Der Holocaust und die "Endlösung der Judenfrage"
Die vierte und letzte Phase von 1941 bis 1945 umfasste den Holocaust, die systematische Vernichtung der europäischen Juden. Im September 1941 wurde der Judenstern eingeführt, der zur öffentlichen Stigmatisierung der jüdischen Bevölkerung diente. Ein entscheidendes Ereignis war die Wannseekonferenz am 20. Januar 1942, bei der die "Endlösung der europäischen Judenfrage" geplant wurde.
Quote: Die Wannseekonferenz war ein Treffen hochrangiger NS-Funktionäre, bei dem die "Endlösung der Judenfrage" besprochen wurde. Ein Teilnehmer notierte: "Anstelle der Auswanderung ist nunmehr als weitere Lösungsmöglichkeit nach entsprechender vorheriger Genehmigung durch den Führer die Evakuierung der Juden nach dem Osten getreten."
Der Holocaust führte zur Ermordung von etwa 6 Millionen Juden. Zu den weiteren Opfergruppen gehörten etwa 500.000 Sinti und Roma, 2 bis 3 Millionen polnische und ebenso viele russische Zivilisten, 3,3 Millionen russische Kriegsgefangene und etwa 100.000 geistig behinderte Deutsche im Rahmen der sogenannten "Euthanasieaktion".
Example: Die Vernichtungslager wie Auschwitz-Birkenau wurden speziell für die massenhafte Ermordung von Menschen errichtet. Dort wurden täglich tausende Menschen in Gaskammern ermordet und ihre Leichen in Krematorien verbrannt.
Es gibt verschiedene Erklärungsansätze für den Holocaust. Dazu gehören der radikale Antisemitismus Hitlers und seiner engen Gefolgschaft, die Brutalität und Amoralität der NS-Funktionäre in den besetzten Gebieten, der fehlende Widerstand in der Bevölkerung und beim Militär sowie wirtschaftliche Motive wie die Ausbeutung der besetzten Länder und die Enteignung der Juden zur Mitfinanzierung des Krieges.
Highlight: Die Passivität der Bevölkerung gegenüber der Judenverfolgung hatte verschiedene Gründe, darunter ein "antijüdischer Konsens", wirtschaftliche Vorteile durch die "Arisierung", Neid auf den wirtschaftlichen Erfolg der Juden, Karrierechancen aufgrund der Berufsverbote für Juden sowie Angst vor Sanktionen und Denunziationen.