Gleichschaltung auf Staatsebene

Die Gleichschaltung der Länder einfach erklärt begann mit der systematischen Beseitigung des Rechtsstaates. Durch die Reichstagsbrandverordnung und das Ermächtigungsgesetz wurden grundlegende demokratische Prinzipien außer Kraft gesetzt. Hitler vereinte die Ämter des Reichskanzlers und Reichspräsidenten in seiner Person, was ihm nahezu unbegrenzte Macht verlieh.

Definition: Die Gleichschaltung bezeichnet die erzwungene Umformung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft durch die Nationalsozialisten, die sich durch alle Lebensbereiche zog.

Ein wesentlicher Schritt war die Abschaffung des föderalen Staatsaufbaus. Im April 1933 wurden Reichsstatthalter eingesetzt, und 1934 erfolgte der Neuaufbau des deutschen Reiches mit der vollständigen Abschaffung der Länder. Parallel dazu wurden alle Parteien außer der NSDAP aufgelöst, was zur Errichtung eines diktatorischen Einparteienstaates führte.

Highlight: Das Führerprinzip wurde in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens durchgesetzt, was eine totale Unterwerfung unter die nationalsozialistische Ideologie bedeutete.

Die Unterwerfung von Beamten und Behörden war ein weiterer wichtiger Aspekt der Gleichschaltung. Das "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" von 1933 ermöglichte es den Nationalsozialisten, unerwünschte Beamte zu entlassen und loyale Parteimitglieder in Schlüsselpositionen zu bringen.

Beispiel: Ein Beispiel für die Gleichschaltung im Beamtentum war die Entlassung jüdischer und politisch unerwünschter Beamter, was die Verwaltung vollständig unter nationalsozialistische Kontrolle brachte.

Gleichschaltung der Kinder und Jugendlichen

Die Gleichschaltung erklärt für Kinder zeigt, wie die Nationalsozialisten systematisch versuchten, die junge Generation zu beeinflussen und zu kontrollieren. Kinder und Jugendliche wurden zu Gehorsamkeit gegenüber dem Führer erzogen und auf ein Leben im NS-Staat vorbereitet.

Vocabulary: Die Hitlerjugend war die 1926 gegründete Jugendorganisation der NSDAP für Jungen ab 14 Jahren, während der "Bund deutscher Mädel" das weibliche Pendant darstellte.

Die Gleichschaltung der Schulen und Universitäten war ein zentraler Bestandteil dieser Strategie. Neue Lehrpläne wurden eingeführt, die sich nach nationalsozialistischen Idealen richteten. Fächer wie Rassenkunde wurden in den Unterricht integriert, während jüdische Lehrer und Schulleiter entlassen wurden.

Beispiel: Das "Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen" führte dazu, dass sich die Zahl jüdischer Schüler zunächst halbierte und bis 1938 fast auf Null sank.

Die Klassenräume wurden mit NS-Symbolen ausgestattet, um die allgegenwärtige Präsenz der Ideologie zu unterstreichen. Viele Jugendliche wurden durch attraktive Freizeitangebote wie Wanderungen und Zeltlager für die nationalsozialistischen Jugendorganisationen gewonnen.

Highlight: Die Ziele der Gleichschaltung 1933 im Bildungsbereich waren die vollständige Indoktrination der Jugend und die Ausgrenzung aller als "nicht-arisch" definierten Personen aus dem Bildungssystem.

Diese umfassende Gleichschaltung des Bildungswesens und der Jugendorganisationen zeigt, wie tiefgreifend die Nationalsozialisten in alle Bereiche der Gesellschaft eingriffen, um ihre Ideologie zu verbreiten und zu festigen.

Definition: Gleichschaltung heute bezieht sich auf Versuche, in demokratischen Systemen eine einheitliche politische Linie durchzusetzen, was oft kritisch betrachtet wird, da es an die totalitären Praktiken des Nationalsozialismus erinnert.