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NS-Herrschaftsstruktur einfach erklärt: Polykratie, Monokratie und Gestapo

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NS-Herrschaftsstruktur einfach erklärt: Polykratie, Monokratie und Gestapo

Die Herrschaftsstruktur des NS-Führerstaats war eine komplexe Mischung aus Monokratie und Polykratie. Hitler stand an der Spitze, aber verschiedene Organisationen wie NSDAP, SA, SS und Gestapo übten Macht aus. Der NS-Staat nutzte einen Doppelstaat aus Normen- und Maßnahmenstaat, um Kontrolle auszuüben. Wichtige Herrschaftsmethoden waren Terror, Überwachung und Propaganda.

23.10.2021

1341

Herrschaftsmethoden des NS-Regimes

Die Nationalsozialisten nutzten verschiedene Organisationen und Methoden, um ihre Macht zu festigen und auszuüben. Zu den wichtigsten gehörten die Sturmabteilung (SA), die Schutzstaffel (SS), die Gestapo und eine umfassende Propagandamaschinerie.

Die SA wurde 1920 zunächst zum Schutz von Parteiveranstaltungen gegründet und entwickelte sich zu einer paramilitärischen Organisation. Nach der Machtübernahme 1933 wuchs sie auf etwa 3 Millionen Mitglieder an. Die SA wurde jedoch zur parteiinternen Bedrohung, was zum sogenannten Röhm-Putsch führte.

Definition: Röhm-Putsch - Die Ermordung der SA-Führung und anderer politischer Gegner am 30. Juni 1934, von Hitler als "Staatsnotwehr" legitimiert.

Die SS, gegründet 1925, übernahm nach dem Röhm-Putsch die Kontrolle über die Konzentrationslager und die politische Polizei. Sie umfasste schließlich etwa 824.000 Mann. Eine wichtige Unterorganisation war der Sicherheitsdienst (SD), der Informationen über politische Gegner sammelte.

Die Gestapo bildete ein umfassendes Überwachungssystem mit Spitzeln und Zivilfahndern. Sie konnte ohne rechtliche Kontrolle Maßnahmen wie "Schutzhaft" verhängen. 1939 wurde sie Teil des Reichssicherheitshauptamts (RSHA) und war maßgeblich an der Organisation von Terrormaßnahmen und der sogenannten "Endlösung der Judenfrage" beteiligt.

Highlight: Die Gestapo-Methoden umfassten Überwachung, willkürliche Verhaftungen und die Organisation von Massendeportationen und -morden.

Propaganda spielte eine zentrale Rolle in der NS-Herrschaft. Joseph Goebbels leitete das "Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda", das die Kontrolle über Medien und Kultur ausübte. Durch die Gleichschaltung der Presse, den Einsatz des Radios (Volksempfänger) und Propagandafilme wurde die Bevölkerung ideologisch beeinflusst.

Quote: "Das wichtigste Mittel zur Mobilisierung der öffentlichen Meinung zugunsten der NS"

Die Herrschaftsmethoden des NS-Regimes zeigen, wie ein totalitärer Staat durch die Kombination von Terror, Überwachung und Propaganda die Gesellschaft kontrollieren und manipulieren kann.

Organisation und Herrschaftsmethoden des NS-Staates
Organisation
Monokratie oder Polykratie? : Ziel der nationalistischen Umgestaltung von
S

Organisation des NS-Staates

Die Organisation des nationalsozialistischen Staates war geprägt von einer Mischung aus Monokratie und Polykratie. Obwohl Adolf Hitler als Führer an der Spitze stand, war die tatsächliche Machtstruktur komplexer.

Nach der Machtergreifung 1933/34 etablierte Hitler seine Position als absoluter Führer sowohl in der Partei als auch im Staat. Seine Befehle unterlagen keiner Kontrolle durch andere Instanzen. Dennoch wäre es unzutreffend, das System als reine Monokratie zu bezeichnen.

Zur Umsetzung seiner politischen Ziele war Hitler auf die NSDAP angewiesen, die parallel zur staatlichen Verwaltung existierte. Mit dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 schufen die Nationalsozialisten die Grundlage für eine effektive Kontrolle der Staatsbürokratie. Jüdische, sozialdemokratische, kommunistische und betont christliche Beamte wurden entlassen und höhere Positionen mit NSDAP-Mitgliedern besetzt.

Highlight: Die NS-Herrschaftsstruktur war gekennzeichnet durch sich überschneidende Kompetenzbereiche verschiedener Instanzen.

Ein Beispiel dafür war Heinrich Himmler, der als Chef der deutschen Polizei nominell dem Innenminister unterstand, aber als SS-Reichsführer nur Hitler persönlich verantwortlich war.

Der NS-Staat funktionierte als Doppelstaat aus Normen- und Maßnahmenstaat. Die Weimarer Verfassung wurde nicht außer Kraft gesetzt, aber bestehende Gesetze wurden willkürlich angewandt oder missachtet. Besonders deutlich zeigte sich die Aushöhlung rechtsstaatlicher Prinzipien in den Zuständigkeitsbereichen von SA, SS und Gestapo.

Vocabulary: Normenstaat - Beibehaltung bestehender Gesetze und Strukturen Vocabulary: Maßnahmenstaat - Willkürliche Anwendung von Maßnahmen außerhalb der Rechtsordnung

Die Justiz wurde instrumentalisiert, um Kritik an der Regierung zu unterdrücken. Neue Institutionen wie der Volksgerichtshof und Erbgesundheitsgerichte wurden geschaffen, um die NS-Ideologie durchzusetzen.

