Die Rote Armee Fraktion Geschichte ist ein wichtiges Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte, das eng mit der Studentenbewegung der 1960er Jahre verbunden ist.
Die 68er Studentenbewegung und die RAF entstanden aus einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs. Junge Menschen protestierten gegen die Generation ihrer Eltern, die während des Nationalsozialismus geschwiegen hatte. Sie demonstrierten gegen den Vietnamkrieg, autoritäre Strukturen an den Universitäten und die als unzureichend empfundene Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. Aus dieser Bewegung heraus radikalisierten sich einige Gruppen, darunter Andreas Baader und Ulrike Meinhof RAF, die den bewaffneten Kampf gegen den Staat aufnahmen.
Die RAF verübte zwischen 1970 und 1998 zahlreiche Terroranschläge, bei denen Menschen getötet und verletzt wurden. Die erste Generation der RAF um Baader und Meinhof verstand sich als revolutionäre Stadtguerilla und wollte das politische System der Bundesrepublik gewaltsam verändern. Sie verübten Banküberfälle, Bombenanschläge und Entführungen. Der "Deutsche Herbst" 1977 markierte mit der Entführung und Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer sowie der Entführung der Lufthansa-Maschine "Landshut" den Höhepunkt der RAF-Gewalt. Die Geschichte der RAF prägte die Bundesrepublik nachhaltig und führte zu einer Verschärfung der Sicherheitsgesetze. Die Auseinandersetzung mit dem RAF-Terrorismus ist bis heute Gegenstand kontroverser Debatten über Staat, Gewalt und politischen Extremismus.