Jupiter und Europa in Ovids Metamorphosen
Ovids Darstellung der Entführung der Europa durch Jupiter ist ein zentraler Mythos der antiken Literatur. Die Geschichte beginnt mit Jupiters listiger Annäherung an die phönizische Prinzessin Europa in Gestalt eines weißen Stiers.
Highlight: Jupiter verwandelt sich in einen Stier mit weißem Fell, starkem Nacken und kleinen, edelsteinartigen Hörnern.
Der Gott gewinnt das Vertrauen der Jungfrau, indem er sich sanftmütig verhält und ihr erlaubt, ihn zu streicheln und mit Blumen zu schmücken. Europa steigt schließlich auf seinen Rücken.
Vocabulary: Metamorphose - Eine Verwandlung, hier Jupiters Verwandlung in einen Stier.
Sobald Europa auf seinem Rücken sitzt, nutzt Jupiter die Gelegenheit und entführt sie über das Meer. Ovid beschreibt anschaulich Europas Reaktion:
Quote: "diese zittert und blickt zurück zum zurückgelassenen Meeresufer, das verschwindet und hält in der rechten Hand ein Horn, die Linke ist dem Rücken aufgelegt worden, die zitternden Kleider werden gewölbt durch den Wind."
Die Erzählung ist reich an stilistischen Mitteln, insbesondere Hyperbata, die die Spannung und Dramatik der Szene unterstreichen.
Example: Hyperbaton: "virginea...manu" (V.2), "sertis... novis" (V.2-3)
Im Vergleich zu anderen Metamorphosen-Geschichten, wie Apollo und Daphne, zeigt sich hier, dass Jupiter die Verwandlung nutzt, um Kontakt aufzubauen, nicht um zu fliehen.
Definition: Raub der Europa - Ein häufig dargestelltes Motiv in der Kunst, das die Entführung Europas durch den als Stier verkleideten Jupiter zeigt.
Die Geschichte von Jupiter und Europa dient auch als Ursprungsmythos für den Namen des Kontinents Europa, was die kulturelle Bedeutung dieser Erzählung unterstreicht.
Highlight: Der Mythos erklärt, wie Europa seinen Namen erhielt - durch Jupiters Liebe zur Prinzessin und seine Benennung der Welt nach ihr.