Die Nachkriegszeit in Deutschland war eine Zeit tiefgreifender Veränderungen und des Wiederaufbaus nach dem verheerenden 2. Weltkrieg. Nach der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945 wurde Deutschland durch das Potsdamer Abkommen in vier Besatzungszonen aufgeteilt, die von den Siegermächten USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion verwaltet wurden.
Das Leben in der Nachkriegszeit war für die deutsche Bevölkerung von extremer Not geprägt. Die Menschen litten unter Hunger, Wohnungsnot und der Zerstörung der Infrastruktur. Millionen von Flüchtlingen und Vertriebenen mussten in die verbliebenen deutschen Gebiete integriert werden. Der Wiederaufbau Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg begann unter der Kontrolle der Alliierten. Die Potsdamer Konferenz legte wichtige Grundsätze fest: Deutschland sollte entmilitarisiert, entnazifiziert und demokratisiert werden. Die Besatzungszonen entwickelten sich jedoch aufgrund der unterschiedlichen politischen Systeme der Besatzungsmächte zunehmend auseinander.
Die Zeit von 1945 bis 1949 war entscheidend für die weitere Entwicklung Deutschlands. Während in den westlichen Besatzungszonen die Grundlagen für einen demokratischen Staat gelegt wurden, entwickelte sich die sowjetische Besatzungszone in Richtung Sozialismus. Diese Entwicklung führte schließlich zur deutschen Teilung, die erst 1990 überwunden wurde. Die Besatzungszeit in Deutschland endete formal in der Bundesrepublik 1955 mit der Erlangung der Souveränität, während die DDR bereits 1949 gegründet wurde, aber unter starkem sowjetischem Einfluss blieb. Der Wiederaufbau und die wirtschaftliche Erholung verliefen in beiden deutschen Staaten unterschiedlich, wobei der Westen durch den Marshallplan unterstützt wurde und das "Wirtschaftswunder" erlebte.