Das zivilisatorische Hexagon nach Senghaas: Ein Modell für nachhaltigen Frieden
Das zivilisatorische Hexagon nach Dieter Senghaas stellt ein fundamentales Konzept zur Friedenssicherung in modernen Gesellschaften dar. Dieses Modell beschreibt sechs zentrale Elemente, die für eine friedliche Gesellschaftsordnung unerlässlich sind.
Definition: Das zivilisatorische Hexagon umfasst sechs Kernelemente: Gewaltmonopol, Rechtsstaatlichkeit, Interdependenzen und Affektkontrolle, demokratische Teilhabe, soziale Gerechtigkeit und konstruktive Konfliktbearbeitung.
Die erste Säule bildet das staatliche Gewaltmonopol, das private Gewaltanwendung unterbindet und die Grundlage für eine friedliche Gesellschaft schafft. Die Rechtsstaatlichkeit als zweites Element gewährleistet durch Gewaltenteilung nach Locke und Montesquieu den Schutz vor staatlicher Willkür. Das Öffentlichkeitsprinzip spielt dabei eine zentrale Rolle, indem es Transparenz in Verwaltung und politischen Prozessen sicherstellt.
Interdependenzen und Affektkontrolle als drittes Element ermöglichen es Bürgern, Konflikte differenziert zu betrachten und konstruktive Lösungen zu finden. Die demokratische Teilhabe schützt Minderheiten und fördert die Kompromissfindung. Soziale Gerechtigkeit verhindert Diskriminierung und ermöglicht gesellschaftliche Mobilität. Die konstruktive Konfliktbearbeitung als letztes Element etabliert eine Kultur des friedlichen Interessenausgleichs.
Highlight: Für die internationale Staatengemeinschaft ergeben sich vier zentrale Imperative: Schutz vor Gewalt, Schutz der Freiheit, Schutz vor Not und die Entwicklung einer weltbürgerlichen Haltung.