Stationen der Entspannungspolitik und das Ende des Kalten Krieges
Die Entspannungspolitik markierte eine wichtige Phase im Verlauf des Kalten Krieges. Sie zielte darauf ab, die Spannungen zwischen Ost und West zu reduzieren und die Gefahr eines nuklearen Konflikts zu verringern. Wichtige Stationen waren:
1963: Einrichtung des "Heißen Drahts" zwischen Washington und Moskau, um direkte Kommunikation in Krisensituationen zu ermöglichen.
1968: Verpflichtung der fünf Großmächte, keine Atomwaffen an andere Staaten weiterzugeben (Nichtverbreitungsvertrag).
1972: SALT-1-Vertrag (Strategic Arms Limitation Talks) zur Begrenzung von Interkontinentalraketen und Atomraketen auf U-Booten.
1975: Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in Helsinki, die wichtige Prinzipien wie die Unverletzlichkeit der Staatsgrenzen und die Achtung der Menschenrechte festlegte.
Highlight: Die KSZE-Schlussakte von Helsinki 1975 war ein Meilenstein der Entspannungspolitik und legte den Grundstein für die spätere OSZE.
Ende der 1970er Jahre kam es jedoch zu einer erneuten Verschärfung der Spannungen. Die UdSSR stationierte neue Atomraketen in Osteuropa, worauf die NATO mit ähnlichen Plänen reagierte. Der sowjetische Einmarsch in Afghanistan 1979 markierte einen weiteren Tiefpunkt in den Ost-West-Beziehungen.
Ein entscheidender Wendepunkt trat 1985 mit dem Amtsantritt von Michail Gorbatschow als Generalsekretär der KPdSU ein. Gorbatschow leitete eine grundlegende Änderung der sowjetischen Außenpolitik ein und bot den USA Abrüstungsgespräche an. Dies führte schließlich zur Vereinbarung, die Mittelstreckenraketen in Europa zu vernichten.
Quote: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" - Michail Gorbatschow, ein Zitat, das symbolisch für den Reformwillen und die Öffnung der Sowjetunion steht.
Die Reformen Gorbatschows, bekannt als Perestroika (Umgestaltung) und Glasnost (Offenheit), trugen maßgeblich zum Ende des Kalten Krieges bei. Sie führten letztendlich zum Fall der Berliner Mauer 1989 und zum Zusammenbruch der Sowjetunion 1991, womit der Kalte Krieg offiziell endete.
Vocabulary: Perestroika und Glasnost - Schlüsselbegriffe für Gorbatschows Reformpolitik, die das Ende des Kalten Krieges einleiteten.
Die Überwindung des Ost-West-Konflikts markierte das Ende einer Ära und den Beginn einer neuen Weltordnung, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind.