Der Kulturkampf war ein bedeutender politischer Konflikt zwischen dem Deutschen Reich unter Otto von Bismarck und der katholischen Kirche in den 1870er Jahren.
Der Konflikt begann mit der Einführung verschiedener Kulturkampf Gesetze, die die Macht der katholischen Kirche einschränken sollten. Zu den wichtigsten Kulturkampf Maßnahmen gehörten das Schulaufsichtsgesetz, das die staatliche Kontrolle über Schulen verstärkte, das Jesuitengesetz, das den Jesuitenorden verbot, und der Kanzelparagraph, der politische Äußerungen von der Kanzel unter Strafe stellte. Die Einführung der Zivilehe durch Bismarck war ebenfalls eine zentrale Reform. Diese Gesetze waren Teil von Bismarcks politischer Ausrichtung, die einen starken Nationalstaat anstrebte und kirchliche Einflüsse zurückdrängen wollte.
Die Folgen des Kulturkampfes waren weitreichend. Viele katholische Geistliche wurden verhaftet oder ins Exil getrieben, Bistümer blieben unbesetzt und das Verhältnis zwischen Staat und Kirche war stark belastet. Das Ende des Kulturkampfes kam in den 1880er Jahren, als Bismarck die meisten Gesetze wieder aufhob. Die Frage "Wer hat den Kulturkampf gewonnen" lässt sich nicht eindeutig beantworten - beide Seiten mussten Kompromisse eingehen. Die Religion im 19. Jahrhundert Deutschland wurde durch diesen Konflikt nachhaltig geprägt. Bis heute sind die Auswirkungen des Kulturkampfes in der Trennung von Staat und Kirche spürbar. Parallel zum Kulturkampf führte Bismarck mit dem Sozialistengesetz auch einen Kampf gegen die aufstrebende Arbeiterbewegung.