 kam es zu einer weiteren Einengung und Kontrolle der jüdischen Bevölkerung. Die Reichspogromnacht am 9. November 1938 markierte eine deutliche Eskalation der Gewalt gegenüber Juden und führte zu den ersten Deportationen jüdischer Männer.

Vocabulary: Pogrom bezeichnet eine gewalttätige Ausschreitung gegen eine religiöse, politische oder ethnische Gruppe.

DER NATIONALSOZIALISMUS
PHASEN DER NS-JUDENPOLITIK
Phase 1
Hetze und
Terror
(1933-1934)
Phase
Phase 4
Holocaust
(1941-1945)
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Der Holocaust und die "Endlösung der Judenfrage"

Die vierte und letzte Phase von 1941 bis 1945 umfasste den Holocaust, die systematische Vernichtung der europäischen Juden. Im September 1941 wurde der Judenstern eingeführt, der zur öffentlichen Stigmatisierung der jüdischen Bevölkerung diente. Ein entscheidendes Ereignis war die Wannseekonferenz am 20. Januar 1942, bei der die "Endlösung der europäischen Judenfrage" geplant wurde.

Quote: Die Wannseekonferenz war ein Treffen hochrangiger NS-Funktionäre, bei dem die "Endlösung der Judenfrage" besprochen wurde. Ein Teilnehmer notierte: "Anstelle der Auswanderung ist nunmehr als weitere Lösungsmöglichkeit nach entsprechender vorheriger Genehmigung durch den Führer die Evakuierung der Juden nach dem Osten getreten."

Der Holocaust führte zur Ermordung von etwa 6 Millionen Juden. Zu den weiteren Opfergruppen gehörten etwa 500.000 Sinti und Roma, 2 bis 3 Millionen polnische und ebenso viele russische Zivilisten, 3,3 Millionen russische Kriegsgefangene und etwa 100.000 geistig behinderte Deutsche im Rahmen der sogenannten "Euthanasieaktion".

Example: Die Vernichtungslager wie Auschwitz-Birkenau wurden speziell für die massenhafte Ermordung von Menschen errichtet. Dort wurden täglich tausende Menschen in Gaskammern ermordet und ihre Leichen in Krematorien verbrannt.

Es gibt verschiedene Erklärungsansätze für den Holocaust. Dazu gehören der radikale Antisemitismus Hitlers und seiner engen Gefolgschaft, die Brutalität und Amoralität der NS-Funktionäre in den besetzten Gebieten, der fehlende Widerstand in der Bevölkerung und beim Militär sowie wirtschaftliche Motive wie die Ausbeutung der besetzten Länder und die Enteignung der Juden zur Mitfinanzierung des Krieges.

Highlight: Die Passivität der Bevölkerung gegenüber der Judenverfolgung hatte verschiedene Gründe, darunter ein "antijüdischer Konsens", wirtschaftliche Vorteile durch die "Arisierung", Neid auf den wirtschaftlichen Erfolg der Juden, Karrierechancen aufgrund der Berufsverbote für Juden sowie Angst vor Sanktionen und Denunziationen.

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Juden in Deutschland und Europa 1933 bis 1945: Zeitstrahl und Gesetze

Die Phasen der NS-Judenpolitik und der Holocaust - eine systematische Verfolgung und Vernichtung

• Die nationalsozialistische Judenpolitik verlief in vier Phasen von 1933 bis 1945
• Sie reichte von anfänglicher Hetze und Terror über systematische Ausgrenzung und Kontrolle bis hin zum Holocaust
• Zentrale Ereignisse waren die Nürnberger Gesetze, die Reichspogromnacht und die Wannseekonferenz
• Der Holocaust führte zur Ermordung von ca. 6 Millionen Juden sowie weiteren Opfergruppen
• Erklärungsansätze umfassen den radikalen Antisemitismus der NS-Führung, Brutalität der Funktionäre und fehlenden Widerstand in der Bevölkerung

25.10.2021

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DER NATIONALSOZIALISMUS
PHASEN DER NS-JUDENPOLITIK
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Hetze und
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(1933-1934)
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(1941-1945)
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Die vier Phasen der NS-Judenpolitik

Die nationalsozialistische Judenpolitik durchlief von 1933 bis 1945 vier Phasen der zunehmenden Verfolgung und Vernichtung. In der ersten Phase von 1933 bis 1934 kam es zu Hetze und Terror gegen die jüdische Bevölkerung. Am 1. April 1933 wurde ein Boykott gegen jüdische Geschäfte organisiert, der die gesellschaftliche Ausgrenzung der Juden zum Ziel hatte. Wenige Tage später, am 7. April 1933, wurden jüdische Beamte in den Ruhestand versetzt, was eine staatlich organisierte Diskriminierung und die Durchsetzung der NS-Ideologie im Beamtentum bedeutete.

Highlight: Der Boykott jüdischer Geschäfte am 1. April 1933 markierte den Beginn der öffentlichen Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung.

Die zweite Phase von 1935 bis 1938 war geprägt von systematischer Ausgrenzung. Ein zentrales Ereignis waren die Nürnberger Gesetze vom 15. September 1935, die massive Einschränkungen im Privatleben von Juden und sogenannten "Nicht-Ariern" zur Folge hatten.

Definition: Die Nürnberger Gesetze waren antisemitische und rassistische Gesetze, die die rechtliche Grundlage für die Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland bildeten.

In der dritten Phase von 1938 bis 1941 kam es zu einer weiteren Einengung und Kontrolle der jüdischen Bevölkerung. Die Reichspogromnacht am 9. November 1938 markierte eine deutliche Eskalation der Gewalt gegenüber Juden und führte zu den ersten Deportationen jüdischer Männer.

Vocabulary: Pogrom bezeichnet eine gewalttätige Ausschreitung gegen eine religiöse, politische oder ethnische Gruppe.

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Hetze und
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Der Holocaust und die "Endlösung der Judenfrage"

Die vierte und letzte Phase von 1941 bis 1945 umfasste den Holocaust, die systematische Vernichtung der europäischen Juden. Im September 1941 wurde der Judenstern eingeführt, der zur öffentlichen Stigmatisierung der jüdischen Bevölkerung diente. Ein entscheidendes Ereignis war die Wannseekonferenz am 20. Januar 1942, bei der die "Endlösung der europäischen Judenfrage" geplant wurde.

Quote: Die Wannseekonferenz war ein Treffen hochrangiger NS-Funktionäre, bei dem die "Endlösung der Judenfrage" besprochen wurde. Ein Teilnehmer notierte: "Anstelle der Auswanderung ist nunmehr als weitere Lösungsmöglichkeit nach entsprechender vorheriger Genehmigung durch den Führer die Evakuierung der Juden nach dem Osten getreten."

Der Holocaust führte zur Ermordung von etwa 6 Millionen Juden. Zu den weiteren Opfergruppen gehörten etwa 500.000 Sinti und Roma, 2 bis 3 Millionen polnische und ebenso viele russische Zivilisten, 3,3 Millionen russische Kriegsgefangene und etwa 100.000 geistig behinderte Deutsche im Rahmen der sogenannten "Euthanasieaktion".

Example: Die Vernichtungslager wie Auschwitz-Birkenau wurden speziell für die massenhafte Ermordung von Menschen errichtet. Dort wurden täglich tausende Menschen in Gaskammern ermordet und ihre Leichen in Krematorien verbrannt.

Es gibt verschiedene Erklärungsansätze für den Holocaust. Dazu gehören der radikale Antisemitismus Hitlers und seiner engen Gefolgschaft, die Brutalität und Amoralität der NS-Funktionäre in den besetzten Gebieten, der fehlende Widerstand in der Bevölkerung und beim Militär sowie wirtschaftliche Motive wie die Ausbeutung der besetzten Länder und die Enteignung der Juden zur Mitfinanzierung des Krieges.

Highlight: Die Passivität der Bevölkerung gegenüber der Judenverfolgung hatte verschiedene Gründe, darunter ein "antijüdischer Konsens", wirtschaftliche Vorteile durch die "Arisierung", Neid auf den wirtschaftlichen Erfolg der Juden, Karrierechancen aufgrund der Berufsverbote für Juden sowie Angst vor Sanktionen und Denunziationen.

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Ich liebe diese App so sehr, ich benutze sie auch täglich. Ich empfehle Knowunity jedem!! Ich bin damit von einer 4 auf eine 1 gekommen :D

Philipp, iOS User

Die App ist sehr einfach und gut gestaltet. Bis jetzt habe ich immer alles gefunden, was ich gesucht habe :D

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