Example: Der Volksgerichtshof urteilte über "Hoch- und Landesverratssachen", wobei schon der Verdacht hochverräterischer Bestrebungen für eine Verurteilung ausreichte.

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Die Herrschaftsstruktur des NS-Führerstaats war eine komplexe Mischung aus Monokratie und Polykratie. Hitler stand an der Spitze, aber verschiedene Organisationen wie NSDAP, SA, SS und Gestapo übten Macht aus. Der NS-Staat nutzte einen Doppelstaat aus Normen- und Maßnahmenstaat, um Kontrolle auszuüben. Wichtige Herrschaftsmethoden waren Terror, Überwachung und Propaganda.

23.10.2021

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Geschichte

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Herrschaftsmethoden des NS-Regimes

Die Nationalsozialisten nutzten verschiedene Organisationen und Methoden, um ihre Macht zu festigen und auszuüben. Zu den wichtigsten gehörten die Sturmabteilung (SA), die Schutzstaffel (SS), die Gestapo und eine umfassende Propagandamaschinerie.

Die SA wurde 1920 zunächst zum Schutz von Parteiveranstaltungen gegründet und entwickelte sich zu einer paramilitärischen Organisation. Nach der Machtübernahme 1933 wuchs sie auf etwa 3 Millionen Mitglieder an. Die SA wurde jedoch zur parteiinternen Bedrohung, was zum sogenannten Röhm-Putsch führte.

Definition: Röhm-Putsch - Die Ermordung der SA-Führung und anderer politischer Gegner am 30. Juni 1934, von Hitler als "Staatsnotwehr" legitimiert.

Die SS, gegründet 1925, übernahm nach dem Röhm-Putsch die Kontrolle über die Konzentrationslager und die politische Polizei. Sie umfasste schließlich etwa 824.000 Mann. Eine wichtige Unterorganisation war der Sicherheitsdienst (SD), der Informationen über politische Gegner sammelte.

Die Gestapo bildete ein umfassendes Überwachungssystem mit Spitzeln und Zivilfahndern. Sie konnte ohne rechtliche Kontrolle Maßnahmen wie "Schutzhaft" verhängen. 1939 wurde sie Teil des Reichssicherheitshauptamts (RSHA) und war maßgeblich an der Organisation von Terrormaßnahmen und der sogenannten "Endlösung der Judenfrage" beteiligt.

Highlight: Die Gestapo-Methoden umfassten Überwachung, willkürliche Verhaftungen und die Organisation von Massendeportationen und -morden.

Propaganda spielte eine zentrale Rolle in der NS-Herrschaft. Joseph Goebbels leitete das "Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda", das die Kontrolle über Medien und Kultur ausübte. Durch die Gleichschaltung der Presse, den Einsatz des Radios (Volksempfänger) und Propagandafilme wurde die Bevölkerung ideologisch beeinflusst.

Quote: "Das wichtigste Mittel zur Mobilisierung der öffentlichen Meinung zugunsten der NS"

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Die Organisation des nationalsozialistischen Staates war geprägt von einer Mischung aus Monokratie und Polykratie. Obwohl Adolf Hitler als Führer an der Spitze stand, war die tatsächliche Machtstruktur komplexer.

Nach der Machtergreifung 1933/34 etablierte Hitler seine Position als absoluter Führer sowohl in der Partei als auch im Staat. Seine Befehle unterlagen keiner Kontrolle durch andere Instanzen. Dennoch wäre es unzutreffend, das System als reine Monokratie zu bezeichnen.

Zur Umsetzung seiner politischen Ziele war Hitler auf die NSDAP angewiesen, die parallel zur staatlichen Verwaltung existierte. Mit dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 schufen die Nationalsozialisten die Grundlage für eine effektive Kontrolle der Staatsbürokratie. Jüdische, sozialdemokratische, kommunistische und betont christliche Beamte wurden entlassen und höhere Positionen mit NSDAP-Mitgliedern besetzt.

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Ein Beispiel dafür war Heinrich Himmler, der als Chef der deutschen Polizei nominell dem Innenminister unterstand, aber als SS-Reichsführer nur Hitler persönlich verantwortlich war.

Der NS-Staat funktionierte als Doppelstaat aus Normen- und Maßnahmenstaat. Die Weimarer Verfassung wurde nicht außer Kraft gesetzt, aber bestehende Gesetze wurden willkürlich angewandt oder missachtet. Besonders deutlich zeigte sich die Aushöhlung rechtsstaatlicher Prinzipien in den Zuständigkeitsbereichen von SA, SS und Gestapo.

Vocabulary: Normenstaat - Beibehaltung bestehender Gesetze und Strukturen Vocabulary: Maßnahmenstaat - Willkürliche Anwendung von Maßnahmen außerhalb der Rechtsordnung

Die Justiz wurde instrumentalisiert, um Kritik an der Regierung zu unterdrücken. Neue Institutionen wie der Volksgerichtshof und Erbgesundheitsgerichte wurden geschaffen, um die NS-Ideologie durchzusetzen.

Example: Der Volksgerichtshof urteilte über "Hoch- und Landesverratssachen", wobei schon der Verdacht hochverräterischer Bestrebungen für eine Verurteilung ausreichte.

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